Der Schüler hat untersucht, wie viel Tinte verschiedene Schriftarten beim Drucken verbrauchen. Die Schriftart Garamond stellte sich dabei als besonders sparsam heraus: Bis zu 30 Prozent Tinte könnte damit im Vergleich zu anderen Schriften eingespart werden, schloss der Teenager daraus.
Gewisse Einsparungen sind möglich
Die Idee ist gut, sagt Niklaus Meyer von der Fachgruppe Green IT auf Anfrage des Konsumentenmagazins «Espresso» auf SRF 1. Green IT gehört zur Schweizer Informatik Gesellschaft, einer Vereinigung von Wissenschaftlern und Informatikspezialisten. Green IT berät Unternehmen und Behörden über einen möglichst nachhaltigen Gebrauch von Bürotechnik.
Ob die Idee des amerikanischen Schülers tatsächlich im vorgerechneten Ausmass funktioniert, wagt Niklaus Meyer zu bezweifeln: «Gerade die US-amerikanischen Behörden sind riesige Betriebe, die Druckaufträge meistens auslagern. Hier spielen andere Faktoren wie Imagepflege, ein einheitliches Erscheinungsbild oder möglichst viele Bilder eine Rolle.»
Bei den Preisen für die Aufträge spiele zudem der Tinten- oder Tonerverbrauch eine untergeordnete Rolle. Alleine mit einem Wechsel der Schriftart liessen sich wohl nur minime Kosten einsparen. Dies gelte auch für andere Behörden oder Unternehmen.
Kleinere Schriftgrösse hat den gleichen Effekt
Ausserdem sei beim Drucken eine gute Lesbarkeit immens wichtig, sagt Niklaus Meyer. Und hier sei die Schriftart Garamond im Nachteil, da sie kleiner dargestellt wird als andere Schriftarten. Wer Druckkosten mit der Schrift sparen möchte, könnte also auch eine andere Schrift kleiner einstellen und darauf achten, keine Fettschrift zu verwenden. Dies dürfte einen ähnlichen Effekt haben wie der Gebrauch von Garamond.
Und so sieht die «sparsame» Schrift aus:
Die Umweltorganisation Greenpeace Schweiz findet den Ansatz spannend, über die Wahl der Schriftart oder Schriftgrösse Kosten und Ressourcen zu sparen. Man werde dies genau anschauen, erklärt Sprecherin Lilla Lukacs auf Anfrage. Greenpeace Schweiz ziehe im Sommer in ein neues Bürogebäude und habe den eigenen Druckverbrauch dabei sowieso im Auge.
Greenpeace will unnötige Ausdrucke verhindern
So reduziere man beispielsweise die Anzahl Drucker und führe ein System namens «FollowMe printing» ein. Löst ein Mitarbeiter am Computer einen Druckauftrag aus, muss er diesen am Drucker selber noch bestätigen. So sei sichergestellt, dass niemand Dokumente ausdrucke und nachher beim Drucker liegenlasse, weil er sie nicht braucht.