Ein schwedischer Autobauer, der Onlinehandel einer Detailhandelskette und die Post tun sich zusammen. Das Ziel: Besitzer von neuen Modellen des schwedischen Autos können sich künftig Produkte des Online-Ladens durch die Post direkt in ihren Kofferraum liefern lassen. «Schliesslich stehen die meisten Automobile tagsüber auf Parkplätzen und werden nicht bewegt», denken sich die drei Partner.
Als Erste auch die «letzte Meile» besetzen
Die Post ist seit längerem sehr aktiv, wenn es um die Zustellung von Paketpost geht. Sie lancierte Paketautomaten, wo man sich seine Ware hinbestellen kann. Seit ein paar Wochen kann man die Zustellung an andere Adressen umleiten lassen. Ausserdem befasst sich die Post bereits mit Drohnen und Zustellrobotern als moderne Paketzusteller. «Die letzte Meile ist wirklich entscheidend und da wollen wir dabei sein», erklärt Postsprecher Oliver Flüeler.
Das Kerngeschäft blutet
Auf der anderen Seite steckt die Post viel Kritik ein für ihren angekündigten Kahlschlag im Poststellennetz: 600 Postschalter sollen in den kommenden drei Jahren geschlossen werden, über tausend Stellen stehen auf dem Spiel.
Postsprecher Flüeler gibt zu, dass dieser Spagat zwischen traditionellem Angebot und neuen Verteilkanälen bei vielen Kunden auf Unverständnis stösst und oft sogar heftiges Kopfschütteln auslöst: «Das tun wir nicht aus bösem Willen, sondern wegen verändertem Kundenverhalten».
Vorläufig bleibt das mit der Postpaketlieferung in den Kofferraum eine ziemlich exklusive Sache. In der Schweiz sind erst gut 6500 Autos zugelassen, die die erforderlichen technischen Voraussetzungen erfüllen.