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Ökobilanz im Winter Welcher Salat ist gut für das Klima?

Warum spanischer Importsalat meist die bessere Klimabilanz hat als Schweizer Kopfsalat aus dem geheizten Treibhaus.

Die «Zero Emission Gruppe», eine Studentenvereinigung der EPFL Lausanne, hat die Ökobilanz von Wintersalat ermittelt, mittels Umwelt-Belastungspunkten (UBP).

Fossile Energie als Faktor

Auf dem letzten Platz landet – abgeschlagen – Schweizer Salat aus geheizten Gewächshäusern, die mit fossiler Energie betrieben werden. Seine Aufzucht braucht am meisten Energie. Rund 90 Prozent der Schweizer Gewächshäuser werden heute im Winter noch so beheizt.

Insgesamt fallen etwa 22 Prozent des gesamten direkten Energieverbrauchs der Schweizer Landwirtschaft auf die Gewächshäuser, gemäss Agrarbericht 2019 .

Import-Salat aus Andalusien

Die Ökobilanz von Salat aus einem Gewächshaus in Spanien ist hingegen deutlich besser. Das hängt mit dem milden Klima zusammen, erklärt Curdin Wüthrich von der EPFL Lausanne: «Die Temperaturen in Spanien erlauben ein Betreiben der Gewächshäuser ohne Heizung.»

Die Analyse

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Die «Zero Emission Group», eine Studentenvereinigung der EPFL Lausanne, hat 2021 die Ökobilanz von Winter-Salat ermittelt, mittels Umwelt-Belastungspunkten (UBP). Die Auswertung ist unter diesem Link zu finden.

Lastwagen-Transport fällt nicht ins Gewicht

Selbst der Lastwagen-Transport von Andalusien in die Schweiz über 1800 Kilometer vermag die Bilanz nicht zugunsten des Schweizer Salats zu ändern. Einzig bei einem Transport per Flugzeug ist die Ökobilanz von Schweizer Salat aus fossil beheizten Gewächshäusern besser.

«Was wir nicht in Betracht ziehen, sind soziale Auswirkungen wie Arbeitsbedingungen und Auswirkungen von riesigen Landwirtschafts-Plantagen auf das Landschaftsbild», erklärt Curdin Wüthrich.

Mehr erneuerbare Energie für Gemüseproduktion

Lokal bedeutet also nicht automatisch grüner: Ausser, die Gewächshäuser werden mit erneuerbarer Energie betrieben. Das ist in der Schweiz erst bei rund 10 Prozent der Treibhäuser der Fall. In Frage kommen etwa Fernwärme, Holzschnitzel oder Wärmepumpen. Eine Umstellung ist teuer.

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Die Migros macht Druck

Die Migros verlangt von ihren Produzenten, dass 100 Prozent des Schweizer Obstes und Gemüses bis Ende 2025 aus Gewächshäusern mit erneuerbarer Energie stammt. Ein ambitiöses Ziel. Coop macht ihren Lieferanten keine Vorschriften. Die Gemüsebauer selber haben sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2030 80 Prozent der Gewächshäuser ohne fossile Brennstoffe zu heizen.

Lokaler Salat ohne Heizung am besten

Am klimafreundlichsten ist – wenig überraschend – Wintersalat aus lokaler Produktion. Entweder Salat, der ganz im Freien angebaut werden kann. Das sind zum Beispiel Zuckerhut oder Nüsslisalat. Oder Salat, der aus unbeheizten Schweizer Treibhäusern stammt. Michael Moser, Vize-Präsident der Gemüseproduzentenvereinigung Bern und Freiburg, schätzt den Anteil des unbeheizten Treibhaus-Salats am Schweizer Wintersalat auf 40 bis 50 Prozent.

«Konsumentinnen und Konsumenten wissen oft nicht genau, woher der Salat stammt und wie er angebaut wird», kritisiert Curdin Wüthrich. Das sollte sich ändern, denn nur wer informiert ist, kann bewusst einkaufen.

Kassensturz, 14.03.23, 21:05 Uhr

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