Im WM-Gastgeberland Brasilien ist Guaraná mindestens so beliebt wie Cola. «Es gehört einfach dazu: Beim Mittagessen steht die Guaraná-Flasche auf dem Tisch», sagt Francisco Marques, Inhaber des Brasil-Ladens «Sabor Tropical» in Zürich.
Von der Guaraná-Pflanze hat das Getränk nicht nur seinen Namen, sondern auch den Koffeingehalt.
Doppelt so viel Koffein wie Kaffee
«Guaraná-Samen enthalten etwa doppelt so viel Koffein wie Kaffee», erklärt Norbert Fischer, Dozent für Lebensmittelchemie an der Zürcher Hochschule ZHAW. Die aufputschende Wirkung ist den Indianern im Amazonasgebiet schon längstens bekannt.
Heute setzen nicht nur Getränkehersteller auf den Wachmacher-Effekt: Francisco Marques verkauft in seinem brasilianischen Spezialitäten-Geschäft auch Guaraná-Glacé, Guaraná-Sirup und Guaraná-Pulver. «Das Pulver kaufen zum Beispiel Sportler oder Leute, die einen harten Job haben und nachts arbeiten müssen.»
Wie beim Kaffee empfehlen Fachleute auch bei Guaraná-Produkten Mass zu halten: Übermässiger Koffein-Konsum kann den Puls stark beschleunigen und zu Schlafstörungen führen.
In Brasilien noch süsser als «extrem süss»
Im WM-Land-Brasilien erhält man neben Guaraná-Lebensmitteln auch Duschgel, Shampoo und Hautcreme mit Guaraná.
Und das Guaraná-Getränk, das der Lebensmittelexperte Norbert Fischer schon in der Schweiz als «extrem süss» bezeichnet, enthält in Brasilien laut Francisco Marques noch mehr Zucker.