«Es war eine ganz normale E-Mail unseres Deutschlandkorrespondenten», erzählt SRF-Redaktorin Yvonne Hafner. Erst auf den zweiten Blick ist erkennbar, dass die Nachricht kaum vom Kollegen in Berlin stammen kann. Das Deutsch ist etwas holprig, die Nachricht mit Schreibfehlern übersät.
Was aber auffällt: Die E-Mailadresse des Absenders ist echt, eine Yahoo-Adresse, die von unserem Korrespondenten privat benutzt wurde. Experten wissen: Kein Zufall.
Vor allem gratis E-Mail-Dienste betroffen
«Wir treffen diese E-Mails immer wieder bei Yahoo-, Gmail oder Hotmail-Adressen an», erklärt Martin Boess von der Schweizerischen Kriminalprävention.
Vergisst man sich zum Beispiel an einem öffentlichen Ort aus seinem Account auszuloggen, nehmen die Gauner das Konto in Beschlag und beginnen sofort, die Nachrichten abzuschicken.
«Wenn man Pech hat, ändern die Gauner auch noch das Passwort, so dass man nicht mehr auf das Konto zugreifen kann», so Boess weiter.
Es versteht sich von selbst, dass das geforderte Geld sofort verschwindet, falls man dem Bekannten helfen möchte und deshalb einen Betrag überweist.
Ausloggen nicht vergessen
Damit man nicht Opfer eines solchen Betrugs wird, ist es deshalb wichtig, dass man sich immer aus den Diensten ausloggt, sobald man einen öffentlichen Computer nicht mehr benötigt, rät der Fachmann.
Immerhin, eine gute Seite hatte die ärgerliche Geschichte dennoch, erzählt unser Deutschland-Korrespondent: «Kaum wurden die falschen E-Mails verschickt, meldeten sich viele Freunde bei mir telefonisch und erkundigten sich nach meinem Wohlergehen.»