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Kalter Kaffee aus der Ostschweiz soll Schweiz erobern
Aus Espresso vom 14.09.2018. Bild: SRF Michael Breu
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Neues Trendgetränk Kalter Kaffee aus der Ostschweiz soll Schweiz erobern

Das Wichtigste in Kürze

  • Re-Think, neu denken – das ist das erklärte Ziel des St. Galler Start-ups Microcoldbrewer. Das Unternehmen hat ein neuartiges Verfahren entwickelt für die Herstellung von kaltem Kaffee.
  • Dabei wird der Kaffee im sogenannten Kaltextraktionsverfahren gewonnen. Das ist ein besonders schonendes Verfahren.
  • Für den kalten Kaffee werden Sidamo-Bohnen aus Äthiopien verwendet. Sie stammen aus einer Fair-Trade-Produktion.
  • Die Entwickler hoffen, mit dem Getränk den Schweizer Markt zu erobern. Beim stolzen Preis von vier bis sieben Franken pro Flasche eine Herausforderung.

Kalter Kaffee ist mehr als nur abgekühlter Kaffee. Mit einem speziellen Extraktionsverfahren werden die leicht flüchtigen Geruchs- und Geschmackskomponenten aus den fein vermahlenen Kaffeebohnen herausgelöst. Dafür hat ein Team um Roland Laux ein neues Verfahren entwickelt. Der geröstete Kaffee wird dabei nicht in einer klassischen Mühle zerkleinert, sondern unter Wasser in zwei verschiedenen Mahlschritten. Mit diesem Kaltextraktions-Verfahren kann die Oxidation der Geschmacksträger unterbunden werden; es entstehen keine Bitterstoffe und keine Säuren.

Das Startup-Unternehmen Mastercoldbrewer der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Wädenswil hat seinen Sitz in der Stadt St. Gallen. Dort wird auch der Kaffee geröstet – bei der Kaffeerösterei «Turm & Bogen». Das Getränk wird anschliessend in Wädenswil «gebraut» und bei der Bischofszell Nahrungsmittel AG abgefüllt.

Junge Männer probieren das kalte Getränk an einem Stand.
Legende: Degustation in der St.Galler Innenstadt: Der kalte Kaffee kommt vor allem beim jungen Publikum gut an. SRF

Energieschub für Studenten

Seit Sommer 2018 ist es im Verkauf erhältlich und zwar in ausgewählten Restaurants und in den Kantinen der ZHAW in Wädenswil und Winterthur – dort also, wo ein Grossteil des Zielpublikums sitzt: Studierende, die beim Lernen einen Energieschub brauchen. Und dieser hat seinen Preis: Zwischen vier und sieben Franken kostet eine Flasche des kalten Kaffees. Die Entwickler rechtfertigen den Preis unter anderem damit, dass der Kaffee aus fairem Handel stamme, zudem werde mit einem Teil des Erlöses Trinkwasser für Familien in Äthiopien finanziert.

Aktuell laufen Verhandlungen mit einem Grossverteiler, der den kalten Kaffee kommenden Sommer ins Sortiment aufnehmen möchte. Um welchen Grossverteiler es sich handelt, geben die Jungunternehmer nicht bekannt.

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