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Konsum Preiswirrwarr: Zalando gibt Eurodifferenz auch nach Kauf weiter

Der Kleiderhändler Zalando hat letzte Woche die Preise um durchschnittlich 18 Prozent gesenkt. Dies wegen dem Sturz des Eurokurses. «Espresso» findet heraus: Auch wer die Waren zum alten Preisen bestellt hat, erhält die Preisdifferenz zurück. Die Kunden müssen aber selber aktiv werden.

Seit der Aufhebung der Euro-Untergrenze bezahlen Kunden von europäischen Internethändlern mit Schweizer Onlineshop massiv zu viel. Letzte Woche hat Zalando auf die neue Währungssituation reagiert und die Preise für reguläre Artikel im Schnitt um 18 Prozent nach unten angepasst. Dies bestätigt das Unternehmen auf Anfrage des Konsumentenmagazins «Espresso» auf SRF 1.

Rabatt gibts auch rückwirkend

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Für Kunden wichtig zu wissen: Wer noch zu den alten Preisen bestellt hat, hat nicht einfach Pech gehabt. Das Unternehmen zeigt sich bei Kunden, die seit der Aufhebung der Euro-Untergrenze zu viel bezahlt haben, kulant. So auch bei einer «Espresso»-Hörerin aus dem Kanton St. Gallen, die kurz vor der Preisanpassung Waren bestellt hatte. Sie war per Zufall auf die Preisdifferenz gestossen und hatte sich beim Kundendienst beschwert. «Daraufhin erklärte man mir, ich solle einfach die aktuellen, tieferen Preise bezahlen.»

Keine Rückerstattung für Ausverkauf-Artikel

Dominik Rief, der Länderverantwortliche von Zalando für die Schweiz, erklärt auf Anfrage von «Espresso», grundsätzlich handhabe man dies mit allen Kunden so, die während der Preisanpassung letzter Woche alte Preise bezahlt haben. Faktisch betrifft es jedoch alle Kunden, die seit der Aufhebung der Euro-Untergrenze höhere als die jetzigen Preise bezahlt haben. Dies gilt jedoch nur für reguläre Artikel. Preisanpassungen im Rahmen des aktuellen Winterschluss-Ausverkaufs sind von der Rückerstattung ausgenommen.

Kulanz aus Angst vor Retouren

Zalando zeigt sich in dieser Sache nicht freiwillig so kulant. Da der Internethändler keine Versandgebühren erhebt und seinen Kunden Gratis-Retouren anbietet, will man verhindern, dass alle Kunden die Waren zurückschicken und erneut bestellen, zu den neuen, tieferen Preisen. Dies würde nämlich hohe Portokosten bedeuten, die Zalando übernehmen müsste.

Die Kulanz-Regelung ist laut Dominik Rief von Zalando schon lange in Kraft. Werden beim Internethändler reguläre Preise nach unten angepasst, sei es wegen Währungsschwankungen oder anderen Faktoren, kann die Differenz beim Kundendienst zurückgefordert werden. Laut Dominik Rief sollte dies jedoch innert ein bis zwei Wochen nach Erhalt passieren. Andernfalls steht es Kunden in solchen Fällen jedoch auch offen, die Waren gratis zurückzuschicken und dann erneut zum tieferen Aktionspreis zu bestellen.

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