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Testsieger Kindergummistiefel stark mit Schadstoffen belastet

Schlechte Nachrichten für den kommenden Herbst: Fast alle Gummistiefel für Kinder sind schadstoffbelastet. Die deutsche Zeitschrift «Öko-Test» hat 16 getestet und nur einem Paar die Note «befriedigend» gegeben.

Kinder springen und toben gerne in Pfützen und Matsch. Nasse Füsse sind dabei nicht besonders sinnvoll, ziehen sie doch oft erkältete Kinder und rundum gestresste Mütter und Väter nach sich. Umso wichtiger sind also zuverlässige Stiefel für die kalte und nasse Jahreszeit.

Das deutsche Magazin «Öko-Test» hat 16 Paar ungefütterte Gummistiefel für Kinder ins Labor geschickt. Darunter auch Schuhe von bekannten Marken wie Dosenbach, Decathlon, Crocs, H&M, Jako-O, Sterntaler und Reno. Untersucht wurden Grössen von 27 bis 29, die sich für Kindergartenkinder eignen.

Im Fokus der Laborprüfungen:

  • polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)
  • giftige Weichmacher in den Kunststoffen

Das beste Urteil im Test: «Befriedigend»

Das Resultat ist wenig erfreulich: «Gute» oder «sehr gute» Gummistiefel gibt es nicht. Als Bestnote vergaben die Tester bei 16 überprüften Paar Stiefeln nur einmal «befriedigend». Ein weiteres Exemplar erhielt noch ein «ausreichend». Den Rest der Produkte beurteilt das Magazin mit «mangelhaft» und «ungenügend».

Hauptschuld am miserablen Gesamtergebnis: In allen Gummistiefeln fand das Labor PAK-Verbindungen. Darunter fast überall Naphthalin. Die Verbindung gilt aufgrund von Tierversuchen als krebsverdächtig für Menschen. In Kinderprodukten werteten die Tester Naphthalin deshalb streng ab.

Was sind die Alternativen?

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«Öko-Test» empfiehlt, Gummistiefel nicht jeden Tag zu tragen. Steht dann doch die Bachwanderung mit dem Nachwuchs an, raten die Verbraucherschützer zu zusätzlichen dicken Socken oder Strumpfhosen. Denn die Schadstoffe dürften praktisch nicht durch die Strümpfe und durch die intakte Haut gelangen. Für weniger feuchte Aktivitäten wie Spaziergänge im Regen empfiehlt das Magazin wasserabweisende, feste Schuhe. Sie seien schon deshalb ratsam, weil die Füsse darin weniger schwitzen.

Auch einige verarbeitete Weichmacher sieht «Öko-Test» kritisch. Sie sollen die eigentlich spröden Kunststoffe flexibel machen. Problematisch seien vor allem sogenannte Phthalate, die wie ein Hormon wirken können und im Verdacht stehen, Organe zu schädigen. Nachweisbar waren sie in zwei Gummistiefelpaaren. In sechs weiteren stecken Ersatzweichmacher, deren Auswirkung auf die Gesundheit bislang nicht genügend erforscht ist.

Rubrik «Testsieger»

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In «Testsieger» informiert «Kassensturz» über Tests von anderen Konsumenten-Magazinen und -Sendungen im In- und Ausland. Hier geht es zu allen Tests.

Die zwei besten im Test

Elefanten Jaloppy Jelly (pink)

Gesamturteil: Befriedigend

Preis: 29.90 Franken *

Bemerkungen: Hergestellt in Italien. Hauptmaterial Kunststoff. Keine Weichmacher, jedoch ist der Naphtalin-Wert erhöht.

Sterntaler Gummistiefel Herzen (rosa)

Gesamturteil: Ausreichend

Preis: 29.95 Franken *

Bemerkung: Hergestellt in China. Hauptmaterial Naturgummi. Keine Weichmacher, jedoch ist der Naphtalin-Wert erhöht. Negativ aufgefallen ist den Testern ebenfalls der optische Aufheller, da dieser die Umwelt stark belastet.

* Günstigster Preis gemäss Internetrecherche vom 11.09.2018.

Quelle: «Öko-Test» Ausgabe Mai 2018. (Der detaillierte Test kann auf oekotest.de kostenpflichtig heruntergeladen werden.)

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Aus Kassensturz vom 26.09.2017.
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