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Intransparente Gebühren bei Kreditkarten

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Wie Senf und Sellerie in Schoggi-Brötli kommen

Laufzeit 3 Minuten 54 Sekunden. , Nicole Roos

Eine «Espresso»-Hörerin kaufte ein Schoggi-Brötli. Als sie auf der Verpackung nach der Anzahl Kalorien suchte, fand sie folgenden Hinweis: «Kann Spuren von Sellerie und Senf enthalten.» Senf und Sellerie in einem Schoggi-Brötli? «Espresso» hat nachgefragt.

Des Rätsels Lösung weiss der Marketingchef des Herstellers «Hiestand», Cornell Zimmermann: «Die Schoggi-Brötli werden auf den selben Maschinen hergestellt wie auch unsere Wienerli im Teig. Dort hat des Dijon-Senf drin.» Obwohl die Produktionsmaschinen jeweils sauber gereinigt würden, könnten Spuren von Sellerie und Senf zurückbleiben. Darum der Hinweis für Allergiker auf der Verpackung.

Rund 300 000 Personen sind in der Schweiz von einer Nahrungsmittelallergie betroffen. Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass Stoffe, die schwere Allergien oder Intoleranzen auslösen, auf der Verpackung angeben werden müssen. Zu diesen Stoffen gehören zum Beispiel glutenhaltige Getreide, Milch, Eier, Fische, Krebstiere, Soja, Nüsse, Sesam und eben auch Sellerie und Senf.

Schon Mengen im Bereich von Millionsteln eines Gramms können ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen, sagt Kantonschemiker Otmar Deflorin. Die Maschinen könnten gar nicht so sauber geputzt werden, dass keine Rückstände mehr vorhanden seien, darum müssten die Lebensmittelhersteller auch mögliche Spuren von allergenen Stoffen deklarieren.

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Intransparente Gebühren bei Kreditkarten

Laufzeit 5 Minuten 4 Sekunden. , Adrian Zehnder

In den USA haben Kreditkarten-Firmen während Jahren zu hohe Kommissionen kassiert. Nun zahlen Visa, Mastercard und Co. dem Handel 7 Milliarden Franken zurück. Hohe und vor allem undurchsichtige Kreditkarten-Kommissionen sorgen auch in der Schweiz regelmässig für Aufregung.

Die Fluggesellschaft Swiss verlangt seit letztem November für Tickets, welche mit Kreditkarte bezahlt werden, einen Aufpreis von bis zu 22 Franken. Man überwälze damit nur einen Teil der Kosten, welche an die Kreditkarten-Firmen gezahlt werden müsse, sagt Swiss-Sprecherin Sonja Ptassek. «Das kann ich so nicht nachvollziehen», sagt Marcel Bührer, CEO von Swisscard. Swisscard ist einer der grossen Kreditkarten-Herausgeber der Schweiz. Laut Bührer bezahlt die Swiss nur bei teuren Flügen mehr als sie dem Passagier effektiv verrechnet. Die Kommissionen für Mastercard und Visa betragen je nach Branche zwischen 1,5 und 2 Prozent, erklärt Marcel Bührer von Swisscard.

Swiss kein Einzelfall
Mit der Überwälzung der Kreditkarten-Kommissionen ist die Swiss nicht alleine. Viele Firmen geben die Gebühren an ihre Kunden weiter. Digitec, ein Geschäft für Computer und Unterhaltungselektronik, verrechnet laut AGBs sogar bis zu 4 % Kommission. Bei solchen Beträgen schaut auch die Wettbewerbskommission genauer hin. Olivier Schaller von der Weko erklärt gegenüber Espresso, dass man insbesondere Wert auf Transparenz lege. Sind dem Kunden die Kommissionen bewusst, kann er Alternativen wählen.

Es geht auch ohne
Längst nicht alle Firmen geben den Schwarzen Peter an ihre Kunden weiter. SBB, Migros, Coop und auch viele Hotels und Restaurants berappen die Kommissionen in der Regel selber. Ein Beispiel unter vielen ist das Restaurant «Da Angela» in Zürich Altstetten. Dem Betrieb entgehen wegen den Kommissionen pro Jahr rund 35‘000 Franken an Einnahmen. Die Aussage der stellvertretenden Geschäftsführerin Martina Brotkorb erstaunt nicht: «Wenn uns der Gast fragt, welches Zahlungsmittel wir bevorzugen, sagen wir natürlich schon: Am liebsten bar!»

 

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