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Gesundheit Gefährliches Spielzeug: Mehr Kontrollen gefordert

In der EU wurde seit Anfang Jahr 200 Mal auf einer zentralen Liste vor gefährlichen Spielzeugen gewarnt. Die Schweiz setzt auf Selbstkontrolle der Hersteller und auf Stichproben. Das nütze wenig, kritisieren Konsumentenschützer.

Ein Spielzeugauto und eine Puppe mit verbotenen Weichmachern, eine Holzrassel, deren Kugeln verschluckt werden können oder eine Piratenmaske mit scharfen Kanten: All diese Spielzeuge hat die EU in den letzten Wochen vom Markt zurückgerufen. Grund: Die Gesundheit von Kindern ist in Gefahr.

Aufgeführt sind diese Produkte auf der sogenannten Rapex-Liste. Rapex steht für «Rapid Alert System for Dangerous Non-Food Consumer Products» und umfasst Konsumgüter, aber keine Lebensmittel oder Medikamente. Am Rapex-Warnsystem sind neben den EU-Staaten auch Liechtenstein, Island und Norwegen beteiligt, nicht aber die Schweiz.

«Die EU möchte nicht, dass die Schweiz Rosinen pickt»

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2013 verzeichnete Rapex 2400 Produkte, welche die Gesundheit gefährden können. Mit 25 Prozent am meisten Rückrufe betrafen im vergangenen Jahr Textilien und Spielsachen. Die mangelhaften Produkte stammen fast zu zwei Dritteln aus China. In den letzten 5 Monaten wurden 200 giftige oder gefährliche Spielzeuge auf der Rapex-Liste aufgeführt und umgehend aus dem Verkehr gezogen.

Sara Stalder Geschäftsführerin der Stiftung für Konsumentenschutz SKS forderte schon 2010, dass die Schweiz beim Rapex-Warnsystem mitmachen soll. «Unsere Forderung ist uralt, aber die EU möchte nicht, dass die Schweiz Rosinen pickt. Rapex wäre so eine Rosine.» Für die Konsumentenschützerin ist klar, dass die Schweizer Konsumenten nicht ausreichend vor gefährlichem Spielzeug aus China geschützt sind: «Es bräuchte mehr Kontrollen und nicht nur Stichproben.»

Verantwortung liegt beim Importeur

Beim Bund zuständig für die Sicherheit von Spielzeug ist das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV). Michael Beer, der Leiter Lebensmittel und Ernährung betont: «Für die Sicherheit von Spielzeugen garantiert immer der Schweizer Importeur.» Wenn ein Schweizer Grossverteiler beispielsweise eine Puppe aus China importiert, ist er dafür verantwortlich, dass die Puppe nicht gefährlich ist. «Daneben gibt es Kontrollen von den Kantonschemikern. Wir versuchen, das Netz so eng wie möglich zu machen, doch eine 100-prozentige Sicherheit gibt es nicht», sagt Michael Beer weiter.

Mit dem EU-Schnellwarnsystem Rapex würde auch den Schweizer Behörden die Rückrufe von giftigem oder gefährlichem Spielzeug vereinfacht. Doch zurzeit tausche man sich nur auf informellen Kanälen mit der EU aus. «Wir hinken der EU immer etwas hinten nach.» Das werde sich in absehbarer Zukunft wohl nicht ändern.

So schützen Sie Ihre Kinder

Wer seine Kinder vor möglicherweise gesundheitsgefährlichem Spielzeug schützen will, so Sara Stalder vom Konsumentenschutz, kann auf folgende Punkte achten:

  • Beachten Sie: Qualitätsspielzeug hat seinen Preis
  • Das Spielzeug sollte nicht stinken
  • Die Farbe darf nicht einfach abblättern
  • Kleinen Teile sollten sich nicht einfach ablösen lassen
  • Eine Alternative sind auch Secondhand-Spielzeuge, dort sind die Schadstoffe bereits «ausgelüftet»

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