«Pro Specie Rara» setzt sich seit über 30 Jahren für die Erhaltung von gefährdeten Nutztierrassen und Kulturpflanzen ein. Die Stiftung gilt laut der Bewertung von Labelinfo.ch als wenig glaubwürdig und landet auf der Liste der «Flop-Labels».
«Diese Bewertung trifft uns sehr», erklärt Philippe Ammann, stellvertretender Geschäftsführer von «Pro Specie Rara» auf Anfrage des Konsumentenmagazins «Espresso» auf SRF1.
«Flop-Label» nicht grundsätzlich negativ
Philippe Ammann sagt jedoch auch: «Wir können die Bewertung aus Sicht von Labelinfo.ch nachvollziehen. Es wurmt uns auch sehr, dass wir im Bereich der externen Kontrolle und Zertifizierung nicht besser dastehen können.»
«Pro Specie Rara» habe eine Anpassung des Kontrollsystems schon früher geprüft. Dabei sei man jedoch zum Schluss gekommen, aus finanziellen Gründen vorläufig darauf zu verzichten.
Projektleiter Simon Zeller von der Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz Pusch, die hinter Labelinfo.ch steckt, räumt ein: «Der Titel <Flop-label> ist vielleicht etwas ungünstig gewählt. Wir haben nicht bewertet, ob Label grundsätzlich vom Inhalt her gut oder schlecht sind.» Für ein gutes Label sei jedoch ein funktionierendes und glaubwürdiges Kontrollsystem wichtig.
«Pro Specie Rara» führe zwar Kontrollen durch, diese seien jedoch nicht von einer unabhängigen Stelle abgenommen und grundsätzlich angekündigt.
Dies genügt laut Simon Zeller nicht: «Das Label kann durchaus halten, was es verspricht. Aber es kann zu Problemen kommen. Wer garantiert zum Beispiel, dass ein Landwirt wirklich die seltenen Sorten anbaut?»
Neue Gesamtbewertung ab 2015
Auf Labelinfo.ch finden sich neben der Bewertung der Glaubwürdigkeit auch viele weitere Informationen zu den Labels, so auch inhaltliche Bewertungen vom WWF oder anderen Organisationen.
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Diese Einschätzungen sollen in einem weiteren Schritt in eine Gesamtbewertung einfliessen, so Simon Zeller auf Anfrage von «Espresso». Diese Gesamtbewertung soll ab 2015 einsehbar sein.