Lehrling Jan Zürcher sparte mehrere Monate für ein neues Iphone 4S. Doch die Freude war nur von kurzer Dauer. Nach einem halben Jahr wies das Gerät einen Defekt auf: «Die Lautstärketasten gingen nicht mehr und auch der Lautsprecher war kaputt.» Der 17jährige Lehrling brachte das Iphone zu Mobilezone zurück. Man müsse es einsenden, er habe ja noch Garantie und werde wahrscheinlich ein Neues erhalten, so die Antwort des Verkäufers.
90 Franken für nichts
Doch nach drei Wochen der Schock: Das Gerät habe einen Wasserschaden. Die Garantie sei deshalb ausgeschlossen, schreibt Mobilezone. Jan Zürcher könne es für 341 Franken reparieren lassen. Falls nicht er das nicht wolle, könne er es auch unrepariert zurück haben. Das koste jedoch 90 Franken. Mobilezone-Kunde Jan Zürcher: «Ich finde es eine Frechheit, dass ich 90 Franken bezahlen muss, damit ich mein Handy wieder erhalte. Ich bin noch Lehrling und für mich sind 90 Franken recht viel Geld.»
Bezahlen, damit man sein unrepariertes Handy wieder erhält! Das sei nicht in Ordnung, sagt Rechtsexpertin Doris Slongo. «Jan Zürcher muss die 90 Franken nicht bezahlen! Als er sein Handy während der Garantiezeit zurückbrachte, wurde nichts ausdrücklich abgemacht.»
Der Haken steht im Kleingedruckten
Mobilezone widerspricht und betont: Sämtliche Kunden würden beim Garantie-Antrag darauf hingewiesen, dass der Kunde bei einer Garantie-Ablehnung 90 Franken bezahlen müsse, falls er sein Handy unrepariert wieder zurück haben will. Das stehe sogar schriftlich auf jedem Garantieantrag, sagt der Geschäftsführer von Mobilezone, Martin Lehmann. «Diese 90 Franken werden dem Kunden als Logistik-und Prüfkosten verrechnet.»
Rechtsexpertin Doris Slongo ist der Meinung, dass Mobilezone diese Kosten nicht auf ihre Kunden überwälzen dürfe. Sie sagt: «Der Garantie-Antrag kommt wie eine Empfangsbestätigung daher. Nur im Kleingedruckten steht, dass man etwas bezahlen muss, nur damit der Verkäufer prüft, ob es ein Garantiefall ist oder nicht. So etwas kann nicht gültig sein.»
Was Sie in einem solchen Fall beachten müssen, das erklärt Doris Slongo heute Abend im «Kassensturz»-Studio.