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Junge in Krankenhaus-Bett
Legende: Teurer Spass gegen Langeweile im Spital-Bett Colourbox

Multimedia Internet im Spitalbett kann teuer werden

Wer im Spital ans Bett gefesselt ist, lenkt sich gern mit Internet-surfen, mailen oder arbeiten am Computer ab. Dies kann jedoch teuer werden.

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Auf ein Spitalaufenthalt freuen sich wohl die wenigsten Leute. Gerade darum sind Patientinnen und Patienten dankbar für jede Annehmlichkeit während des Aufenthalts. Sich zu unterhalten oder einfach mit der Familie und den Bekannten in Kontakt zu bleiben, ist wichtig. Der Zugang zum Internet vom Spitalbett aus kann dies erleichtern.

Dass sich damit Geld verdienen lässt, haben einige Spitäler erkannt und hohe Preise für die Internetverbindungen festgelegt. Andere Krankenhäuser kümmern sich wenig um Internetzugang für Patienten und lagern diese Dienstleistung an private W-Lan-Anbieter aus.

In beiden Fällen kann das teuer werden und macht den Patienten zusätzlich Bauchweh: «Eine Gebühr 24 Franken pro Tag finde ich Abzocke», erzürnt sich «Kassensturz»-Zuschauer Marc Maron, dessen Schwester im Kantonsspital Aarau lag. Eigentlich könnten Spitäler sparen mit dem Internetzugang: Sogar den persönlichen Fernseher und die Telefonleitung am Patientenbett kann eine leistungsfähiges Internet ersetzen.

Bis zu 24.- Franken pro Tag

Die Internet-Angebote in den grossen Spitälern unterscheiden sich wesentlich: Während es in den Universitätsspitälern Zürich und Lausanne in allen Patientenbetten gratis Wireless-Internet gibt, ist im Inselspital in Bern drahtlos surfen nur beim Haupteingang möglich. In den Stationszimmern wird Internetzugang nur mit einem USB-Modem über die privaten W-Lan-Anbieter, Swisscom, Monzoon oder TheNet für 10.- Franken pro Tag angeboten. Auch auf das System mit USB-Modem setzen die Kantonsspitäler Solothurn und Uri und das Spital Lachen.

Gar kein Internet oder nur eine Einwahl per Modem über die hausinterne Telefonanlage bieten die Kantonsspitäler Luzern, St. Gallen und Obwalden. In Luzern und Obwalden ist das Telefon-System veraltet und der Bau eines W-Lan-Netzes im Gange. In St. Gallen sollen bis Ende des Jahres 2012 alle Zimmer mit kostenlosem W-Lan ausgerüstet sein.

Pech haben Patienten des Kantonsspitals Aarau: Für Internetzugang wird täglich pauschal 24.- Franken oder pro Woche 74.- Franken verrechnet. Kann ein Aargauer Patient das Spital wählen und ist ihm der Internetzugang wichtig, bevorzugt er das Spital Baden. Dort ist der Wireless-Zugang in allen Zimmern gratis.

Schlecht versorgt sind Internet-Nutzer auch im Graubünden: Im Kantonspital Chur gibt es nur in ausgewählten Bereichen Funk-Internet, nicht jedoch in den Stationszimmern. Wer sich im Engadin das Bein bricht und im Spital Oberengadin in Samedan rekonvaleszieren muss, zahlt 6.- Franken pro Tag für den Internetzugang per Netzwerkkabel. Dieses muss er selber mitbringen oder am Kiosk kaufen. Ein W-Lan gibt es für Patienten nicht.

Computer oder Smartphone selbst mitbringen

Voraussetzung fürs Surfen im Spitalbett ist überall  ein eigenes Laptop oder ein Smartphone. Nur im Kantonsspital Winterthur werden Laptops für 20.- Franken am Tag vermietet.

«Kassensturz»-Online hat grosse Spitäler im Deutschschweizer Raum vergliche und in der Tabelle Kosten für Internetzugang im Spital (PDF) zusammengefasst.

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