Um hohe Datenkosten im Ausland zu vermeiden, sollte der Smartphone-Besitzer die Datenroaming-Funktion ausschalten. Standardmässig ist die Funktion bei iPhones und Android-Handys ausgeschaltet. Ein Kontrollblick vor dem Grenzübertritt schadet aber nicht.
Bei eingeschalteter Datenroaming-Funktion riskiert der Benutzer nämlich, dass Kosten anfallen, auch wenn er gar nicht «aktiv» ins Internet geht, da viele Apps beim Starten Datenverbindungen aufbauen, um Informationen auszutauschen. Bei einer Datenpauschale merkt der Benutzer davon nichts - im Ausland aber macht der Betreiber jedes Mal die hohle Hand.
Wer im Ausland nicht auf mobilen Internetzugang verzichten will oder kann sollte sich mit Vorteil ein offenes WLan suchen. Diese sind in Ballungsgebieten und Städten reichlich vorhanden und in Unterkünften immer mehr Standard - oft auch kostenlos. Verzeichnisse wie das Wi-Fi Hotspot Directory geben Auskunft darüber, wo es WLans gibt.
Geht es nicht ohne Datenzugriffe über das Handynetz folgendes beachten:
- Bei Emailchecks das automatische Laden von Anhängen ausschalten. Dadurch wird die übermittelte Datenmenge klein gehalten.
- Möglichst keine Fotos laden und falls möglich im Browser das Laden von Fotos ausschalten.
- Tabu sind Videodownloads oder Live-Streaming Dienste (Audio und Video). Diese generieren bei Benutzung im Ausland schnell Kosten in drei-oder mehrstelliger Höhe.
- Vor der Reise beim heimischen Handynetzbetreiber abklären, ob es für das eigene Abo oder Prepaid-Angebot Auslandsoptionen gibt, die die Kosten reduzieren.
Je nach Land und Anbieter kann es attraktiv sein, sich im Ausland eine SIM-Karte zu besorgen.
Beispiel Österreich: Wer hier Ferien macht kann sich beim Anbieter Yesss! eine Daten-SIM-Karte kaufen mit 1.5GB Guthaben für knapp 10 Euro. Es ist ratsam, im Voraus abzuklären, ob der Betreiber SIM-Karten in der passenden Grösse anbieten kann (SIM oder Micro-SIM). Achtung: Viele Handys sind SIM-locked, funktionieren also nur mit der Karte des heimischen Netzbetreibers.
Rechnungs-Schock vermeiden
Neuer Dienst:
Swisscom-Kunden können ab 1. Juli einen individuellen Betrag fürs Datenroaming im Ausland definieren. Wird er überschritten verspricht Swisscom eine Mitteilung per SMS zu schicken. Vom Dienst profitieren derzeit nur Abo-Kunden. Swisscom plant die Einführung für Prepaid-Kunden im Herbst 2011.
Sunrise hat seit kurzem einen Daten-Alarm für Abonnenten lanciert: Sobald Kosten von CHF 300.- verbucht sind, löst Sunrise die Blockierung der Datennutzung im Ausland. Mit einer SMS kann der Kunde dann entscheiden, ob er Daten im Ausland weiter nutzen oder den Dienst bis zur nächsten Rechnung gesperrt lassen möchte.
Orange hat einen vergleichbaren Dienst in Planung. Wann es soweit ist, ist offen, so Orange-Sprecherin Therese Wenger.