Der Name könnte Programm sein: «Rent your dream», sich einen Bubentraum erfüllen. Das dachte sich auch «Espresso»-Hörerin Barbara Loosli aus Oberösch (BE): «Es war das ideale Geburtstagsgeschenk für den ältesten Sohn.» Also kaufte sie am Messestand an der «Auto Zürich» einen Gutschein über 450 Franken. Eine weitere «Espresso»-Hörerin tat dasselbe für ihren Freund.
Niemand erreichbar
Als der nächste Sommer vor der Tür stand, wollten die Beschenkten den Gutschein einlösen. Die Firma «Rent Your Dream AG» war jedoch weder per Mail noch per Telefon erreichbar. Schliesslich haben sich die Gutschein-Besitzer an die Verantwortlichen der «Auto Zürich» gewendet und um Hilfe gebeten.
SMS-Kontakt der Kategorie «unterste Schublade»
Auf einer weiteren Telefonnummer reagiert die Firma endlich. Barbara Loosli traut ihren Augen aber nicht, als sie folgende Worte als SMS zugeschickt bekommt: «Also Fuck u! Entweder reden Sie oder Sie weinen rum! Ich weiss gar nichts, sonst würde ich nicht fragen! Und jetzt habe ich keine Zeit mehr für Kindergartenspiele!» Nach weiterem Hin und Her erhält Loosli das Geld aber doch noch zurück, ebenso wie die zweite Kundin, von der «Espresso» weiss.
Keinen Überblick über Geschäft
Bei der Firma «Rent Your Dream AG» lässt man verlauten, man habe zu diesem Zeitpunkt keinen Überblick darüber gehabt, wie viele Interessierte einen Gutschein gekauft und wie viele einen solchen bereits eingelöst hätten.
Weiter heisst es in einer schriftlichen Antwort des heutigen Besitzers: «Ich übernahm die Firma. Nach der Trennung (vom Vorbesitzer, Anm. der Redaktion) erhielt ich keine Daten und keine Papiere, ich musste alles neu aufgleisen.»
Enttäuschung gross, auch bei der «Auto Zürich»
Die beiden «Espresso»-Hörerinnen, welche je einen Gutschein kauften, haben unterdessen ihr Geld wieder zurückbekommen. Die Enttäuschung darüber, wie mit ihnen umgegangen wurde, ist aber gross.
Bei der Automobilmesse «Auto Zürich» heisst es auf Anfrage des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso», man bedauere, dass Besucher zu Schaden kamen. Herbert Schmidt, Medienchef der «Auto Zürich» erklärt: «Bei Erstausstellern überprüfen wir die Angaben im Handelsregister und verlangen schon früh eine Anzahlung. Lange vor dem Beginn der Messe verlangen wir dann den Gesamtbetrag für die Teilnahme. Bei der besagten Firma sahen wir keinen Anlass, misstrauisch zu werden, da sie alle Bedingungen erfüllten.»
An der diesjährigen Messe hat «Rent Your Dream AG» aber ausgeträumt – die rüpelhafte Firma hat laut Angaben von Schmidt keinen Stand mehr.