Ein «Espresso»-Hörer kaufte in einer Filiale der Landi einen Sack mit 10 Kilogramm Birkenholz. Dieser erschien im zu leicht. Als er das Holz vor Ort wog, zeigte sich, dass nur 8,5 Kilogramm Birkenholz im Sack waren. Als er sich bei der Verkäuferin beschwerte, meinte diese, das sei der übliche Schwund, wenn das Holz trockne. Auf Nachfrage des Konsumentenmagazins «Espresso» von Radio SRF1 entschuldigt sich die Landi für den Fehler.
«Das darf nicht passieren», sagt Urs Moll, Marketingchef der Landi. «Unsere Lieferanten sind verpflichtet, beim Birkenholz jeweils elf Kilogramm abzupacken, weil das Holz nach dem Abpacken durch Verdunsten von Wasser leichter wird.» Bei internen Stichproben seien jeweils 9,8 bis 10,5 Kilogramm Birkenholz in den Zehn-Kilo-Säcken. Eine so starke Abweichung sei nicht tolerierbar. «Wir werden intern abklären, was da schief gelaufen ist», verspricht Moll.
Wasserverlust muss Konsument hinnehmen
Allerdings: Es gibt keine gesetzliche Bestimmung, wie viel leichter Holz nach dem Abpacken werden darf, heisst es beim Bundesamt für Metrologie (Metas). Hans-Peter Vaterlaus ist bei Metas für Fertigpackungen zuständig. Er sagt, laut gesetzlichen Vorgaben müsse die Menge beim Abpackzeitpunkt stimmen. «Wenn bei Fertigpackungen Wasser verdunstet, dann geht das immer zu Lasten des Konsumenten», sagt Vaterlauf. Der Verlust von 1,5 Kilogramm Gewicht beim Birkenholz scheint ihm allerdings etwas sehr viel.
Aber auch bei Fertigpackungen von Früchten und Gemüse verdunste Wasser. «Wenn ich ein Kilogramm Orangen kaufe, kann es sein, dass diese Früchte bis zu fünf Prozent weniger wiegen, weil seit dem Abpackzeitpunkt Wasser verdunstet ist.» Wer also sicher gehen will, dass er wirklich ein Kilo Früchte oder Gemüse erhält, der muss die Ware im Laden selber abwägen.