Es werfe Fragen zur Verlässlichkeit der Migros auf, wenn das Schweizer Kreuz von «Suisse Garantie» nun plötzlich nicht mehr auf den Gebinde- und Verkaufsetiketten akzeptiert werden soll, ärgerte sich Bruno Pezzatti in der Zeitung «Schweizer Bauer».
Der Direktor des Schweizer Obstverbandes fügte an: «Für mich ist das unverständlich». Auch die Migros habe vor der Lancierung von «Suisse Garantie» Druck auf die Landwirtschaft ausgeübt, eine einheitliche Schweizer Herkunftsdeklaration einzuführen, so Pezzatti.
Die Migros krebst zurück
«Wir haben uns tatsächlich Gedanken gemacht, auf dieses Label in unserem Sortiment zu verzichten», bestätigt Migros-Sprecherin Monika Weibel.
Gegenüber «Espresso» sagt sie weiter: «Wir haben unsere Meinung jetzt aber geändert.» Die bisher mit «Suisse Garantie» gekennzeichneten Produkte würden auch weiterhin als solche erkennbar bleiben.
Dass die Verantwortlichen der Migros das Schweizer Kreuz nicht mehr wollten, hat mit Marketingüberlegungen zu tun: «Wir wollten grundsätzlich auf unsere eigenen Labels setzen», so Weibel.
«Gute Argumente scheinen zu wirken»
Die über 1‘000 «Suisse Garantie» Betriebe konnten nicht verstehen, dass der Grossverteiler plötzlich auf das bekannte Zeichen für Schweizer Produkte verzichten wollte. Vor allem für Früchte- und Obstbauern hätte ein solcher Entscheid Mehraufwand bedeutet.
Urs Schneider, Präsident von Agro-Marketing Suisse, welche hinter dem Label «Suisse Garantie» steht, ist erleichtert. «Ich begrüsse sehr, dass die Migros ihren Entscheid rückgängig gemacht hat.» Man sei zwar aneinandergeraten, aber gute Argumente scheinen wohl angekommen zu sein. «So kann etwas Sinnvolles weitergeführt werden.»