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Konsum Gebrauchte Uhren: Lassen Sie sich nicht über den Tisch ziehen

Sie haben daheim eine möglicherweise wertvolle Armband-Uhr und möchten diese verkaufen? Dann sollten Sie unbedingt mehrere Offerten einholen. Ein Vergleich zeigt, dass für die gleiche Uhr Händler völlig unterschiedliche Preise bieten. Nur wer den Markt kennt, kann den Preis einschätzen.

Uhrmacher-Meister Sandro Bösch vom Zürcher Uhrfachgeschäft «ZeitZone» zeigt auf eine goldene IWC-Uhr. Modell: «Da Vinci». Geschätzter Wert: etwa 15‘000 Franken. Klar, dass eine Golduhr viel Wert ist, denkt der Laie.

Doch der Experte winkt ab: «Wäre diese Uhr aus Stahl, hätte sie immer noch einen Wert von weit über 10‘000 Franken, obwohl Stahl viel günstiger ist als Gold.»

Zu erklären sei dies mit dem Markt: «Von diesem Modell sind aktuell sehr wenig Uhren aus Stahl in Umlauf, entsprechend hoch wird die stählerne Uhr gehandelt.» Ein Beispiel, das zeigt, wie sehr der Wert einer Uhr vom Markt abhängt.

Regionale Unterschiede auf dem Markt

Wenn Sie nun eine Uhr daheim haben, die Sie verkaufen möchten, tun Sie gut daran, mehrere Offerten einzuholen, wie ein Vergleich der Sendung «Kassensturz» zeigt. Der Unterschied kann mehrere Tausend Franken betragen.

«Es ist wichtig, dass man sich an mehrere Adressen wendet», sagt Uhrmacher-Meister Sandro Bösch. «Man merkt relativ schnell, wo man in guten Händen ist und wo nicht.» Es könne sich auch lohnen, die Uhr in verschiedenen Regionen anzubieten, da es auf dem Markt auch regionale Unterschiede gäbe.

Einen ersten Eindruck, wie viel Geld man für die Uhr etwa bekommen könnte, liefert das Internet. Sucht man nach dem entsprechenden Modell, stösst man schnell auf Auktionsplattformen, auf welchen Uhren gehandelt werden.

Keine unnötigen «Eingriffe»

Vielleicht überlegen Sie sich, die Uhr vor dem Verkauf revidieren zu lassen. Sandro Bösch empfiehlt das nur bedingt: Besonders wichtig sei, dass man bei einer funktionierenden Uhr keine unnötigen Eingriffe machen lasse.

«Je weniger Uhrmacher an einer Uhr gearbeitet haben, desto besser.» Denn jedes Öffnen der Uhr könne im Uhrwerk Spuren hinterlassen, was sich negativ auf den möglichen Verkaufspreis auswirken könne.

Tipps für den Verkauf einer alten Uhr

  • Box und und alle Papiere mitnehmen: Unterlagen wie Zerifikate vom Hersteller oder Service-Papier sind wichtig, damit der Händler den Weg der Uhr nachvollziehen kann. Fehlende Papiere bedeuten unter Umständen: tieferer Preis
  • Preise vorgängig vergleichen: Bei Online-Preisen ist Vorsicht geboten, da oft nicht klar ist, wie seriös die Angebote sind und schnell ähnliche Modelle verwechselt sind. Trotzdem geben Preise früherer Auktionen und vertrauenswürdiger Homepages wie Chrono24 Hinweise für einen möglichen Preisrahmen
  • Mehrere Offerten einholen: Die Unterschiede zwischen den Händlern sind enorm. Es kann sich auch lohnen, Offerten in einer anderen Stadt einzuholen. Das Preisniveau ist in Zürich und Genf am höchsten.
  • Sich nicht aus der Reserve locken lassen: Beim Ankauf von Uhren wird mehr gehandelt, als man sich das sonst gewohnt ist. Händler fragen direkt nach den Preisvorstellungen. Darauf sollte man sich einstellen und sich nicht zu fest in die Karten blicken lassen
  • Selbst revidieren lassen oder nicht?: Eine frisch revidierte Uhr kann ein Verkaufsargument sein. Aber es empfiehlt sich nicht, Uhren prinzipiell vorgängig selbst revidieren zu lassen. Wenn die Uhr keinen Käufer findet, hat man die Revisionskosten und bleibt auf der Uhr sitzen. Viele Händler wollen zudem eine Revision selber machen lassen, sei es beim Uhrmacher des Vertrauens oder direkt im Werk.

Frank Ineichen vom Auktionshaus erklärt an einem Beispiel, wie eine kleine Veränderung an der Uhr einen grossen Preisunterschied hervorrufen kann:

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