«Ethanol 1,5%» - so ist der Alkohol auf der Verpackung des Toastbrots deklariert, den «Espresso»-Hörerin Esther Berther letzthin in einer Migrosfiliale in Zürich genauer anschaute. Beim Crustless-Toast ohne Rinde stand zudem: «Alkoholhaltig. Darf nicht an Kinder abgegeben werden.» Die Migros Kundin wunderte sich: «Welches Kind hat nicht gerne Brot ohne Rinde?»
Nach dem Toasten ist der meiste Alkohol weg
Tatsächlich sollten Kinder die Finger von dem Toastbrot lassen – wenn sie ihn ungetoastet konsumieren. Migros-Sprecherin Martina Bosshard erklärt, nach dem Toasten sei der Alkohol- oder Ethanolgehalt viel geringer. Das Kantonslabor Zürich konnte diesbezüglich schon vor ein paar Jahren nach einer Untersuchung Entwarnung geben. Nach Erhitzung im Toaster waren 90 Prozent des Alkohols verdampft: Das Toastbrot wurde auch für Kinder unbedenklich.
Alkohol entsteht auf natürliche Weise bei der Produktion des Toastbrotes, aus dem Sauerteig. Er kann aber auch hinzugefügt werden, um Toastbrot haltbarer zu machen. Dies ist darum nötig, weil Toastbrot mit tiefen Temperaturen gebacken und im Plastik luftdicht verpackt wird. Dort kann schnell Schimmel entstehen.
Im gesamtschweizerischen Sortiment verschwindet der Alkohol
Immer wieder melden sich Migros-Kunden bei der «Espresso»-Redaktion, weil sie ob der Deklaration verunsichert sind. Auch die Migros ist mit der Situation nicht glücklich und verbannt deshalb nun Toastbrote mit mehr als 0,5 Prozent Alkoholgehalt aus dem nationalen Sortiment. Damit gebe es auch keinen solchen Hinweis mehr, bestätigt Migros-Sprecherin Martina Bosshard auf Anfrage des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso».
Einzelne regionale Genossenschaften werden jedoch weiterhin Toastbrot mit Alkohol im Sortiment führen. Ein rindenloses Toastbrot mit einem höheren Alkoholgehalt werde weiterhin verkauft, so Martina Bosshard. Dies weil es geschmacklich und von der Konsistenz her überzeuge. Hier müssten besorgte Eltern auf eine Alternative mit keinem oder weniger Alkohol zurückgreifen.