Zum Inhalt springen

Gesundheit Kaum Interesse an elektronischem Impfausweis

Die europäische Impfwoche soll dem Projekt «Elektronischer Impfausweis» in der Schweiz Auftrieb geben. Zwar haben sich laut Bundesamt für Gesundheit im letzten Jahr 20 Prozent mehr Leute registriert, doch noch immer dominieren die Papierausweise.

Aktualisierung vom 27.04.18

Box aufklappen Box zuklappen

Gratis-Anmeldung war vorübergehend nicht möglich

Die Gratis-Registrierung unter www.meineimpfungen.ch war am Freitag, 27. April, vorübergehend nicht mehr möglich. Wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) gegenüber Radio SRF sagt, war das Kontingent wesentlich schneller aufgebraucht als gedacht. Man habe aufgrund der Erfahrungen vergangener Jahre höchstens mit 2000 Anmeldungen gerechnet und die möglichen Registrierungen entsprechend begrenzt. Diese Zahl sei aber am Freitag überschritten worden. Das BAG versichert, die Gratis-Registrierung funktioniere nun wieder und sei bis Sonntag, 29. April, gesichert.

Die Zahl der elektronischen Impfdossiers liegt bei gut 150'000. Damit ist der Anteil der elektronischen Impfausweise sehr klein. Wie das Bundesamt für Gesundheit BAG in einer Mitteilung schreibt, seien noch bedeutende Anstrengungen erforderlich, damit der elektronische Impfausweis in Zukunft zur Norm werde.

«Skepsis bei Leuten und Ärzten»

Daniel Koch ist Leiter der Abteilung übertragbare Krankheiten im BAG. Die zögerliche Haltung bei Patienten und Ärzten sei typisch schweizerisch: «In der Schweiz hat diese elektronische Erfassung einen langsamen Start, die Leute sind skeptisch, die Ärzte auch, und das ist auch gut so.» Aber diese Art der Erfassung werde die Zukunft sein.

Zugriff auf die Impfdaten hätten nur der Patient selber und Ärzte, welche vom Patienten dazu ermächtigt würden. Ärzte kritisieren das System des elektronischen Impfausweises vor allem wegen der Handhabung. Wie es vom Verband der Schweizer Haus-und Kinderärzte heisst, sei die Erfassung der Daten und das Einloggen ins Dossier des einzelnen Patienten noch zu aufwändig. Man hoffe bald auf eine praktikablere Lösung.

Hilfreiche Links:

Vorteile

Ein klarer Vorteil des elektronischen Impfausweises: Er kann nicht mehr verloren gehen. Komme dazu, heisst es aus dem BAG, dass der Patient benachrichtigt werden könne, wenn eine empfohlene Auffrischimpfung fällig werde. Auch auf Reisen oder in einem Notfall könne es nützlich sein, wenn man von überall und jederzeit auf den Impfausweis zugreifen könne.

Jetzt Gratis-Registration

Der elektronische Impfausweis kann anlässlich der Europäischen Impfwoche (bis 29. April 2018) kostenlos validiert werden im Internet. Wer seinen Impfausweis in der Apotheke oder beim Hausarzt übertragen lassen will, bezahlt dafür zehn Franken.

Meistgelesene Artikel