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Multimedia Ohne Preisüberwacher: Cablecom erhöht Kabelgebühren erneut

Nächstes Jahr kostet der Cablecom-Kabelanschluss monatlich knapp 34 Franken. Das ist eine Erhöhung um 3.70 Franken. Der Preisüberwacher nimmt die Erhöhung zur Kenntnis. Auf Antrag von Cablecom prüft er, ob er überhaupt zuständig ist oder ob das Unternehmen künftig die Gebühren frei festsetzen kann.

Zwei Franken der Gebührenerhöhung sind auf ein Service-Paket zurückzuführen, das laut UPC Cablecom bereits jetzt schon viele Kunden abonniert haben. 1.70 Franken bleiben jedoch ohne unmittelbaren Gegenwert für die Kunden. Carlo Iellamo vom Beratungsunternehmen Telekomzentrum beobachtet die Preisentwicklung der Kabelanschlussgebühren schon lange und sagt: «Es ist das erste Mal, dass der Preis steigt, ohne dass mehr Leistung dabei ist.»

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Gebührenerhöhung ohne mehr Leistung

UPC-Cablecom-Sprecher Marc Maurer macht daraus gegenüber dem Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1 keinen Hehl: «Es stimmt, es ist die erste Erhöhung, bei der die Kunden unmittelbar nichts spüren.» Es gehe dieses Mal um die längerfristige Sicht, also um Investitionen in das Netz, so Marc Maurer weiter. So seien in Zukunft höhere Internetgeschwindigkeiten und mehr HD-Fernsehsender möglich.

UPC Cablecom hat die letzten Jahre die Anschlussgebühren kontinuierlich erhöht. Dies allerdings jeweils moderat – auch dank zähen Verhandlungen mit dem Preisüberwacher. Der Preisüberwacher hat die Gebührenerhöhung dieses Mal jedoch lediglich zur Kenntnis genommen. Der Grund: UPC Cablecom macht geltend, dass der Preisüberwacher gar nicht mehr zuständig sei. Insbesondere mit der starken Verbreitung von Swisscom-TV sei ein Markt entstanden, der eine staatliche Regulierung nicht mehr nötig mache.

Ist der Preisüberwacher nicht mehr zuständig?

Beat Niederhauser, der Stellvertreter von Preisüberwacher Stefan Meierhans, erklärt auf Anfrage, man prüfe derzeit, ob dies tatsächlich so sei. Ein Entscheid fällt bis Ende August. Kommt der Preisüberwacher zum Schluss, dass er nicht mehr zuständig ist, ist UPC Cablecom frei in der Preisgestaltung des Kabelanschlusses. Steigt der Preis dann weiter? UPC-Cablecom-Sprecher Marc Maurer sagt: «Momentan sind keine weiteren Erhöhungen geplant, ausschliessen kann man solche aber nie.»

Kabelanschlussgebühren bei Vergleich einbeziehen

Carlo Iellamo vom Telekomzentrum vermutet, dass UPC Cablecom die Reaktion der Kunden genau analysiert. «Wenn das nun eine Kündigungswelle auslöst, dürfte das Unternehmen vorsichtiger werden. Wenn nicht, sind weitere Erhöhungen wahrscheinlich.» Das Problem: Vielen Kunden sind die Gebühren gar nicht bewusst. Bei Mietern werden die Gebühren nämlich in den Nebenkosten abgerechnet.

Die Kosten für den Kabelanschluss sollten deshalb bei einem Preisvergleich unbedingt miteinbezogen werden, so Carlo Iellamo weiter. Dadurch würden die vergleichsweise tiefen Preise von UPC Cablecom oftmals relativiert. Dass UPC Cablecom mit vermeintlich tiefen Preisen werben kann, ist auch der Konkurrenz ein Dorn im Auge: Sunrise hat dieses Jahr Strafanzeige bei der Kantonspolizei Zürich eingereicht. Ob es zu einer Busse kommt, ist noch offen.

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