Das Zapfengeld ist kein alter Zopf: Die Zahl der Gäste, die ihren eigenen Wein ins Restaurant mitbringen und dafür ein Zapfengeld bezahlen möchten, hat zugenommen, sagt der Präsident des Wirteverbands Aargau, Josef Füglistaller.
Und bei Bankett-Anlässen von Gesellschaften ist die Frage nach dem Zapfengeld sogar im «Grand Hotel Les trois Rois» in Basel normal. Je nach Preis, der pro mitgebrachte Flasche bezahlt werden muss, kann sich die Frage nach dem Zapfengeld lohnen.
«Wer nicht fragt bekommt auch keine Antwort», macht Christoph Kokemoor, Chefsommelier des Grandhotel «Drei Könige» Mut.
Fragen macht Sinn – aber der Wirt darf nein sagen
Christoph Kokemoor hat in der Fachzeitschrift Hotelrevue eine Lanze für das Zapfengeld gebrochen. Kokemoor schränkt aber ein, dass kein Wirt verpflichtet sei, die Konsumation von selbst mitgebrachtem Wein zu dulden. Im «Trois Rois» ist das Zapfengeld nur im Bankett-Bereich ein Thema.
«Im Restaurant suchen die Gäste bei uns eher das Gesamterlebnis und die vom Profi abgestimmte Mariage zwischen Essen und Trinken», begründet Kokemoor die Absage ans Zapfengeld im Restaurant-Bereich.
Aber auch für ein Essen zu zweit kann man in vielen Restaurants seinen eigenen Wein mitnehmen, vorausgesetzt, man meldet sich vorher an und bespricht sich mit dem Wirt.
Bis zu 60 Franken
Beim Zapfengeld selber sind die Unterschiede gross, wie eine Recherche des Konsumentenmagazins «Espresso» von Radio SRF1 zeigt. Am billigsten fährt man im Hotel Metropol in St. Gallen. Dort werden 20 Franken pro Flasche verlangt.
Mit 60 Franken pro Flasche findet sich das Hotel Astoria in Luzern am oberen Ende der Skala. Die meisten Restaurants nennen im Internet einen festen Preis. Trotzdem kann es sich lohnen, bei der Reservation nach einem Rabatt zu fragen, vor allem wenn man eine grössere Gesellschaft anmeldet.