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Testsieger Körperfett-Waagen messen ungenau

Viele Personenwaagen messen nicht nur das Gewicht, sondern geben auch den Fett- und Wasseranteil des Körpers an. «Kassensturz» wollte wissen, wie zuverlässig diese Waagen sind. Fazit: Einzig beim Gewicht überzeugen die Waagen.

Sogenannte Diagnose-Waagen sind teurer als herkömmliche Waagen. Sie zeigen neben dem Gewicht auch den Körperfett- und Wasseranteil des Körpers an. Doch lohnt es sich, für solche Waagen mehr Geld auszugeben?

«Bedingt», sagt «Kassensturz»-Testredaktor Rolf Muntwyler. «Denn die meisten getesteten Waagen waren zwar bei der Gewichtsmessung sehr zuverlässig, beim angezeigten Fettanteil waren aber viele Waagen ungenau. Im Extremfall zeigten sie gar einen doppelt so hohen Wert an.» Sogar die beiden besten Waagen im Test hätten beim Fettanteil falsch gemessen – und zwar um rund 20 Prozent.

«Kassensturz»-Test

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Vier fallen durch beim «Kassensturz»-Diagnosewaage-Test

Heute, 21:05 Uhr, SRF 1

Werte nicht «unbrauchbar»

Dennoch können die Werte sehr interessant sein und sich der Kauf einer Diagnosewaage lohnen. Werden Fettwerte über längere Zeit verglichen, kann eine Entwicklung nach oben oder unten festgestellt werden, auch wenn der absolute Wert nicht stimmt.

«Dies ist vor allem für Sportler interessant, bei welchen nach intensivem Training der Muskelaufbau den Fettabbau ausgleicht», sagt Rolf Muntwyler. «Wird nur das Gewicht gemessen, bleibt der Wert gleich, was frustrierend ist. Werden aber auch Fett- und Wasseranteil gemessen, kann so ein Trainingseffekt festgestellt werden.»

Elektrischer Strom misst

Wasser- und Fettanteil des Körpers werden von der Waage mit Strom gemessen. Dieser wird von einem Fuss hinauf über den anderen Fuss wieder herunter zur Waage geleitet. Weil Fett und Wasser einen anderen Widerstand haben, kann die Waage berechnen, wie gross deren Anteil ist.

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Legende: «Kassensturz» hat sieben Diagnose-Waagen geetestet Vier fallen durch. SRF

Doch diese Messweise ist ungenau, weil der Strom lediglich bis zur Körpermitte und wieder zurück geleitet wird. Hat eine Testperson zum Beispiel einen grossen, fetthaltigen Bauch, wird dieser bei einer Diagnosewaage ignoriert.

Bei wissenschaftlichen Messungen wird mit dem gleichen Verfahren gearbeitet, jedoch mit mehr Messpunkten auf dem Körper. «Kassensturz» hat für seinen Test in einem Spital in Genf so den tatsächlichen Fettgehalt der Testpersonen gemessen. So wird zum Beispiel ein Messstrom von der rechten Hand zum linken Fuss gemessen (und umgekehrt). Hierbei wird auch ein grosser, fetthaltiger Bauch in die Messung miteinbezogen.

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