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Multimedia Bald Festnetz-Flatrate für alle?

Swisscom-Kunden sollen ab 2018 mit einer Festnetz-Flatrate für maximal 29.40 Franken erhalten. Dieser Vorschlag des Bundesamts für Kommunikation überrascht sogar Experten. Warum? «Espresso» hat nachgefragt.

Ab 2018 soll Swisscom ihren Kunden einen Festnetz-Anschluss mit Flatrate zur Verfügung stellen. Mit diesem Anschluss können die Nutzer beliebig viele Gespräche im Schweizer Festnetz und im Schweizer Mobilnetz führen. Das alles soll maximal 29.40 Franken pro Monat (inklusive Mehrwertsteuer) kosten.

Das hat das Bundesamt für Kommunikation Bakom heute im Rahmen der Revision der Fernmeldedienst-Verordnung vorgeschlagen und dabei folgende Preislimiten präsentiert (alle exkl. Mehrwersteuer):

  • Telefon: 27.20 Franken pro Monat
  • Telefon/Internet: 58.75 Franken pro Monat
  • Reiner Internetzugang: 44.85 Franken pro Monat

Swisscom bleibt zumindest bis Ende 2017 Grundversorger. Sehr wahrscheinlich wird sie die Konzession aber auch weiterhin behalten und wird somit gezwungen sein, diese Flatrate ab 2018 anzubieten.

«Das Angebot ist unschlagbar günstig!»

Ralf Beyeler, Telecom-Experte vom Internet-Vergleichsdienst comparis.ch zeigt sich erstaunt: «Ich bin vom Vorschlag überrascht. Dass der Bundesrat die Swisscom zwingt, einen Festnetz-Anschluss mit Flatrate anzubieten, ist seltsam.» Allerdings rechne sich eine solche Flatrate schnell, insbesondere auch bei Anrufen in die Handynetze. Der Experte rechnet vor: «Das Angebot ist unschlagbar günstig! Wer zum Beispiel jede Woche einen Drei-Minuten-Anruf auf ein Handy führt, bezahlt weniger als bisher.» Er rechnet allerdings mit heftigem Gegenwind für diesen Vorschlag. Seitens der Politik, aber auch von Swisscom und den übrigen Telekomanbietern.

Übrigens dürften Beyeler zufolge heute noch viele Kunden einen Festnetz-Anschluss haben, obwohl sie diesen gar nicht benötigen und es durchaus vereinzelte Angebote ohne zwingenden Festnetz-Anschluss gebe. Viele Kunden würden gemäss Beyeler günstiger fahren, wenn sie auf den Anschluss ganz verzichten.

Telefonkabinen sind ein Auslaufmodell

Ein weiterer Vorschlag des Bakom: Das analoge Festnetz und ISDN sollen noch fünf Jahre länger in Betrieb bleiben. Gemäss Vorschlag des Bundes sollen Kunden solche Anschlüsse noch bis 2020 nutzen können. Und noch ein Angebot soll verschwinden: Die alte Telefonkabine. Geht es nach dem Bakom, sollen Gemeinden künftig nicht mehr gezwungen sein, mindestens ein Telefonhäuschen aufzustellen.

Diese drei Vorschläge werden sicher noch viel zu reden geben. Sie gehen jetzt in die Vernehmlassung, und entscheiden wird schliesslich der Bundesrat.

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