Zum Inhalt springen

Online-Auktionen Beim Online-Marktplatz Ricardo steigen die Verkaufsgebühren

Ricardo erhöht die Verkaufsprovision und die maximale Gebühr steigt von 40 auf 190 Franken. Das sorgt für rote Köpfe.

«Ricardo.ch neu ohne Einstellgebühren» stand im Titel der Medienmitteilung von letzter Woche. Diese an sich positive Meldung ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Denn neben dem Verzicht auf Einstellgebühren wird auch die Verkaufsgebühr von 8 auf 9 Prozent erhöht. Verkäufe ab rund 400 Franken werden so teurer.

Seit Jahren schraubt die Online-Verkaufsplattform Ricardo am Gebührenreglement. Bereits 2014 hatte Ricardo die Gebühren massiv erhöht. Der Ärger war schon damals gross. Nun wird es für Verkäufer erneut teurer. Ein Nutzer schreibt dem Konsumentenmagazin «Espresso»: «Die Gebühren steigen um 475 Prozent. Das ist eine Frechheit.» Ein anderer: «Ricardo nutzt seine Marktmacht aus.»

Nur 3,5 Prozent der Verkäufe betroffen

Tatsächlich werden Gegenstände ab 450 Franken teurer. Besonders massiv ist es bei Uhren, Antiquitäten oder Autos, die über 2000 Franken kosten. Bisher lag in diesem Fällen die maximale Verkaufsgebühr bei 40 Franken, neu sind es 190 Franken. Das ist fast fünf Mal mehr. Die Einstellgebühren betrugen bisher je nach Verkaufspreis 0.15 bis 2.50 Franken.

Ricardo entgegnet auf die Vorwürfe, die Gebühren würden nur fällig, wenn der Verkauf erfolgreich sei. Und es seien nur gerade 3,5 Prozent der Transaktionen betroffen. Unter dem Strich blieben die Einnahmen etwa gleich. Durch die Abschaffung der Einstellgebühren entfalle für die Verkäufer das Risiko, dass Gebühren entstünden, ohne zu wissen ob dieser Artikel auch tatsächlich verkauft werde. Dies entspreche einem Bedürfnis der Mitglieder.

Meistgelesene Artikel