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Multimedia Ärger mit Rechnungen von Paypay und Pulsira

Auf der «Espresso»-Redaktion häufen sich Beschwerden über Post von der Paypay AG in Lachen (SZ). Diese verschickt im Auftrag der Pulsira Ltd. in London Rechnungen für Sexfilm-Abos fürs Handy. Der Haken daran: Die Angeschriebenen wissen gar nichts von einem Abo.

Dutzende von Handybesitzern beklagen sich bei «Espresso»: Sie haben von der Paypay AG in Lachen eine Rechnung über 79.90 Franken erhalten. Sie sollen angeblich ein Abo für Sex-Filme auf einer Internetseite abgeschlossen haben.

Gegenüber dem Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1 halten die Hörer aber fest, dass sie gar nie ein solches Abo gelöst hätten. Sie seien im Internet nicht auf Porno-Seiten gewesen und hätten auch nirgendwo ihre Handynummer angegeben.

Auch die Schweizer Konsumentenorganisationen und das Staatssekretariat für Wirtschaft, Seco, erhielten in letzter Zeit zahlreiche solche Meldungen.

Die Paypay AG verschickt die Rechnungen im Auftrag der Pulsira Ltd. in London. Von dieser erhält sie die Handynummern. Kann die Paypay die Adresse des Handybesitzers eruieren, verschickt sie direkt eine Rechnung. In vielen Fällen muss sie die Adresse zuerst beschaffen.

«Espresso»-Hörer melden, sie seien von der Paypay AG angerufen worden. Die Paypay will vom Angerufenen die Adresse erfahren. Sie müsse ihm eine Rechnung zustellen. Er habe über sein Handy ein Sexfilm-Abo gelöst. Wer seine Adresse angibt, hat kurz darauf eine Rechnung der Paypay AG im Briefkasten. Andernfalls ruft die Paypay immer wieder an.

Paypay: «Wir versenden nur Rechnungen.»

Wer sich bei der Paypay AG gegen die Rechnung wehrt, erhält eine Standardantwort. Die Paypay sei lediglich für den Versand der Rechnungen zuständig. Das Abo müsse man deshalb bei der Pulsira Ltd. in London anfechten.

In einem Gespräch auf der «Espresso»-Redaktion haben die Verantwortlichen der Paypay AG zu den Vorwürfen Stellung genommen. Es handelt sich um Verwaltungsrats-Präsident Hans Ulrich Hunziker, Verwaltungsrat Yektin Geçer und den technischen Verantwortlichen Ronald Schuitemaker.

Sie betonten, dass die Paypay lediglich im Auftrag der Pulsira Ltd. Rechnungen versende. Man habe die Angebote und Informationen der Pulsira Ltd. überprüft. Diese würden der Gesetzgebung entsprechen.

Stichprobe zeigt: Hörer nutzten Sex-Seite praktisch nicht

Die Verantwortlichen der Paypay zeigten auf der Espresso-Redaktion, wie man auf einer Sex-Seite von Pulsira Ltd. eine Telefonnummer eingeben muss, um Filme auf dem Handy ansehen zu können.

Bei der Vorführung erhielt der Handybesitzer auch eine Bestätigungs-SMS. Allerdings merkt nur, wer ganz genau hinschaut und am Bildschirmrand die erste Zeile des Kleingedruckten entdeckt, dass er mit einem Klick auf «PLAY» auch gleich ein Abo abschliesst.

Auf Nachfrage erklärten die Verantwortlichen von Paypay zudem, dass für den Abschluss eines Abos nicht zwingend die Handynummer eingegeben werden müsse. Wenn nämlich der Anschluss dem Betreiber schon bekannt sei, entfalle die Pflicht die Nummer einzugeben.

«Espresso» hat der Paypay AG fünf zufällig ausgewählte Publikumsfälle vorgelegt: Diese sagt nach einer Überprüfung, dass diese Personen nichts oder praktisch nichts vom Pulsira-Angebot konsumiert hätten. Erstaunlich für Kunden, die bewusst für 80 Franken im Monat ein Abonnement abgeschlossen haben sollen.

So können sich Konsumenten wehren

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Ist jemand sicher, dass er mit der Pulsira Ltd. weder einen Vertrag eingegangen ist, noch dies tun wollte, kann er die Rechnung mit einem eingeschriebenen Brief anfechten.

Dies bestätigt Guido Sutter vom Staatssekretariat für Wirtschaft, Seco: «Ein Konsument kann sich hier auf die einseitige Unverbindlichkeit stützen, die das Obligationenrecht bietet. Er kann sagen, der Vertrag sei für ihn ungültig, weil er ihn gar nicht eingehen wollte.

Deutsches Callcenter legt Schweizer rein

Ein deutsches Callcenter meldet sich als Swisscom und erschleicht so Adressen für einen einschlägig bekannten Zürcher Geschäftsmann. Für die Angerufenen gibt es dann keine Post von Swisscom, sondern eine Rechnung für ein dubioses Abo. Ebenfalls von der Firma PayPay. «Kassensturz» zeigt im Jahr 2012, wie Sie sich wehren. Zum Artikel

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