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Imprägnier-Maschine soll bei Dosenbach Verkäufe ankurbeln
Aus Espresso vom 12.02.2019. Bild: SRF
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Marketing-Instrument Imprägnier-Maschine soll bei Dosenbach Verkäufe ankurbeln

Für fünf Franken werden im Dosenbach die Schuhe maschinell imprägniert. Währenddessen ist weiterer Umsatz möglich.

Der Schuhhändler Dosenbach hat in fast allen Schweizer Filialen eine Imprägnier-Maschine aufgestellt. Gleich neben der Kasse können Kunden ihre Schuhe für knapp fünf Franken imprägnieren lassen. Der Vorgang findet in einer geschlossenen Vakuum-Kammer statt, laut Dosenbach sorgen sechs Düsen dafür, dass die Schuhe «rundum geschützt» sind und gleich nach dem Kauf getragen werden können.

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Textilfachfrau Andrea Hagmann sieht in der Maschine auch einen Vorteil.
aus Espresso vom 12.02.2019.
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Ein Imprägnier-Spray in der Dose kostet nicht viel mehr als die einmalige Benutzung der Maschine. Ein Spray kann jedoch zuhause mehrere Male gebraucht werden. Den vergleichsweise hohen Preis für die Benutzung der Maschine kommentiert Dosenbach auf Anfrage nicht.

Während der Behandlung Spray verkaufen

Dafür offenbart ein Schulungsvideo des dänischen Herstellers Imbox einen entscheidenden Vorteil für den Schuhhändler: Während der rund 45-sekündigen Imprägnier-Zeit könnten Verkäufer versuchen, dem Kunden noch einen Spray für die Nachbehandlung zuhause oder zum Beispiel Sohlen zu verkaufen. Der Kunde bezahlt also auch dafür, dass ihm der Verkäufer noch mehr andrehen kann.

Die Maschine imprägniert besser als der Konsument

Abgesehen von diesem Marketing-Trick bringe die Maschine jedoch auch Vorteile, sagt Andrea Hagmann von der Schweizerischen Textilfachschule. Das geschlossene System sorge dafür, dass weder Kunden noch Verkäufer Dämpfe einatmen würden. Auch würden die Reste des Sprays abgesaugt und in einem Filter gesammelt. Das Besprühen über die Düsen erlaube es zudem, mit weniger Spray zu arbeiten als zuhause auf dem Balkon. Der Spray werde so regelmässiger auf dem Schuh verteilt.

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Die Werbung verrät, um was es bei dieser Maschine wirklich geht.
aus Espresso vom 12.02.2019. Bild: SRF
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Das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» kennt Fälle, in denen die Verkäufer die Kunden nicht darauf hingewiesen haben, dass das Imprägnieren kostenpflichtig ist. Dosenbach weist darauf hin, dass der Preis auf der Maschine angebracht sei. Zudem seien die Mitarbeiter geschult, den Preis im Verkaufsgespräch zu erwähnen. Sollte es zu Missverständnissen kommen, würde Dosenbach den Preis übernehmen.

Nicht zu viel Spray auftragen

Wer seine Schuhe weiterhin lieber selbst imprägniert, sollte dies unbedingt im Freien tun. Laut Andrea Hagmann ist ein Abstand von 20 Zentimetern ideal, um mit einem Sprühnebel eine feine Schicht aufzutragen. Mehrmals besprühen bringe nichts. Anschliessend sollte man den Schuh zwei bis drei Stunden trocknen lassen. Bei intensivem Tragen und schlechtem Wetter ist eine erneute Imprägnierung bereits nach einem Monat nötig. Bei trockenem Wetter könne man auch mehrere Monate warten, sagt Andrea Hagmann.

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