Das Angebot klingt verlockend. «Alle 180 Spiele der Super League live und exklusiv», bewirbt der Bezahlsender Teleclub seine Sportübertragungen. Doch davon profitieren nur Kunden von Swisscom-TV. Konsumenten bei der Konkurrenz, wie etwa bei der UPC Cablecom oder bei Sunrise TV, erhalten bei Teleclub bloss einen abgespeckten Programminhalt – und bezahlen erst noch viel mehr. Mehrere verärgerte Kunden haben sich in den letzten Monaten bei der Redaktion von «Kassensturz» und «Espresso» gemeldet.
Swisscom mit Teleclub verbandelt
Die Beschwerden von unzufriedenen Kunden hat nun auch die Wettbewerbskommission (Weko) auf den Plan gerufen. Sie untersucht, ob Swisscom und Teleclub bei der Übertragung von Live-Sport im Pay-TV gegen das Kartellrecht verstossen.
Pikant: Die Firma Cinetrade AG verantwortet die Exklusivrechte für die Übertragung von Sportinhalten auf Teleclub. Swisscom wiederum ist mit 49% an Cinetrade AG beteiligt.
Teleclub übers Kabelnetz teurer
Konkret geht es um folgende Kritikpunkte: Kunden der Swisscom-Konkurrenz werden bei Teleclub beim Sportprogramm diskriminiert. Sie zahlen für das Angebot mehr als Swisscom-TV- Kunden (monatlich 42.80 statt 49.80 Franken), aber sie haben bei Teleclub nur den Zugang zu drei Sportkanälen. Wer hingegen bei Swisscom-TV ist, profitiert von fast einem Dutzend Sendern.
Für Swisscom-Sprecher Sepp Huber ist die Exklusivität gerechtfertigt. «Swisscom hat sich sehr engagiert und viel investiert. Unser Vorgehen ist deshalb korrekt», sagt Huber dem Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF1. Worte, die die Konkurrenz nicht gerne hört. In einer Medienmitteilung begrüsst UPC Cablecom den Entscheid der Weko.
Weko untersucht auch Angebote
Zudem prüft die Weko, ob die Koppelung verschiedener Angebote bei Teleclub zulässig ist. Bislang können Kunden die Sportkanäle nämlich nicht einzeln beziehen, sondern nur als Zusatzpaket mit dem Basisangebot, das vor allem Kinofilme enthält.