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Konsum Kampf gegen hohe Preise: Parallelimport wirkt nur bedingt

Die neusten Zahlen zeigen: Der Einkaufstourismus im Ausland wird für Schweizer immer beliebter. Migros, Coop und Co. geraten unter Zugzwang. Mit dem Parallelimport von Produkten versuchen sie, Preise ins Rutschen zu bringen. Doch die Möglichkeiten sind beschränkt.

Coop verschickt in letzter Zeit immer wieder Medienmitteilungen und verkündet laufend weitere Erfolge im Kampf für gerechtere Konsumentenpreise in der Schweiz. Wenn die Verhandlungen mit den offiziellen Lieferanten scheitern wird ein Anbieter in der Schweiz gesucht. Wird einer gefunden, kann der Preis im Ladengestell gesenkt werden. So geschehen bei verschiedenen Pflegeartikeln in letzter Zeit.

Das Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1 hat bei den anderen Detailhändlern nachgefragt, wie sie Parallelimporte nutzen. Auf Nachfrage bestätigen auch Migros, Denner, Aldi und Lidl, dass sie ständig auf der Suche nach neuen, günstigeren Vertriebskanälen im Ausland seien.

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Der Coca Cola-Preiskrieg

Denner-Sprecher Thomas Kaderli gibt zu bedenken: «Der Parallelimport ist immer das letzte Mittel, das wir anwenden; erst wenn die Preisverhandlungen mit dem Hersteller scheitern.» Das Ziel sei grundsätzlich, den Schweizer Vertriebskanal des Markenherstellers zu berücksichtigen. Der Parallelimport sei häufig ein geeignetes Druckmittel, diesen in die Knie zu zwingen.

So orderte der Discounter Denner die Zweiliterflasche Coca Cola so lange bei einem Lieferanten in Tschechien, bis der Getränkehersteller einlenkte und den Preis senkte. Allerdings zeigt dieses Beispiel auch, welcher Aufwand hinter einer solchen Aktion steckt. Der Detailhändler braucht einen Partner, der die gewünschte Menge über einen gewissen Zeitraum liefern kann.

Logistisch kommt oft viel Zusatzarbeit dazu. So mussten die tschechischen Cola-Produkte allesamt neu etikettiert werden, bevor sie in die 800 Dennerfilialen gestellt werden konnten. Trotz dieses Zusatzaufwands konnte Denner das Cola günstiger verkaufen, als wenn er es beim Schweizer Vertrieb bestellt hätte.

Wenn die Schoggi plötzlich anders schmeckt

Sobald der Hersteller merkt, wer die Schweizer günstiger bedient, erhöht er den Druck auf ihn. Die Lieferantenquelle kann so plötzlich versiegen. Ein weiteres Problem kann sein, dass der Hersteller ein Produkt auf den lokalen Geschmackssinn abstimmt. Wenn dann die für Osteuropa besonders süsse Schokolade in der Schweiz plötzlich anders schmeckt, als es der Konsument hier gewohnt ist – handelt sich der Detailhändler Probleme ein.

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Alle machen mit

Trotz vielen Hürden greifen auch die Migros und Aldi, welche besonders auf ihre Eigenmarken setzen, immer wieder zum Mittel des Parallelimports. Migros setzte auf diese Weise wie Coop den Importeur von Niveaprodukten unter Druck. Bei Aldi ist es derzeit das Getränk Emmi Caffe Latte Macchiato, das günstiger im Ausland bestellt wird. Konkurrentin Lidl gibt an, drei Prozent der Artikel dank Parallelimport günstiger in die Gestelle legen zu können. Dazu gehören L’Oréal-Produkte, Kinder Schokolade und Nutella.

Aldi und Lidl hätten es in der Hand, dank ihren globalen Einkaufsorganisationen noch viel stärker im Ausland einzukaufen und somit in der Schweiz, die Produkte günstiger anzubieten. Warum nehmen die international tätigen Discuonter das nicht mehr war: Lidl schreibt «Espresso»: «Durch verschiedene Handelshemmnisse, wie zum Beispiel Deklarationsvorschriften, ist ein Parallelimport, welcher zwar preislich attraktiv wäre, nur bei wenigen Produkten möglich.»

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