Bis Ende 2014 rund 10‘000 Sendungen – darunter viele Hollywood-Klassiker – aktuelle Serien und sogar eine exklusive Schweizer Sitcom: Mit MyPrime hat UPC Cablecom als erster grösserer Anbieter eine Fernseh-Flatrate eingeführt.
Diese richtet sich nur an Cablecom-Kunden. Solche mit einem Kombi-Abo sollen belohnt werden: Für sie sei das Angebot ohne Aufpreis verfügbar. So hat es UPC Cablecom angekündigt.
Emanuel Marinello hat sich über das neue Angebot gefreut. Als Kunde mit einem Kombi-Abo Horizon-Plus wollte er es sofort ausprobieren, jedoch ohne Erfolg. Beim telefonischen Support wurde ihm erklärt, er habe lediglich Zugriff auf eine stark abgespeckte Variante. Für MyPrime müsse er ein zusätzliches Abonnement kaufen.
Langjährige Kunden können nicht profitieren
Emanuel Marinello kann das nicht nachvollziehen und ist enttäuscht: «Es wurde vollmundig versprochen, dass bei bestehenden Kunden der Dienst inklusive ist. Ich bin seit bald 15 Jahren Cablecom-Kunde - Das Unternehmen würde gut daran tun, den treuen Kunden für einmal etwas Gutes zu tun», sagt Marinello in der Konsumentensendung «Espresso» von Radio SRF1.
Auch Christoph Brunner ist seit vielen Jahren Cablecom-Kunde und hat seit der Lancierung vor anderthalb Jahren eine Horizon-Box. Auch er erhielt vom Kundendienst eine Absage, als er das Gratis-Angebot für MyPrime einfordern wollte.
Neue Abonnenten zahlen mehr
Warum können langjährige Kunden nicht vom Gratis-Dienst profitieren? Cablecom-Sprecher Marc Maurer verweist gegenüber «Espresso» auf die Änderungen, die bei den Kombi-Angeboten im Februar vorgenommen wurden: «Seit Februar ist in den Kombi-Angeboten mehr Leistung drin als vorher – zum leicht höheren Preis. Darum möchten wir diesen Kunden MyPrime gratis zur Verfügung stellen.»
Die Unterscheidung wird in der Werbung mit keinem Wort erwähnt
Cablecom-Kunde Christoph Brunner schüttelt den Kopf: «Wenn man damit Werbung macht, sollte man schauen, dass Kunden den Dienst auch bekommen. Sonst muss man in der Werbung klar kommunizieren, dass der Dienst nicht zur Verfügung steht.»
Tatsächlich: In der Werbung auf der Internetseite von UPC-Cablecom wird mit keinem Wort erwähnt, dass die einen Kunden vom Dienst profitieren können und die anderen nicht.
«Espresso» macht Sprecher Marc Maurer darauf aufmerksam. Dieser verspricht, UPC Cablecom werde die Angelegenheit anschauen: «Ich kann noch nichts versprechen, aber wir schauen, dass wir den Umstand klarer kommunizieren können.»