Eine Hörerin des Konsumentenmagazins «Espresso» von Radio SRF 1 suchte auf der Buchungsplattform Amoma ein Hotelzimmer in Luzern. Sie fand ein günstiges Angebot und begann zu buchen. Dann klickte sie auf den Button «weiter» um den Vorgang auf der nächsten Bezahlseite abzuschliessen.
Sie wollte eben ihre Kreditkartennummer einschreiben, als ihr Telefon klingelte. Es meldete sich eine Angestellte von Amoma, und diese machte der verdutzen Frau ein Angebot. Sie sei jetzt ja gerade ein Angebot am Prüfen. Wenn sie dies jetzt nutze, könne sie zusätzlich von einem Spezialrabatt profitieren.
«Espresso» hat es ausprobiert und tatsächlich: beim ersten Versuch meldete sich Amoma auch bei uns, nach dem Klick auf die Bezahlseite. Fragen liess der Mann allerdings keine zu. Nachdem er den Rabattpreis angepriesen hatte, hängte er wieder auf.
«Technisch kein Problem»
Zwar kennt SRF-Digitalredaktor Jürg Tschirren keine ähnlichen Beispiele solcher Marketinganstrengungen von Buchungsplattformen im Internet. Technisch sei das aber ein Kinderspiel: «Man darf nicht davon ausgehen, dass die Daten erst übermittelt werden, wenn man eine Buchung mit der Bestätigung abschliesst. Dies ist auch bei jedem Aufruf einer neuen Seite möglich.»
Warum Amoma solche Anstrengungen unternimmt, um einen Kaufvorgang im letzten Moment zusätzlich zu unterstützen, ist nicht bekannt. Auf der Buchungsplattform ist kein vernünftiges Impressum zu finden und per Mail und Telefon gelang «Espresso» keine weitere Kontaktaufnahme.