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Bild 1 von 9. Um 1913/14 posierte Rosa Baumann-Zuber mit ihren Kindern vor dem Laden. An der Hand hält sie die Tochter Mathilde, die den Laden bis 1992 führte. Bildquelle: Archiv BuumeHus.
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Bild 2 von 9. Die letzte Lädeli-Frau Mathilde Baumann hinter der Ladentheke. Bildquelle: Archiv BuumeHus.
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Bild 3 von 9. Die Maggi-Verkaufsvitrine mit den damals neuen Fertigsuppen, Bouillonwürfeln und Flüssigwürze. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 9. Maggi lieferte regelmässig Ware ins Buume-Lädeli nach Oberdiessbach. Dies zeigt eine Rechnung von 1916. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 9. In einem kleinen Prospekt waren um 1914 alle Waren verzeichnet, die es zu kaufen gab. Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 9. Karl Johannes Rechsteiner hat die Ausstellung konzipiert und zeigt einen besonders teuren Stoff. Bildquelle: SRF.
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Bild 7 von 9. Stoffe gab es damals in allen Preisklassen. Bildquelle: SRF.
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Bild 8 von 9. Das ehemalige Buume-Hus wurde renoviert und ist heute ein Kulturzentrum. Bildquelle: SRF.
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Bild 9 von 9. Die rund 100 Jahre alte Glückwunschkarte lässt sich aufrichten. Bildquelle: SRF.
Mit einem leisen Quietschen öffnet sich die Ladentüre. Im ehemaligen Dorfladen der Familie Baumann, dem «Buumehus», riecht es nach Holz und Stoff. Raumhohe Regale mit Schubladen sehen noch genau so aus, wie vor 100 Jahren.
In den Gestellen liegen Stoffballen, in den Schubladen Druckknöpfe, Fäden oder Saumbordüren. Auf der Ladentheke steht eine Schauvitrine mit Maggi-Produkten.
«Gerade um die Zeit von 1914 kamen die Maggi-Bouillonwürfen und -Fertigsuppen auf», erzählt Karl Johannes Rechsteiner. Er hat die Ausstellung «Ein Dorfladen und die Welt» im «Buumehus» realisiert.
«Die Frauen arbeiteten in der Fabrik und hatten weniger Zeit zum Kochen. Diese ersten industriellen Lebensmittel gab es von Anfang an auch im Dorflädeli in Oberdiessbach zu kaufen.» Ein original Bestellschein zeigt, dass die Würfel beliebt waren. «Total wurde für 70 Franken Waren bei der Firma Maggi bestellt. Das wären heute umgerechnet rund 700 Franken.»
Kaffee, Zucker oder Stoffe wurde importiert
Neben einheimischen Produkten wie Hafer oder Mehl gab es im Dorfladen der Familie Baumann auch sogenannte Kolonialwaren wie Zucker, Kaffee oder Tee. «Kaffee gab es in verschiedenen Qualitäten aus Brasilien oder Zentralamerika. Das zeigt ein Bestellschein aus dem Jahr 1916.» Auch der Zucker wurde bis 1912 aus Kuba bis nach Oberdiessbach importiert. «Erst ab 1912 gab es in der Schweiz Zuckermühlen. Diese ersetzten nach und nach den Zucker aus dem Ausland», sagt Rechsteiner.
Mit dem Zucker hielt auch die Schokolade Einzug. «Früher wurde Schokolade nur getrunken. Sie wurde in Milch aufgelöst. Erst als die Produzenten auf die Verpackung schrieben 'Zum Rohessen' begann der Siegeszug der Schokolade.» Auch im «Buumelädeli» gab es schon um 1914 Schokolade zu kaufen. «Das war damals ganz klar ein Luxusprodukt, dass sich nur Wohlhabende leisten konnten.»
«Chrampf & Chrömle anno 1914» - Die Beiträge
15.07.: Ernährung vor hundert Jahren
18.07.: Lebensmittel einkaufen – Besuch im Chrömlerladen-Museum
22.07.: Mobilität vor hundert Jahren
25.07.: Ferien – Besuch im historischen Hotel
29.07.: Arbeit vor hundert Jahren
31.07.: Arbeitsschutz 1914 – Rundgang durch Basel mit Historiker
05.08.: Geld vor hundert Jahren
08.08.: Abzocker – Lebensmittelskandale und Wucherer
12.08.: Freizeit vor hundert Jahren
15.08.: Vereine: Früher war jeder in einem Verein