Hinter dem Preispranger steht der Digitec-Gründer Marcel Dobler. Er will «überhöhte Preis in der Schweiz» aufzeigen und damit zur Bekämpfung des Einkaufstourismus, zur Senkung von Preisen und zu Erleichterungen für Händler beitragen. Aus den Meldungen von Konsumenten will er wöchentlich zwei Produkte hervorheben.
Preisbarometer liegt brach
Bereits seit drei Jahren online ist der Preisbarometer verschiedener Konsumentenschutzorganisationen, welcher ähnliche Ziele verfolgt. Seit diesem Jahr muss der Preisbarometer ohne Unterstützung des Bundes auskommen.
Laut Sara Stalder von der Stiftung für Konsumentenschutz liegt der Preisbarometer zurzeit deshalb mehr oder weniger brach. Der Aufwand sei zu gross. Im Unterschied zum Preispranger werden mehrere hundert Produkte verschiedener Kategorien verglichen.
«Zuschlag Schweiz» ist den Leuten bekannt
Zudem bekomme man immer noch Zuschriften von Konsumenten, aber bei weitem nicht mehr so viele wie vor ein paar Jahren. «Die Leute wissen mittlerweile, dass es einen ‹Zuschlag Schweiz› ohne Mehrwert gibt», erklärt Sara Stalder.
Dies sagt auch Wirtschaftswissenschaftler Reiner Eichenberger. Portale wie der Preisbarometer oder der Preispranger würden keine Neuigkeiten mehr verbreiten. Er zweifelt deshalb grundsätzlich am Sinn solcher Portale.
Es sei zwar wichtig, dass das Phänomen der Preisüberhöhung in Erinnerung bleibe, sagt Reiner Eichenberger weiter. Es wäre aus seiner Sicht jedoch wünschenswert, dass die Portale einen Schritt weiter gehen würden.
Dafür könnte zum Beispiel aufgezeigt werden, dass die Detailhändler entgegen ihren Beteuerungen die Preise doch nicht so senken wie versprochen. Dies wäre jedoch viel aufwändiger als das Aufzeigen der Unterschiede zum Ausland.