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Konsum Produkte mit Pferdefleisch: Umetikettierung nicht möglich

Tausende von Fertigprodukten haben Detailhändler diese Woche vernichtet, weil Pferdefleisch darin gefunden wurde. Mit einer neuen Etikette liessen sich diese Lebensmittel retten. Hersteller Hilcona hat die Umetikettierung geprüft, liquidiert die Fertigprodukte jetzt aber ebenfalls.

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Pferdefleisch: Nachtrag auf Etikette
aus Espresso vom 22.02.2013. Bild: Keystone
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Lebensmittel dürfen nur mit einer korrekten Etikette verkauft werden. Der Zusatz «kann Spuren von Pferdefleisch enthalten» würde nicht genügen, sagt Otmar Deflorin, Präsident des Verbandes der Kantons-Chemiker. Die Angaben müssten Präziser sein.

Das Lebensmittel-Unternehmen Hilcona möchte zurückgerufene Produkte mit undeklariertem Pferdefleisch umetikettieren. «Wenn die länger haltbaren Produkte schnell zu uns zurückkommen, haben wir vielleicht eine Chance», sagt Robert Bastong, Marketingleiter des Unternehmens, gegenüber «Espresso».

Problem der Haltbarkeit

Für Hilcona ist klar, dass der Aufwand dafür gross wäre. Robert Bastong gibt zu bedenken, dass die Produkte beim Hin- und Rück-transport ständig gekühlt werden müssen. Bei Hilcona wird drum zurzeit geprüft, was machbar ist, damit die Produkte nicht weggeworfen werden müssen.

Fertigprodukte landen im Abfall

Kurzen Prozess mit den falsch deklarierten Produkten machen Schweizer Detailhändler. Volg hat 800 zurückgezogene Portionen «Ghackets mit Hörnli» bereits vernichtet. Begründung: Das Produkt sei nicht lang haltbar. In den Abfall wandern die Fertigprodukte mit undeklariertem Pferdefleisch auch bei Coop. Eine Weitergabe sei nicht möglich, schreibt Coop, «weil die vom Gesetz geforderte Rückverfolgbarkeit aufgrund der kriminellen Machenschaften nicht über die ganze Lieferkette möglich ist.»

Das Problem des undeklarierten Pferdefleisches weitet sich international immer mehr aus. In der EU haben bereits 17 Länder Verdachtsfälle nach Brüssel gemeldet. Bei den falsch deklarierten Produkten handelt es sich um Nudelgerichte, Gulasch, Burger und Gefrierfleisch. Die Ware kam laut Behörden aus Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Polen, Irland, Luxemburg, Rumänien und Zypern.

22.02.13: Pferdefleisch-Produkte werden definitiv entsorgt

Hersteller Hilcona und Coop vernichten die Fertigprodukte, die Pferdefleisch enthalten. Beide sagen, das Lebensmittelrecht zwinge sie dazu. Auch die Abgabe an Bedürftige sei nicht möglich. Die Sozialwerke Pfarrer Sieber sprechen von einem «Skandal». (Mehr)

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