Wenn Sie in diesen Tagen an einem Schweizer Kiosk die neueste Ausgabe des Magazins «Geo» kaufen, dann bezahlen Sie dafür stolze 13 Franken. Würden Sie das gleiche Heft ennet der Grenze kaufen, könnten Sie satte 6 Franken sparen: In Deutschland kostet «Geo» nämlich nur 7 Euro, was beim aktuellen Wechselkurs etwa 7 Franken entspricht.
Bei der «7Days Media Services AG», welche unter anderem für die Kioske den Vertrieb der Presse verantwortet, heisst es zur aktuellen Situation, es sei «verständlich, dass Preisanpassungen gesucht werden». Gross um tiefere Preise zu bemühen, scheint sich «7Days» allerdings nicht: Man sei mit den Verlagen stetig in Kontakt und informiere diese über Änderungen «ökonomischer Parameter» in der Schweiz.
Verlage winken ab
Schon vor dem Euro-Einbruch waren die Preisdifferenzen bei den Zeitschriften stossend. In der aktuellen Situation erscheinen sie geradezu absurd. Dennoch wollen die Verlage nichts wissen von einer Preissenkung in der Schweiz. Das Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1 hat mehrere deutsche Verlage gefragt, ob die Schweizer Preise denn nun sinken würden. Die Antworten gleichen sich. So teilt zum Beispiel eine «Bunte»-Sprecherin kurz und knapp mit: «Momentan ist keine Preisanpassung geplant.» Und der Verlag «Gruner + Jahr», zu welchem neben «Geo» auch «Stern» und «Gala» gehören, schreibt: «Auf die Wechselkursschwankungen einzelner Währungen – in beide Richtungen – kann und wird der Verlag nicht kurzfristig flexibel reagieren.»
Auch die «Motor Presse Stuttgart», welche die Automobilzeitschrift «auto motor und sport» herausgibt, wird den Preis in der Schweiz vorerst nicht senken. Der Verlag prüft jedoch nach eigenen Angaben die Auswirkungen des aktuellen Wechselkurses. Ausserdem teilt der Verlag mit, man müsse auch berücksichtigen, «dass für uns die in der Schweiz eingekauften Leistungen wie zum Beispiel Transport und Werbung nun ebenfalls teurer werden dürften».