Die irreführenden Verkaufs-Praktiken von Teletip-Shop beschäftigen auch die Juristen beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) in Bern. Mehrmals hat das Seco die liechtensteinische Firma schriftlich verwarnt.
«Auch wenn die Firma gegen Schweizer Recht verstösst, können wir nicht direkt intervenieren. Das können wir nur, wenn eine Person in der Schweiz belangbar wäre. Man hätte zum Beispiel letzten Dienstag den Geschäftsführer des Teletip-Shops verhaften können – Spass beiseite – man hätte ihn immerhin der Polizei für eine Einvernahme vorführen können», erklärt Guido Sutter, Chef Rechtsdienst beim Seco.
Die Welle von Reklamationen geprellter Kunden aus der Schweiz, Österreich und Deutschland will man im Fürstentum Liechtenstein nun stoppen. Denn solches Geschäftsgebaren ist schlecht für das Image von Liechtenstein. Die Behörden
wollen mit Nachdruck durchgreifen.
Wilfried Pircher, Leiter Amt für Handel und Transport im Ländle, bestätigt: «Die Regierung hat eine Taskforce eingesetzt, damit man koordiniert über verschiedene Ämter feststellen kann, was bei dieser Firma nicht richtig läuft. Man wird die Firma auffordern, das Geschäftsgebaren so einzurichten, dass Konsumenten nicht geschädigt werden.
Sollte das nicht fruchten, kann das so weit gehen, dass man den Gewerbeschein zurückfordert. Das heisst, dass die Firma keine Möglichkeit mehr hat, die Geschäfte in Liechtenstein weiter zu führen.»
Geschädigte Teletip-Shop-Kunden haben in Vaduz also eine offizielle Anlaufstelle. Bei der Taskforce können sie sich seit Dienstag melden. Die Fachstelle Konsumentenschutz des Amts für Handel und Transport bietet auf ihrer Website ein entsprechendes Meldeformular an.