Auf nationaler Ebene gibt es keine Alterslimite für chirurgisch tätige Ärzte. Bei den Debatten zum Krankenversicherungsgesetz KVG und dem Medizinalberufegesetz wurde sie zwar thematisiert.
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Mehrheitsfähig war die Alterslimite allerdings nicht. Einzelne Kantone bieten ihre praktizierenden Ärzte mit 65 Jahren zu einem Check auf. Auch einzelne Spitäler haben strikte Altersregeln erlassen.
«Mit 65 reichts»
Erika Ziltener vom Dachverband Schweizerischer Patientenstellen spricht sich gegen eine generelle Alterslimite für Ärzte aus. Gerade bei den Hausärzten, die viel beraten aber wenig chirurgische Eingriffe machen, mache eine Limite wenig Sinn.
Allerdings sagt Ziltener auch: «Das Alter ist bei den Chirurgen ein wichtiges Kriterium. Plus-Minus 65 Jahre sind dort einfach genug.»
Gegen eine Altersguillotine für Ärzte spricht sich Remo Osterwalder vom Zentralvorstand der Ärztegesellschaft FMH aus: «Da braucht es immer eine individuelle Beurteilung und keine starre Regel.» Schliesslich sei ein 70-Jähriger manchmal fitter als ein 60-Jähriger.
Eine Alterslimite könne ausserdem einen jüngeren Arzt mit körperlichen Problemen dazu legitimieren, bis zu dieser Limite weiter zu praktizieren.
Senioren-Ärzte als Berater
Eine Lösung für ältere Ärzte könnte sein – da sind sich die Patientenvertreterin Erika Ziltener und der Ärztvertreter Remo Osterwalder einig – dass Chirurgen im Pensionsalter zwar nicht mehr operieren, aber dem Spital weiterhin als Berater zur Verfügung stehen.
Auf diese Weise könnte ihr grosses Wissen weiterhin genutzt werden. Allerdings können sich in der Praxis nur wenige und nur die grossen Spitäler solche Beratermandate leisten.