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Salatfeld
Legende: Sinnlos: Statt zu ernten muss der Bauer den Salat auf dem Feld zerstören. Keystone

Konsum Bis zu 100 Tonnen Salat werden vernichtet

In der Schweiz haben Bauern in den letzten Tagen tonnenweise Salat vernichtet. Der Grund: Importe haben so stark auf den Preis gedrückt, dass der Aufwand für die Ernte nicht mehr gedeckt werden könnte. Weshalb importiert die Schweiz Salat, wenn noch Inlandware vorhanden ist?

«Der Salat wird mit einer Maschine gehackt und nicht geerntet», sagt Jimmy Mariéthoz, Leiter der Fachstelle Gemüse und Beeren der Kantone Thurgau und Schaffhausen.

«Die Ernte kostet mehr als man für den Salat bekommen würde.» Nach seiner Schätzung haben Produzenten in der Salat-Hochburg Ostschweiz in den letzten zwei Wochen 50 bis 100 Tonnen vorwiegend Eisbergsalat vernichtet. Umgerechnet sind das gegen 140‘000 Salatköpfe.

Auslöser sind die Importe: Vorletzte Woche hat die Schweiz die Grenzen für ausländischen Salat geöffnet und Zölle aufgehoben, die sonst das Schweizer Gemüse schützen. Während etwa die Migros und Aldi trotzdem noch weiter Schweizer Salat verkauft hätten, hätten andere Händler gleich voll auf die günstigere Importware umgestellt, kritisiert Jimmy Mariéthoz.

Handel und Produzenten entscheiden gemeinsam

Der Händlerverband kontert im Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1: «Der Handel stellt nicht aus Prinzip um, sobald Importe möglich sind», sagt Marc Wermelinger, Geschäftsführer des Verbandes Swisscofel. Ausserdem entscheide der Handel nicht alleine, welche Gemüsesorten importiert werden, sondern gemeinsam mit dem Verband der Gemüseproduzenten.

Praktisch immer falle der Import-Entscheid einstimmig, und so sei es auch nun beim Eisbergsalat gewesen. Warum also haben sich die Verbände für einen Import entschieden, obwohl in der Ostschweiz noch tonnenweise Salat vorhanden war?

Kommunikationspanne

Zweimal wöchentlich klären die Verbände der Gemüsehändler und der Gemüseproduzenten, wie weit der Bedarf mit inländischen Produkten gedeckt werden kann – und bei welchen Sorten Importe nötig sind. Hier sei das inländische Angebot an Eisbergsalat offenbar falsch kommuniziert worden, sagt Marc Wermelinger vom Händlerverband Swisscofel.

Beim Verband Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP) vermutet man ebenfalls, dass «der Kommunikationsfluss diesmal nicht sehr gut gelaufen ist». Das sei allerdings eine Ausnahme, sagt VSGP-Kommunikationschefin Moana Werschler: «Wenn es bei 500 Marktbeurteilungen pro Jahr ein, zwei Mal nicht ganz so gut läuft, ist das für den Verband kein grosses Problem.» Ein einzelner Produzent kann in einem solchen Fall aber mehrere Tausend Franken verlieren.

Sowohl der Produzenten- als auch der Händlerverband betonen, dass die gemeinsame Marktbeurteilung im Allgemeinen sehr gut funktioniere.

Darum gibt es Zölle

Wie Zölle als ökonomisches Steuerungs-Instrument für die Schweizer Gemüse-Produktion funktionieren sollten, zeigt das Erklär-Video «Schutzzölle» der Wirtschaftssendung «Eco».

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