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Vier Expert:innen für Krankenkassenprämien
Legende: srf

Chat Krankenkassenprämien «Wann lohnt sich die höchste Franchise von 2500 Franken?»

Sarah Lengyel, Verena Nold, Felix Schneuwly und Pascal Perren haben Ihre Fragen im Live-Chat beantwortet.

Fachpersonen im Live-Chat

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Sarah Lengyel
Leiterin Gesundheit Stiftung für Konsumentenschutz

Verena Nold
Direktorin Santésuisse

Felix Schneuwly Gesundheitsexperte Comparis

Pascal Perren
Leiter der Sektion Governance Aufsicht BAG

Das Protokoll

Wir sind eine Familie mit zwei Kindern und überlegen uns ob es jetzt wieder Sinn macht die Krankenkasse wieder zu wechseln beziehungsweise zu einer günstigen Grundversicherung. Da der Ja Wechsel für uns als Familie kaum tragbar oder wäre es sinnvoll jedes Jahr die Grundversicherung zu wechseln. Vielen Dank für Ihre Hilfe

Verena Nold: Gerade als Familie lohnt sich ein Kassenwechsel oder ein Wechsel in ein alternatives Versicherungsmodell. Gehen Sie auf www.priminfo.ch dort finden sie alle Versicherungsmodelle von allen Kassen in der Grundversicherung mit den jeweiligen Prämien

Wie hoch wird die Mindestfranchise 2025 sein? 300 oder 500 CHF? Ab wann lohnt es sich, eine 2500 CHF Wahlfranchise auf die Mindestfranchise herunterzunehmen.

Felix Schneuwly: Die Francheisen bleiben gleich, die Rabatte auf Franchisen auch. Auf die Höchstfranchise gibt es max. 1540 Franken Rabatt. Legen Sie dieses Geld auf die Seite, damit sie es haben, wenn Sie krank werden. Bei Ausgaben für med. Leistungen von über 2000 Franken pro Jahr lohnt sich die Mindestfranchise (300 Franken), bei unter 2000 Franken die Höchstfranchise (2500 Franken).

Im Moment bin ich wegen einer Schilddrüsenüberfunktion intensiv behandelt. Rechnungen kommen und gehen. Darf ich unter diesem Umständen die Krankenkasse wechseln?

Pascal Perren: Guten Morgen. Die obligatorische Grundversicherung (OKP) können Sie unabhängig laufender Behandlungen und unabhängig des Gesundheitszustandes wechseln. Einzige Voraussetzung ist, dass sie alle offenen Rechnungen der Krankenversicherung bezahlt haben. Wichtig ist, dass die Kündigung bis spätestens am 29. November 2024 beim bisherigen Krankenversicherer eingeht (Achtung: nicht der Poststempel ist massgebend) und dass bis Ende Jahr ein Aufnahmegesuch beim gewünschten neuen Krankenversicherer gestellt wird.

Guten Tag Wäre es nicht sinnvoll, die Grundversicherung nach dem 50. Lebensjahr zu wechseln, und welche potenziellen Nachteile könnten dabei für die Versicherten entstehen? Vielen Dank im Voraus.

Sarah Lengyel: Guten Tag Das Alter spielt für den Wechsel der Grundversicherung keine Rolle. Nachteile können sich in spezifischen Fällen ergeben, zum Beispiel wenn die aktuelle Hausärztin nicht auf der Liste der neuen Krankenkasse ist. Der Kundenservice ist je nach Krankenkasse auch verschieden, dort können sich potenziell auch Nachteile ergeben.

Mein Krankenkasse-Versicherer hat seinen Sitz im Kanton Luzern. Ich wohne jetzt in Zofingen. Wird meine Prämie immer nach dem Wohnortskanton, bzw. jeder Gemeinde im Wohnortskanton berechnet? In meinem Fall müsste ich im Kanton Aargau wesentlich mehr für die Prämie aufwenden. Ich könnte einen günstigen Versicher im Kanton Aargau suchen. Danke für Ihre Antwort.

Sarah Lengyel: Die Höhe der Prämien ist abhängig davon, wo Sie Ihren Wohnsitz angemeldet haben. Der Sitz der Versicherungsgesellschaft hat darauf keinen Einfluss.

Was kann ich noch machen mit meinen 80zig Jahren und schon 25 OPs, um weniger Prämien zu zahlen? Bin HP versichert mit Zusatzversicherung mit Bonus. Bezahle jetzt Fr. 1122 mtl. Franchise Fr. 500. Alles zusammengezählt mit SB etc. bezahle ich rund Fr. 15000 im Jahr. Das ist ja horrend. Iregendwann kann ich das auch nicht mehr bezahlen. Zudem zahlen sue Akupunkturmasse und Massage nicht mehr seit Juni. Ich brauch due Therapie dringend mit meinem versteiften Rücken.

Verena Nold: Es tut mir leid, dass sie gesundheitliche Beschwerden haben. Um die Prämienlast erträglicher zu machen empfehle ich Ihnen entweder die Kasse zu wechseln oder ein Wechsel in ein alternatives Versicherungsmodell. Sie können die Grundversicherung nämlich auch wechseln wenn Ihr Gesundheitszustand nicht optimal ist. Auf www.priminfo.ch finden sie alle Versicherungsmodelle von allen Kassen mit den jeweiligen Prämien. Beachten Sie, dass Sie der neuen Kasse das Aufnahmegesuch bis spätestens Ende November einreichen müssen. Die Kasse muss Sie anschliessend aufnehmen. Ich empfehle Ihnen die Zusatzversicherungen so lange wie möglich zu behalten, Sie nutzen Sie ja.

Dass die Prämien – trotz hoher Reserven der Krankenkassen – stetig ansteigen belastet unser Haushaltsbudget auch 2025 stark. Gibt es nebst dem Prämienvegleich, der Wahl der höchsten Franchise und dem Kündigen von Zusatzversicherungen noch weitere Möglichkeiten, die man als Versicherungsnehmerin machen kann?

Sarah Lengyel: Das tut mir leid, die Krankenkassenprämien sind für viele Personen eine starke Belastung. Sie können allenfalls Ihr Krankenkassenmodell vom Standardmodell zu Hausarzt, HMO oder Telmed Modellen wechseln. Je nach finanzieller Lage und kantonaler Handhabung könnten Sie Prämienverbilligung beantragen. In einigen Kantonen erfolgt die Prüfung automatisch, anhand der Steuererklärung.

Kann ein prof. Für eine rückenop neben den beiträgen der krankenkasse noch zusätzlich von mir fr 11000.- verlangen. Ich bin nur allg. versichert. Danke

Felix Schneuwly: Jein. Einerseits gilt gemäss KVG Art. 44 der Tarifschutz gilt. Eine Pflichtleistung gem. KVG ist immer tarifiert. Und mehr als den Tarif darf nicht verlangt werden. Zusätzliche Leistungen über die Pflichtleistung hinaus dürfen zusätzlich verrechnet und über die Zusatzversicherung oder aus dem eigenen Portemonnaie bezahlt werden. Im Spital gilt für Patient:innen in der allgemeinen Abteilung die freie Arztwahl nicht. Der Arzt kann also sagen, dass er nur halbprivat- oder privatversicherte Patient:innen operiert, weil er dann ein Zusatzhonorar verlangen darf. Dann muss er aber sagen, welche Mehrleistungen mit diesen 11000 Franken bezahlt werden. Auch das Spital darf die Mehrleistungen verrechnen.

Ich werde 2025 zum zweiten Mal den Grundversicherungstarif innerhalb der selben Krankenversicherung wechseln um an den günstigsten Tarif der selben Versicherung im stets selben Wohnort zu kommen. Damit bin ich nun beim dritten Tarif. Wie kommt es dazu? Sind die Versicherungen da einfach frei?

Pascal Perren: Guten Tag. Vielen Dank für Ihre Frage. Die Prämientarife müssen in jedem Kanton die erwarteten Kosten decken. Bei den besonderen Versicherungsformen (z.B. HMO-Modell, Hausarztmodell, Telefonmodell usw.) dürfen die Versicherer Rabatte gewähren in der Höhe der Kosetenunterschiede, welche auf die Einschränkungen im gewählten Modell zurückzuführen sind. Mit anderen Worten und vereinfacht gesagt: Je mehr Sie sich bei der obligatorischen Grundversicherung einschränken (z.B. keine freie Arztwahl, vorgängige telefonische Kontaktaufnahme, Bezug von Generika statt Originalmedikamente usw.), desto grösser fällt der Rabatt aus. Der Versicherer muss diese Kostenunterschiede nachweisen und ist deshalb nicht frei bei der Festsetzung der Rabatte.

Ist es empfehlenswert bzw. Problemlos die Grundversicherung und die Zusatzversicherung bei versch. Krankenkassen zu haben oder könnte dies bei Kostenübernahmen zu Diskussionen und Schwierigkeiten führen? Welche der Versicherungen ist leistungsmässig vorzuziehen: Helsana oder Concordia? Vielen Dank für die Antwort.

Felix Schneuwly: Wer sparen will und seine Zusatzversicherung wegen Krankheiten oder des Alters nicht mehr wechseln kann und diese auch nicht kündigen will, kann das nur mit einem Wechsel der Grundversicherung tun. Der administrative Aufwand ist mit zwei Versicherern etwas grösser. Mehr Probleme bei Kostenübernahmen gibt es nicht, denn die beiden Versicherer wissen ja, was sie bezahlen müssen und was nicht. Welcher Versicherer gemäss Ihren Präferenzen besser zu Ihnen passt, erfahren Sie durch einen Vergleich. Nicht jeder Versicherer packt die gleichen med. Leistungen in ein Zusatzversicherungsprodukt. Auch die Servicequalität ist unterschiedlich.

Wir sind eine 4-köpfige Familie, Jg. 85w, 86m, 19w, 21w. Können Sie uns die günstigste, unkomplizierteste und gleichzeitig kundenfreundliche krankenkasse KV empfehlen? Besten Dank.

Sarah Lengyel: Das kann leider nicht allgemeingültig gesagt werden. Wir empfehlen einen unabhängigen Prämienrechner zu nutzen, um die günstigsten Krankenkassen zu finden. Denn die Prämienhöhen variieren zwischen den Kantonen stark. Ausserdem sind nicht in allen Kantonen dieselben Krankenkassen die günstigsten. Anschliessend können Sie bei den günstigsten Krankenkassen nach Erfahrungen von bestehenden Kund:innen recherchieren. Möglicherweise haben auch Personen in Ihrem Umfeld bereits Erfahrungen mit den jeweiligen Krankenkassen gemacht.

Weshalb wird im Gesungheitswesen wenn die Kosten aus dem Ruder laufen nicht mit den selben Massnahmen interveniert wie in der Privatwirtschaft: nämlich Rationalisierung – sprich Reduktion der Spitäler, Schaffung von 6 Kompetenzzentren schweizweit und anstatt 50 nur noch 1 Einheitskasse für die Grundversicherung und Prämien-Kostendeckel bei 10% analog Kanton VD?

Verena Nold: Guten morgen. Das Gesundheitswesen ist in der Schweiz sehr stark reguliert. Es ist kein freier Markt wie in der Privatwirtschaft. Die gesetzliche Grundlage für die Grundversicherung (obligatorische Krankenpflegeversicherung) ist im Krankenversicherungsgesetz geregelt. Wenn man also 6 Kompetenzzentren schweizweit schaffen wollte, braucht es eine Gesetzesänderung, die vom eidgenössischen Parlament beschlossen werden müsste. Solche Vorschläge fanden leider bisher keine Mehrheit im Parlament. Der Prämienkostendeckel bei 10 % wurde in einer Volksabstimmung im Juni 2024 vom Volk abgelehnt. Diese Beispiele zeigen, wie schwierig Reformen sind.

Warum investieren KK nicht (viel mehr) in positive Anreize, gesundheitspräventive Massnahmen investieren: Sie bezahlt meinem Nachbarn ein Jahresabo für ein Fitness-Studio, das er nur zweimal im Jahr besucht (je nach KK bis zu 800 oder 1000.- pro Jahr). Läufer werden dank Rabatt-Angebote aus der Zusatzversicherung wenigstens minimal für 10'000 Schritte pro Tag entschädigt (was Wissenschaftlich jeglicher Grundlage entbehrt). Aber an meinen Ausdauersport im Freien (Radsport) bezahlt sie nichts, auch wenn ich 10'000 Kilomenter im Jahr mache und damit wesentlich mehr zu meiner Gesundheit beitrage, als mein Nachbar. (Ich mache dies natürlich trotzdem weil a) es um meine Gesundheit geht und b) mir der Sport Spass macht.) Die Tatsache, dass ich mich regelmässig bewege und einen Sport ausübe, der mir Spass macht, hat aber für die Krankenkasse mindestens soviel Wert (an Gesundheitsprävention) wie für mich.

Pascal Perren: Guten Tag. Danke für Ihre Frage. Ein wichtiges Element für die Dämpfung der Kostenentwicklung ist, dass jede einzelne Person Verantwortung bei den eigenen Gesundheitskosten übernimmt. Dazu gehört unter anderem ausgewogene Ernährung und Bewegung. Insofern leisten Sie mit Ihrem sportlichen Lebensstil einen wichtigen präventiven Beitrag zu einem bezahlbaren Gesundheitssystem. Nun ist es aber so, dass die von Ihnen beschriebenen Rabatte nicht die obligatorische Krankenpflegeversicherung betreffen, sondern die freiwilligen Zusatzversicherungen. Letztere sind privatrechtlich organisiert und die Anbieter der Zusatzversicherungen haben gewisse Freiheiten, wie sie «gesundes Verhalten» honorieren wollen.

Wie hoch ist die Erhöhung im Kanton St. Gallen? Freundliche Grüsse

Sarah Lengyel: Guten Tag, die Prämien im Kanton St. Gallen erhöhen sich im Durchschnitt (mittlere monatliche Prämie) um 4,4 %. Da es sich um einen Durchschnittswert handelt, kann die Erhöhung Ihrer Krankenkassenprämie davon abweichen. Wir empfehlen Ihnen deshalb Ihre neuen Prämien mit einem Prämienrechner zu berechnen.

Wieso steigen die Kosten immer für gesunde Personen? Wir laufen nicht für jedes Problemchen zum Arzt, aber werden jedes Jahr gestraft. Wir arbeiten viel, aber ende Monat ist kein Geld mehr übrig. Wie kann mann ein so unsoziales System instand halten?

Felix Schneuwly: Die Kosten steigen ja nicht wegen den gesunden Personen. Die Versicherten einer Versicherung sind eine Solidargemeinschaft. Alle bezahlen Prämien. Und wer krank wird, bekommt die versicherten medizinischen Leistungen bezahlt. Damit nicht «jedes Problemchen» über die Versicherung behahlt wird gibt es die Franchise. Im Parlament wird über die Erhöhung der Franchisen diskutiert. Höhere Franchisen führen zu tieferen Prämien. Diese sollten periodisch dem Kosten- und Prämienniveau angepasst werden, damit sie ihre Wirkung nicht verlieren. Dagegen wird argumentiert, dass höhere Franchisen Menschen, die wirklich krank sind, davon abhalten, sich behandeln zu lassen, weil sie das Geld nicht haben.

Wie kann es sein, dass die Krankenkassenprämien steigen und steigen, aber die Leistungen mehr und mehr gekürzt werden? Beispielsweise Alternativmedizin will man Abschaffen aus den Krankenkassenmodellen. Welcher Sektor/Dienstleistung des Gesundheitswesen ist so exorbitant gestiegen, dass die Gesundheitskostenhöhe eine erneute Prämienerhöhung rechtfertigen? Dies führt dann unweigerlich zu der Frage, ist unser Gesundheitsmodell noch zeitgerecht? Müsste man überdenken ob Prämien nach dem Verursacherprinzip berechnet werden müssten...

Verena Nold: Guten Morgen: Die Krankenkassenprämien steigen, weil die Kosten für medizinische Behandlungen, die aus der Grundversicherung (obligatorische Krankenpflegeversicherung) bezahl werden steigen. Besonders stark sind die Kosten bei der Pflege (Spitex und Pflegeheime) (+9.7 %), bei ambulanten Behandlungen in Arztpraxen (+5.3%) und Spitälern (+5.9%) sowie bei Medikamenten in Apotheken (+ 5.8 %) und Laboranalysen (+ 12.7 %) gestiegen. Zudem wurde der Leistungskatalog der Grundversicherung laufend ausgebaut (zum Beispiel mit psychologischer Psychotherapie). Das Verursacherprinzip wirkt über die Kostenbeteiligung. Das heisst, wenn man zum Arzt oder ins Spital muss, bezahlt man zuerst einen Teil selbst (die Franchise) und vom Rest 10 % bis zu einem maximalen Betrag.

Hallo, Ich bin verwirrt, da von einer Erhöhung von bis zu 10% die Rede ist. Wenn ich jedoch meine jetzige Prämie bei der EGK (Telmed-Modell) mit Fr. 250.- mit der zukünftigen Prämie von 294.- vergleiche komme ich auf eine Steigerung von 17%. Wie kann das sein? Besten Dank für eine Antwort. Mit besten Grüssen

Sarah Lengyel: Guten Tag. Der Prämienanstieg von bis zu 10 % bezieht sich auf die mittleren monatlichen Prämien. Deshalb kann die Erhöhung Ihrer Prämie von diesem Wert abweichen. Es gibt Unterschiede, einerseits bei den verschiedenen Krankenkassenmodellen, andererseits zwischen den Krankenkassen.

Ich bin pensioniert und habe die höchste Franchise (Fr. 2500.-) im KVG mit Unfalleinschluss. Frage: Gibt es eine Krankenkasse, die die höchste Franchise anbietet und beim Unfalleinschluss jedoch eine anders gewählte Franchise erlaubt? Meine Krankenkasse bietet das nicht an. Ich bin gesund (hoffe ich) und hatte aber in den letzten Jahren einen Treppensturz und einen weiteren Unfall (Velo) sodass ich mich gerne bei Unfall mit weniger Selbstbehalt versichern möchte.

Pascal Perren: Guten Tag. Das ist leider nicht möglich. Wenn Sie mangels Erwerbstätigkeit die Unfalldeckung bei der Krankenversicherung eingeschlossen haben, gelten die einheitlichen Regeln des Krankenversicherungsgesetzes sowohl für Krankheits- als auch für Unfallbedingte Kosten.

nach einer Krebserkrankung höre ich von diversen KK , dass mir als Risikopatient die Zusatzleistungen nicht angeboten würden. Ich würd mich gerne mehr mit Komplemtärmedizin gesund halten, doch wo ist die KK , die mir das anbietet? Ich gehe durchschnittl. 2 x pro Jahr zum Arzt, habe 1 Krebs kontrolle und habe einen Franchise von 2000.- . Bisher ging das gut, doch mit 60 Jahren ein zunehmendes Risiko, vor dem ich jedes Jahr etwas Bedenken habe. Danke für Hinweise.

Verena Nold: Guten Tag: Die Zusatzversicherungen sind private Versicherungen, die nicht verpflichtet sind, Versicherte aufzunehmen. Es gibt auch keinen Risikoausgleich zwischen Kassen mit gesunden Versicherten und Kassen mit eher kranken Versicherten. Aus diesem Grund werden in der Regel nur Gesunde in eine Zusatzversicherung aufgenommen. Deshalb ist es sehr wichtig, eine Zusatzversicherung abzuschliessen wenn man jung und gesund ist.

Ich habe eine Mitte 24 diagnostizierte, unheilbare Lungenerkrankung (Fibrose). Mein KK hat mir dann ein sehr teures (über 35000.-/Jahr) Medikament (Ofev) für ein Jahr bewilligt. Frage: Ist es in diesem Fall sinnvoll die KK zu wechseln, wenn es eine deutlich günstigere gäbe? Besten Dank!

Felix Schneuwly: Grundsätzlich dürfen Sie die Krankenkasse wechseln, auch wenn Sie teure Behandlungen benötigen. Die versicherten Leistungen sind bei allen Krankenkassen identisch. Wenn Kasse A Ofev bezahlt, muss es Kasse B mit einer tieferen Prämie auch tun. Wo Menschen Ermessungsspielraum haben, können Anträge auf Kostengutsprachen unterschiedlich beurteilt werden. Gegen eine abgelehnte Kostengutsprache darf man einen Rekurs einreichen.

Wenn ich die Krankenkasse wechsel, muss ich beim Fragebogen (Erkrankungen) immer alles abgeben? (Hautausschlag, der erfolgreich behandelt wurde/Kurzsichtigkeit/Schrumpfniere die keine Therapie benötigt/angeborene Lippen-Kiefer-Gaumen Spalte ohne aktuelle Behandlung/Vitamin D Mangel, welcher aktuell therapiert wird)

Sarah Lengyel: Bei der Grundversicherung müssen Sie keinen Fragebogen bezüglich Ihres Gesundheitszustandes ausfüllen. Die Grundversicherungen dürfen Sie nicht ablehnen, aufgrund Ihrer Gesundheitsgeschichte. Ausser Sie haben noch unbezahlte Rechnungen bei der aktuellen Krankenkasse. Bei den Zusatzversicherungen müssen Sie alle Fragen bzgl. Ihres Gesundheitszustandes/-geschichte korrekt beantworten. Ansonsten risikieren Sie eine Kündigung der Zusatzversicherung und die Nichtübernahme von Leistungen, die eigentlich übernommen worden wären.

Guten Tag Ich bin bei der Assura grundversichert im Standardmodell. Nun überlege ich mir bei derselben Krankenkasse in ein Hausarztmodell zu wechseln. Ich habe eine Krebserkrankung, die hohe Kosten verursacht. Zurzeit habe ich keinen ( aktiven ) Hausarzt, da ich alles in der Uniklinik besprechen kann und entsprechende REzepte erhalte. kann. Gehe noch alle 4 Monate zur Augenärztin. Ist es in meiner Situation sinnvoll im Standardmodell zu bleiben oder kann ich einen Wechsel ins Auge fassen? Vielen Dank für Ihre Antwort

Sarah Lengyel: Guten Tag. Es kommt darauf an, was Ihnen wichtig ist. Bei einem Hausarztmodell sind die Prämien tiefer, ausser bei Notfällen brauchen Sie aber eine Überweisung des Hausarztes. Prüfen Sie bei Ihrer Versicherung, wer sich auf der Liste der Hausärzt:innen befindet und ob die ausgewählte Hausärztin noch Patient:innen aufnimmt.

Ich finde es fragwürdig, dass mit unseren Prämien nicht nur das Gesundheitswesen mitfinanziert wird, sondern auch Werbung der KK oder die extrem hohen Löhne der CEOs. Wieviel % der Prämien werden für diese Zwecke verwendet? Gäbe es nicht hier sehr viel Sparpotential?

Pascal Perren: Guten Tag. Vielen Dank für Ihre Frage. Die Löhne der gesamten Geschäftsleitung (inkl. CEO) kosten die versicherte Person durchschnittlich ca. Fr. 2.50 pro Jahr (oder ca. 0.07% der Prämie). Die Werbung (wobei hier auch die Provisionen an die Versicherungsvermittler eingerechnet werden) kostet die versicherte Person durchschnittlich rund Fr. 15.00 pro Jahr. Das Sparpotential ist deshalb für den einzelnen Prämienzahler in diesen Bereichen nicht so gross.

Guten Tag, ich habe bei Comparis meine Daten eingegeben und ich habe bei Helsana ein Angebot erhalten für 372Fr/Mt, einerseits Telmed/Benifit/niedrige Artzpraxis verfügbarkeit und zum gleichen Preis Flexmed/hohe Artzpraxis verfügbarkeit. Ich, wie die meisten Bürger, bin kein KK Experte aber wie sehe ich jetzt was jetzt das gute Model für mich ist? Zudem sehe ich wie meine dezeitige KK lieber ihr Budget in Werbung auf Eisflächen zahlt als meine Artzrechnungen. Wie sehen sie das?

Felix Schneuwly: Comparis zeigt bei Hausartzmodellen angesichts des Hausärztemangels an, wie es mit den freien Kapazitäten des jeweiligen Hausarztes bzw. der Hausärztin oder Gruppenpraxis aussieht, weil es ärgerlich ist, ein Hausatzmodell mit einem Hausarzt bzw. einer Hausärztin zu wählen, die keine neuen Patienten bzw. Patientinnen mehr nimmt. Die Verfügbarkeitsdaten bekommt Comparis von den Arztpraxen. Werbeausgaben sind Teil der Verwaltungskosten. In der Regel finanzieren Krankenkassen Werbung auf Eisflächen oder anderswo, aber auch Sponsoring nicht mit Grundversicherungsprämien. Das Bundesamt für Gesundheit prüft, ob die Verwaltungskosten der Grundversicherung bei den einzelnen Kassen wirtschaftlich sind.

Guten Tag Ich bin 73 und bin Halbprivat versichert im Hausarzt Modell. Immer wieder wäge ich ab ob ich mich für eine allgemeine Versicherung entscheiden soll. Ich bin recht unsicher und frage mich was dies für mich bedeutet und ob es starke Unterschiede geben würde zu den Leistungen. Was sind die grossen Unterschiede ausser der grossen Preisdifferenz? Besten Dank für Ihre Stellungnahme.

Verena Nold: Guten Tag: Der Unterschied von einer allgemeinen Versicherung zu einer halbprivat Versicherung liegt v.a. beim Komfort im Spital. Mit einer Halbprivat-Versicherung haben Sie die Garantie, im Spital in einem 2er Zimmer zu übernachten, die Spitäler in der ganzen Schweiz frei wählen zu können und vom Chefarzt behandelt zu werden. Wenn Ihnen das wichtig ist und Sie sich die Halbprivatversicherung leisten können, würde ich sie behalten, denn das Risiko für ein Spitalaufenthalt steigt mit zunehmendem Alter. Zudem ist ein Abschluss einer Zusatzversicherung nur möglich, wenn man gesund ist.

Sind Kosten für Podologie Besuch in der Grundversicherung gedeckt? Vielen Dank.

Sarah Lengyel: Seit 2022 werden bestimmte Leistungen der Podolog:innen vergütet. Sie finden hier die Voraussetzungen für die Kostenübernahme von Leistungen: https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/versicherungen/krankenversicherung/krankenversicherung-leistungen-tarife/Nicht-aerztliche-Leistungen/podologie.html

Guten Tag Wie hoch dürfen die Arztkosten pro Jahr sein, so dass sich die höchste Franchise von CHF 2‘500.— bei der SWICA lohnt? Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.

Pascal Perren: Guten Tag. Vielen Dank für Ihre Frage. Als Faustregel (für alle Krankenversicherer) gilt, dass sich bei Arztkosten bis ungefähr Fr. 1'900.00 pro Jahr die höchste Franchise (Fr. 2'500.00) lohnt. Bei höheren Arztkosten lohnt sich in der Regel die tiefste Franchise (Fr. 300.00). Beim Prämienrechner des Bundes (www.priminfo.ch) finden Sie einen «Franchisenrechner», mit welchem Sie die genaue konkrete Grenze aufgrund Ihres Wohnortes, Ihres Alters und Ihrer gewählten Krankenversicherung berechnen können.

Prämienverbilligung Kt. BE: – automatisch (oder auf Antrag)? – einkommensabhängig ( AHV- Rente) oder vermögensabhängig (Haus)?

Sarah Lengyel: Grundsätzlich erfolgt die Prüfung, ob ein Anrecht auf Prämienverbilligung besteht, im Kanton Bern automatisch. Es gibt jedoch einige Ausnahmen, diese finden Sie hier: https://www.asv.dij.be.ch/de/start/themen/pv/pv_anrecht-auf-pv.html. Das Anrecht auf Prämienverbilligung wird aufgrund Ihrer Steuerdaten geprüft.

25 Jahre Hausarzt, jetzt arbeite ich auf einer Notfallstation in einem Regionalspital, wo ich mich tgl mit Fällen beschäftige, die wegen Hausärztemangel auf den Notfall kommen, wo dann oft horrende, oft überflüssige Abklärungen mit ensprechenden Rechnungen gemacht werden… Mir fällt dabei vor allem auf , dass die meisten PatienInnen keine Ahnung von Franchise, Selbstbehalt und Kosten haben. 1) Muss da nicht mehr Aufklärung passieren? Sind da Bemühungen im Gange? 2) Werden Spitalrechnungen auch bzgl wzw überprüft, oder ist das zu mühsam? 3) Im Jura steigen die Kosten offenbar am meisten, könnte das an der Unterversorgung liegen? Vielleicht bin ich im falschen Forum, ihre Meinung interessiert mich aber sehr(v.a.BAG und Santesuisse)

Felix Schneuwly: Sie sprechen gleich mehrere relevante Herausforderungen an. Der Häusärztemangel muss mit mehr Ausbildungsplätzen und mit einer besseren Vergütung der Hausarztmedizin bekämpft werden. Das Systemwissen kann nur mit stetiger Information verbessert werden. Das machen die Krankenversicherer eigentlich ganz gut. Gesundheitskompetenz und Systemwissen über die medizinische Versorgung und Versicherungsdeckung muss in der Schulbildung verbessert werden. Die Rechnungsprüfungen bei den Krankenkassen sind hochautomatisiert. Diese lernenden Systeme zeigen an, welche Rechnungen zusätzlich manuell beprüft werden müssen. Ich sehe zwei Herausforderungen: 1. können die Kassen nur prüfen, was auf der Rechnung steht. Müsste jede/r Patient/in einen Behandlungsrapport, wo draufsteht, was gemacht wurde, könnten die Kassen auch prüfen, ob auch gemacht wurde, was auf der Rechnung steht. 2. gibt es keine Gebrauchsanweisung des Grundsatzes WZW (wirksam, zweckmässig, wirtschaftlich). Diese wäre wichtig, damit die Kassen auch prüfen könnten, ob die abgerechneten Leistungen tätsächlich die WZW-Anforderungen erfüllen. Über die stark steigenden Kosten und Prämien im Jura (und Glarus) kann ich nur spekulieren. Beide Kantone werden zu Pendlerkantonen (nach Basel bzw. Zürich). Damit ändert sich auch die Mentalität, den in städtischen Gebieten werden mehr med. Leistungen konsumiert als in ländlichen.

Kann man bei einer Medikamentenfürsprache die Grundversicherung wechseln ? Übernimmt die neue Krankenkasse die Fürsprache automatisch ? Was passiert, wenn die neue Versicherung die Fürsprache ablehnt ?

Pascal Perren: Guten Tag. Vielen Dank für Ihre Frage. Der Leistungskatalog ist gesetzlich festgelegt und gilt für alle Krankenkassen in gleicher Weise. Eine neue Krankenkasse ist aber nicht an die Beurteilung der früheren Krankenkasse gebunden und muss die Leistungspflicht selber prüfen. Lehnt die Krankenversicherung eine Leistung ab, empfiehlt es sich, eine Begründung zu verlangen. Sind Sie mit der Begründung nicht einverstanden, können Sie den Leistungsanspruch entweder gerichtlich prüfen lassen (das Verfahren ist in der Regel kostenlos) oder Sie können sich an die Ombudstelle der Krankenversicherer wenden, welche zwischen den Parteien vermittelt.

Der Krankenstand steigt seit 2021 und erreicht jedes Jahr neue Rekordwerte (BfS). Wollen das BAG und die Versicherer daher bald bei den Leistungsausgaben ansetzen und etwa auf Kommunikation, Aufklärung und Prävention setzen? Ist hier etwas geplant?

Verena Nold: Guten Morgen: Leider ist es so, dass die Kosten für medizinische Behandlungen, die aus der Grundversicherung (obligatorische Krankenpflegeversicherung) bezahlt werden, jedes Jahr steigen und deshalb auch die Prämien. Der Leistungskatalog der Grundversicherung wird im Krankenversicherungsgesetz geregelt. Das Parlament hat in den letzten Jahren diesen Leistungskatalog ausgebaut (zum Beispiel mit Leistungen für psychologische Psychotherapie). Die Krankenversicherer bezahlen die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz, die Präventionsprogramme entwickeln und umsetzt, zudem werden bestimmte Präventionsleistungen auch von den Versicherern bezahlt (zum Beispiel Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen), das BAG finanziert Aufklärungskampagnen. Die Kantone lancieren ebenfalls Aufklärungs- und Präventionskampagnen.

Frage zu Deckungen im Ausland, inkl. Unfall da pensioniert: Bin ich mit der Grundversicherung auch im Ausland genügend versichert für akute oder Spitalleistungen (z.B. in den Ferien), oder braucht es ein entsprechendes Zusatzpaket?

Felix Schneuwly: Im europäischen Ausland sind sich genügend versichert, weil es entpsrechende Sozialversicherungsabkommen gibt. Massgeblich sind die Konditionen des Gastlandes. Frankreich zum Beispiel hat eine höhere Kostenbeteiligung im Spital als die Schweiz. Eine Reiseversicherung bei Ihrer Krankenkasse für Ihre Ferienzeit im Ausland ist nicht teuer und erleichtert bei Krankheit oder Unfall in den Ferien einiges.

Sehr geehrte Damen und Herren Ich hatte dieses Jahr eine Franchise in Höhe von CHF 2'500.00. Nächstes Jahr stehen Kosten für Kontrolluntersuche beim Augenarzt beim Frauenarzt sowie eine Mammografie und eventuell eine Therapie oder einen operativen Eingriff für einen Hallux an. Ab ca. welche Kosten lohnt sich eine Franchise in Höhe von CHF 2'500.00? Vielen Dank für Ihre Antwort.

Pascal Perren: Guten Tag. Vielen Dank für Ihre Frage. Als Faustregel gilt, dass sich die höchste Franchise (Fr. 2'500.00) rechnet, solange die Arztkosten Fr. 1'900.00 nicht übersteigen. Es ist aber abhängig von Ihrer konkreten Situation (Wohnort, Krankenversicherer, Versicherungsmodell). Auf www.priminfo.ch finden Sie einen «Franchisenrechner» mit welchem Sie Ihre individuelle Grenze berechnen können.

Guten Tag Habe bei meiner aktuellen Krankenkasse eine Kostengutsprache für mein Rheumamedikament Xeljanz. Wie sieht das aus wenn ich die Krankenkasse wechsel würde. Besten Dank

Felix Schneuwly: Grundsaätzlich gilt in der Grundversicherung eine identische Grundversicherungsdeckung für alle Krankenkassen.

Wie und wo schliesse ich am besten eine Krankenversicherung für unser in Kürze geborenes Kind ab?

Verena Nold: Guten Morgen: Am besten schauen Sie auf www.priminfo.ch wo das beste Angebot für Sie ist. Die Krankenversicherer haben in der Regel ein gutes Qualitätsniveau, deshalb ist es wichtig, zu schauen, welches Versicherungsmodell am besten zu Ihnen passt und da gibt es grosse Unterschiede von Krankenversicherung zu Krankenversicherung (auch bezüglich Prämienniveau). Wenn Sie das für Sie optimale Versicherungsmodell gewählt haben, nehmen sie am besten direkt Kontakt mit dem Krankenversicherer auf, um allfällige Fragen zu besprechen.

Kann die Zusatzversicherung auch online angepasst, bzw. gekündigt werden.

Pascal Perren: Guten Tag. Vielen Dank für Ihre Frage. Diesbezüglich gibt es keine einheitlichen Regeln. Ich empfehle Ihnen, die Versicherungsbedingungen Ihrer Versicherung zu konsultieren oder deren Kundendienst zu kontaktieren.

Guten Morgen liebes Ärzteteam Bin 79 Jahre, gesund und brauche keine Medikamente 🙏🥰 Was würden Sie mir für eine Höhe der Franchise anraten? Mein Einkommen ist 5000 Franken (Dank meinem Arbeitslohn 2000 Franken). Mein Monatspreis für die Krankenkasse 478 Franken mit einer Franchise von 400 Franken. Herzliche Grüsse

Sarah Lengyel: Guten Tag. Grundsätzlich ist es so, dass vor allem die tiefste (CHF 300) und die höchste (CHF 2'500) Franchise Sinn macht. Sind die jährlichen Gesundheitskosten weniger als CHF 2'000, empfehlen wir die höchste Franchise – bei jährlichen Gesundheitskosten über CHF 2'000 die Tiefste – zu wählen. Bitte beachten Sie, dass Sie die Franchise unter dem Jahr nicht wechseln können. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie den Betrag von CHF 3'200 (Franchise + Selbstbehalt) im Falle einer Verschlechterung Ihres Gesundheitszustandes bezahlen könnten.

Wo kann ich noch sparen, habe alles optimiert Hausarztmodel, höchste Franchise etc. leide habe ich ein Haus geerbt und somit vermögen so das ich keine Prämienvergünstigung erhalte. Ich bin seit 2011 verwitwet und lebe von der Rente, bin 53, Kinder wohnen zuhause für diese bekomme ich keine Rente mehr das sie 20 und 18 sind sowie der Sohn Lehrstelle verloren hat und sich neu finden muss was schwierig ist neue Lehre zu finden als Legasteniker ich arbeite Teilzeit

Felix Schneuwly: Auch wenn Sie mit dem Hausrztmodell und mit der Franchise schon optimiert haben, sollten Sie trotzdem vergleichen, um zu sehen, ob für das nächste Jahr nicht doch eine günstigere Krankenkasse für Sie und Ihre Kinder gibt.

Beitrag Prämien sparen Sparen unbedingt! Allerdings frage ich mich jedes Jahr, was das Wechseln zu einer anderen KK in Bezug zu den administrativen Kosten für die KK bedeuten, und an wen diese schlussendlich die Kosten abwälzen? An die Allgemeinheit?

Verena Nold: Guten Morgen: Die Wechselkosten sind in den Verwaltungskosten der Krankenversicherer enthalten. Diese machen nur ca. 5 % der gesamten Kosten aus der Grundversicherung aus und sinken prozentual, auch dank der Digitalisierung. Zudem ist der Krankenversicherungswechsel sehr stark automatisiert, damit die Verwaltungskosten möglichst gering gehalten werden können.

Warum sind die Krankenkassen Prämien nicht im Index der Konsumentenpreise also der Teuerung?

Pascal Perren: Guten Tag. Vielen Dank für Ihre Frage. Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) umfasst die Ausgaben für die einzelnen Gesundheitsleistungen (Medizinische Erzeugnisse, Ambulante Dienstleistungen und stationäre Spitalleistungen, usw). Neben den über die Krankenversicherung finanzierten Leistungen sind auch die Ausgaben der Selbstzahlerinnen und Selbstzahler im Gewicht der Gesundheitspflege enthalten. Damit wird die Preisentwicklung der Gesundheitsleistungen im LIK berücksichtigt. Vereinfacht gesagt sind die Krankenversicherungsprämien in diesen Gesundheitsleistungen bereits enthalten (analog werden auch andere Sozialversicherungsbeiträge, Investitionen und Steuern nicht separat im LIK aufgeführt). Die Entwicklung der Krankenversicherungsprämien (sowohl der obligatorischen Versicherung als auch der Krankenzusatzversicherungen) wird aber in einem Zusatzmodul zum LIK, dem Krankenversicherungsprämien-Index (KVPI), erfasst.

Mit meiner Heirat im Jahr 2020 ist mein Anspruch auf Prämienverbilligung im Kanton Bern erloschen. Wir haben aber durch die Heirat nicht mehr Geld zur Verfügung als vorher, als wir noch im Konkubinat zusammen gelebt haben. Gibt es eine Möglichkeit, die Prämienverbilligung zu beantragen?

Felix Schneuwly: Massgebend für individuellen Prämienverbilligungen (IPV) ist in jedem Kanton die Steuerveranlagung. Die Schwellenwerte (wann bekomme ich IPV und wann nicht) sind von Kanton zu Kanton anders. Sie können wieder einen Antrag stellen, wenn sich Ihre finanzielle Situation verändert hat.

Wann ist die Kündigungsfrist der Zusatzversicherung?

Sarah Lengyel: Dies hängt von der jeweiligen Versicherung ab. In der Regel laufen Zusatzversicherungsverträge über ein Jahr bei einer Kündigungsfrist von drei Monaten. Es gibt aber auch Versicherungen mit mehrjähriger Laufdauer und längeren Kündigungsfristen. Erkundigen Sie sich daher bei Ihrer Versicherung oder überprüfen Sie den Vertrag.

Intransparenz dieser Systeme scheint ein Hauptproblem zu sein. Existieren öffentlich zugängliche Datenbanken oder historische Daten zu den von den Krankenkassen bezahlten Leistungen? Welche konkreten Schritte setzt die Politik um, um die Transparenz zu erhöhen?

Pascal Perren: Guten Tag. Vielen Dank für Ihre Frage. Es gibt umfangreiche öffentliche Statistiken zu den Krankenkassen seit 1996. Neben den bezahlten Leistungen sind darin auch viele weitere statistische Daten ersichtlich, wie z.B. Versichertenbestände, Prämienhöhe, Kostenbeteiligungen usw. Abrufbar unter: https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/zahlen-und-statistiken/statistiken-zur-krankenversicherung/statistik-der-obligatorischen-krankenversicherung/Portal-statistik-der-obligatorischen-krankenversicherung.html

Wie könnte ich in meiner aktuellen Situation die beste Entscheidung treffen? Ich bin fast 40 Jahre alt, habe wenig Geld und studiere noch. Momentan habe ich eine hohe Franchise (2500 CHF), wodurch ich selten zum Arzt gehe, obwohl ich es eigentlich müsste. Ich benötige eine Eiseninfusion und einen Termin beim Rheumatologen sowie bei der Frauenärztin. Meine Krankenkasse (Assura) übernimmt jedoch nur selten Kosten, beispielsweise werden weder Ritalin noch Elvanse bezahlt. Auch mein Fitnessabo wird nicht unterstützt, obwohl ich aufgrund eines Bandscheibenvorfalls lange in der Physiotherapie und im medizinischen Krafttraining war. Dabei muss ich regelmässig ins Fitnessstudio, um meinen Rücken zu stärken – was langfristig gesehen die günstigere Variante ist, auch für die Krankenkasse. Aufgrund meiner Krankengeschichte habe ich zudem Schwierigkeiten, Zusatzversicherungen abzuschliessen. Was wäre in meiner Lage die sinnvollste Entscheidung?

Verena Nold: Guten Tag: Es ist wichtig, dass Sie zum Arzt gehen, wenn sie Beschwerden haben oder eine Vorsorgeuntersuchung brauchen. Aus diesem Grund würde ich die Franchise auf die Standardfranchise von 300 Franken senken. Um Geld zu sparen, würde ich ein sogenanntes alternatives Versicherungsmodell wählen (zum Beispiel ein Hausarztmodell). Da werden Sie umfassend betreut und sparen Prämien. Da Sie nicht viel Geld haben, sollten Sie bei Ihrem Wohnkanton individuelle Prämienverbilligungen beantragen (sofern Sie das nicht schon gemacht haben). Zusatzversicherungen würde ich Ihnen eher nicht empfehlen, da diese zusätzliche Kosten (Prämien) zur Folge haben.

Guten Tag Kann ich auf den Zusatz in Zusatzversicherung“ganze Schweiz“verzichten oder bin ich im Kanton Solothurn eingeschränkt, wenn ich eine Operation machen lassen müsste, welche im Spital Solothurn oder Olten nicht oft ausgeführt wird und ich lieber nach Bern odet Badel möchte?

Felix Schneuwly: Ohne Spitalzusatzversicherung Spital allgemein genze Schweiz, entscheidet der Kantonsarzt, ob der Kanton die Differenz seines Anteils in einem ausserkantonalen Spital bezahlt, wenn die Behandlung dort teurer ist als der Referenztarif des Kantons, Wenn Sie nicht wollen, dass der Kantonsarzt entscheidet, sollten Sie Ihre Zusatzversicherung behalten. Wenn Sie die Differenz selber bezahlen wollen, können sie diese kündigen.

Ich bin seit vielen Jahren bei der Krankenkasse SWICA versichert. Letztes Jahr wurde mir bei einem telefonischen Gespräch mitgeteilt, dass das Hausarztmodell seit Jahren nicht mehr Prämienverbilligend wirkt, da man ja mit dem Hausarztmodell zwei Aerzte konsultiert und so zwei Rechnungen bezahlen muss. Ich habe das Hausarztmodell aus der Police genommen und zahle jetzt 30Fr weniger pro Monat, muss jetzt jedoch meinen Arztbesuch bei der SWICA telefonisch melden. Bei Ihrer Sendung heute morgen wurde erwähnt, dass das Hausarztmodell prämienverbilligend wirkt, es würde mich sehr interessieren ob das bei allen Versicherungen immer noch so ist, bei der SWICA ist es nicht mehr so.

Felix Schneuwly: Die Krankenkassen müssen für jedes alternative Versicherungsmodell (Telmed, Hausarzt etc.) nach vier Jahren dem Bundesamt für Gesundheit bei der Prämiengenehmigung belegen, dass der jeweilige Rabatt durch Einsparungen gerechtfertigt ist. Deshalb ist es möglich, dass Rabatte gekürzt oder ganz gestrichen werden.

Ich habe, wie im Espresso empfohlen, bei Priminfo die Prämien verglichen. Nun zeigt es bei meinem Versicherungsmodel Fr. 0.00 an. Also weder + noch -. Heisst das, dass meine Prämie nicht ansteigt nächstes Jahr?

Pascal Perren: Guten Tag. Danke für Ihre Frage. Nein, in Priminfo sehen Sie die Prämienentwicklung Ihres aktuellen Produktes nicht (hierzu müssen Sie den Betrag auf Priminfo mit Ihrer aktuellen Police vergleichen). Die angezeigten Sparmöglichkeiten (-) oder Mehrkosten (+) zeigen lediglich auf, wieviel Sie im 2025 bei den verschiedenen Angeboten sparen (resp. mehr ausgeben) würden im Vergleich zum aktuellen Produkt (wenn Sie also nichts ändern würden).

Guten Morgen Die Krankenkasse lamciert ein neues, teureres Zusatz-Versicherung-Produkt, das eine bereits vorhandene Zusatzversicherung ablösen soll. Muss die bisherige Zusatz-Versicherung für die bestehenden Kunden bestehen bleiben oder kann die Krankenkasse die Zusatzversicherung auflösen? Vielen Dank.

Felix Schneuwly: Sie können auch das alte Produkt behalten, denn Ihr Krankenversicherer muss dieses Produkt bei der Finma als geschlossen melden. Der Versicherer darf das Produkt nur auflösen, wenn alle Kunden zu einem neuen Produkt wechseln oder einfach kündigen.

Guten Tag. Ich bin Student, betreibe viel Sport und ausser einem Hustensiroup und einem Ibu pro Jahr, bin ich nie in einer Apotheke geschwige denn bei einem Arzt. Ich wollte fragen, ob es ein Modell für gesunde Studenten gibt, welches den Familienhaushalt nicht um weitere 300 fr. im Monat belastet. Danke für die Antwort

Sarah Lengyel: Guten Tag. Da die Grundversicherung auf dem Solidaritätsprinzip beruht, wird bei den Prämien in der Grundversicherung nicht unterschieden zwischen «gesunden» und «kranken» Personen. Zur Verringerung der Belastung können Sie die Franchise auf das Maximum (CHF 2'500) erhöhen und auf ein Alternativmodell (Hausarzt, HMO, Telmed) wechseln. Falls Sie mehr als acht Stunden pro Woche bei eine:r einzigen Arbeitgeber:in arbeiten, können Sie ausserdem die Unfalldeckung aus der Grundversicherung ausschliessen. Allenfalls können Sie zudem Prämienverbilligung beantragen (falls in Ihrem Wohnkanton dies nicht automatisch passiert).

Guten Morgen, Können Sie mir sagen, ob Bestrebungen im Gange sind (ev. Initiative), die Krankenkassenprämien einkommensabhängig zu machen, so wie es bei den Steuern der Fall ist? Mir leuchtet nicht ein, warum jemand mit 4500.- Einkommen gleich hohe Prämien zahlen muss wie jemand der 9000.- monatlich verdient... Besten Dank für Ihre Antwort!

Verena Nold: Guten Tag: Die Krankenversicherung ist eine Sozialversicherung, die auf der Solidarität zwischen Gesunden und Kranken beruht. Leute mit höherem Einkommen gehen nicht häufiger zum Arzt als Leute mit tieferem Einkommen, eher das Gegenteil ist der Fall, deshalb wäre es nicht sachgerecht, wenn sie höhere Prämien bezahlen müssten. Es braucht aber einen sozialen Ausgleich zwischen ärmeren und reicheren Leuten, deshalb gibt es individuelle Prämienverbilligungen für Leute mit tieferen Einkommen, die mit Steuergeldern finanziert werden.

Grüezi Wenn ich die Vergleichsseite vom Bund konsultiere, dann sehe ich nach meinen Angaben meine aktuelle Krankenkasse auf 0.00. Die Kassen darüber in der Tabelle haben ein Minus (-), also Einsparung. Die darunter ein Plus (+) Wie gross ist nun der Aufschlag bei meiner aktuellen Kasse? Sehe ich das irgend wo? Besten Dank!

Pascal Perren: Guten Tag. Vielen Dank für Ihre Frage. Das Berechnungstool der Vergleichsseite des Bundes bezieht sich (nur) auf die neuen Prämien 2025. Am einfachsten vergleichen Sie den Betrag auf Ihrer aktuellen Versicherungspolice 2024 mit dem Ergebnis auf Priminfo für 2025. Alternativ finden Sie auf Priminfo ebenfalls ein Archiv mit Dokumenten zu allen Prämientarifen des Jahres 2024 (und der vergangenen Jahre).

Es wurde genannt, dass die Teuerung nur auch in den KK-Prämien durchgeschlagen haben. WIeso ist das so? Die Teuerung ist in den Tarifwerken ja nicht Bestandteil (wie mehrere politische Vorstösse zeigen).

Verena Nold: Guten Tag: Die Kostenentwicklung in der Grundversicherung (obligatorische Krankenpflegeversicherung) hängt von vielen Faktoren ab, nicht nur von der allgemeinen Teuerung. Im Gesundheitswesen arbeiten sehr viele Menschen, deshalb ist die Lohnkostenentwicklung im Gesundheitswesen ein wichtiger Kostenfaktor. Die allgemeine Teuerung (Index der Konsumentenpreise) und die Lohnkostenentwicklung fliessen sehr wohl in die Tarife ein. Da im 2025 Tariferhöhungen bevorstehen, ist das mit ein Grund, dass die Prämien 2025 überdurchschnittlich stark steigen.

Guten Tag Ich (48) bin chronisch krank und habe einige Kostengutsprachen für Therapien. Nun könnte ich gut 35.- pro Monat an Prämien einsparen. Allerdings weiss ich nicht, ob die neue Kasse mir die Kostengutsprachen ebenfalls erteilen würde. Ist es besser, wenn ich bei der jetzigen Kasse bleibe?

Felix Schneuwly: Bei Kostengutsprachen gibt es Ermessenspielraum und folglich das Risiko, dass die neue Kasse anders entscheidet. Aber grundsätzlich müssen gemäss KVG alle Kassen die gleiche Versicherungsdeckung anbieten.

Guten Tag Ich möchte wissen wie ich vergünstigte Krankenkasse bekomme. Ich hatte letztes Jahr einen Unfall und kann die Arbeit aus gesundheitlichen gründen nicht mehr weiter machen. Ich habe noch Lohnfortzahlung aber leider sehr niedrig 2700-3000 fr. Im Monat. Ich habe auch noch eine Tochter 18 Jahre alt die in die Lehre macht. Stimmt es wenn ich noch Vermögen habe dass ich allerdings Brauchen möchte wenn ich die AHV bekomme da ich keine zweite Säule habe und ein Minimum von der AHV bekomme. Was für Möglichkeiten gibt es für mich dass ich wenige Krankenkasse bezahlen muss pro Monat? Herzlichen Dank

Sarah Lengyel: Guten Tag, das tut mir leid. Folgende Einsparmöglichkeiten bei den Krankenkassenprämien gibt es: Setzen Sie die Franchise auf das Maximum (CHF 2'500) und wechseln Sie auf ein Alternativmodell (Hausarzt, HMO, Telmed). Allenfalls können Sie zudem Prämienverbilligung beantragen. Bitte beachten Sie, dass Sie die Franchise unter dem Jahr nicht wechseln können. Stellen Sie deshalb sicher, dass Sie den Betrag von CHF 3'200 (Franchise + Selbstbehalt) pro Person im Falle unvorhergesehener Krankheitsfälle bezahlen könnten. Ich wünsche Ihnen alles Gute.

Die Finanzen eines Kantons mit hoher Ärztedichte und guter Spitalversorgung wird belastet, ebenso die Krankenkassenprämien der Bewohner. Der kleine, steinreiche Kanton Zug mit wenig Spitäler, profitiert von der guten Spitalversorgung der Nachbarkantone in gleicher Weise, die Bewohner zahlen aber tiefere Prämien. Weshalb sind die Prämien überall gleich?

Verena Nold: Guten Tag: Die Prämien sind nicht überall gleich. Grundlage für die Prämienberechnung sind die Kosten pro Prämienregion und Versicherungsmodell. Die Zuger bezahlen also für die Kosten für die Zuger, unabhängig davon, ob Sie sich im Kanton Zug oder in einem anderen Kanton behandeln lassen. Es scheint aber, dass die Zuger weniger Leistungen in Anspruch nehmen und deshalb tiefere Prämien bezahlen.

Wieso hat man bei einer Krankenkasse, eine Haltedauer und eine Wechselsperre von 12 Monaten ? Das ist eine, in der heutigen Zeit, extrem Lange Bindung, welche den Versicherungen klar in die Karten spielt.

Pascal Perren: Guten Tag. Vielen Dank für Ihre Frage. Bei der Standardversicherung (freie Arztwahl, Franchise Fr. 300.00) können Sie zweimal jährlich (per Ende Juni und per Ende Dezember) die Versicherung wechseln und können sogar jederzeit beim gleichen Versicherer in ein Versicherungsmodell mit eingeschränkter Arztwahl wechseln. Sind Sie bereits in einer besonderen Versicherungsform (bspw. höhere Franchise, Hausarztmodell, Telefonmodell usw.) versichert, sind Sie aber tatsächlich 12 Monate gebunden. Der Grund liegt darin, dass der in diesen Modellen gewährte Prämienrabatt auf den jährlich erwarteten Kosteneinsparungen basiert.

Guten Tag Wegen eines unverschuldeten Unfalls vor Jahren kann ich meine Zusatzversicherung nicht mehr wechseln. Wenn ich jetzt meine Grundversicherung wechsle muss ich mich ja dann mit zwei Versicherungen herumschlagen… Somit bin ich mehr oder weniger an meine Krankenkasse gebunden. Gibt es irgendeine Frist, wann dieser Unfall mal keine Rolle mehr spielt und ich beides wechseln könnte um etwas Kosten zu sparen? Freundliche Grüsse

Sarah Lengyel: Guten Tag. Es gibt grundsätzlich keine Frist, ab wann Ihr Unfall nicht mehr «zählt». Das Gesetz besagt, dass alle erheblichen Gefahrstatsachen mitgeteilt werden müssen (vgl. Art. 4 VVG). Sie können jedoch trotzdem einen Antrag bei der gewünschten Zusatzversicherung stellen und schauen, ob Sie angenommen werden. Falls Sie angenommen werden, können Sie die bestehende Zusatzversicherung kündigen. Die Grundversicherung könnten Sie dann auch wechseln. Zusätzlich bleibt Ihnen natürlich die Möglichkeit, nur die Grundversicherung zu wechseln. Was allenfalls eben einen zusätzlichen Aufwand für Sie bedeutet.

Guten Tag! Wegen der enormen Kosten für die Krankenkasse überlege ich mir, meinen Wohnsitz ins grenznahe Deutschland oder Österreich auszuwandern, dort eine Krankenversicherung abzuschliessen, aber dann weiter in der Schweiz zu leben. Was halten Sie von diesem Vorschlag?

Pascal Perren: Guten Tag. Vielen Dank für Ihre Frage. Massgebend für die Versicherungspflicht in der Schweiz ist primär der Wohnsitz. Der Wohnsitz befindet sich dort, wo Sie sich mit der Absicht des dauernden Verbleibs aufhalten. Die melderechtlichen Einträge (z.B. bei der Einwohnerkontrolle) sind lediglich Indizien, aber nicht abschliessende Kriterien für die Wohnsitzfrage. Deshalb ist anzunehmen, dass Sie weiterhin in der Schweiz krankenversicherungspflichtig sind, solange Sie «in der Schweiz leben». Deshalb würde ich von diesem Vorschlag abraten, nicht zuletzt auch deshalb, weil es allenfalls strafrechtliche Konsequenzen haben könnte, wenn Sie eine Auswanderung nur vortäuschen.

Guten Tag Ist eine Spitalzusatzversicherung wichtig und nötig in BS? Schon lange überlege ich, diese zu kündigen, sehe aber die Nachteile nicht. Spitalbehandlung ganze Schweiz, gibt es diese nur mit Spitalzusatzversicherung? Freundliche Grüsse

Felix Schneuwly: Die Grundversicherung deckt alles ab, was medizinisch notwendig ist. Es gibt drei Ausnahmen: Zahnmedizin ist in der Regel durch die Grundversicherung gar nicht gedeckt, bei Kranken- und Rettungstransporte ist die Kostenbeteiligung höher, nämlich die Hälfte bis zu 500 bzw. 5000 Franken. Wer mehr will, leistet sich eine entsprechende Zusatzversicherung mit Deckung amulanter oder stationärer Leistungen. Das hängt ganz von den individuellen Ansprüchen und von der Zahlungsbereitschaft ab.

Wie sehr ist die Ausweitung der «häuslichen Pflege durch Angehörige» an der Kostenexplosion mitverantwortlich? Diverse Anbieter werben im Internet mit absurd hohen Löhnen von 35 CHF pro Stunde, wenn ich meine eigene Mutter pflege. .Ist ja finanziell interessanter, als im Migros an der Kasse zu arbeiten... und auch 25% mehr als die Putzfrau im Pflegeheim verdient – Bruttolohn dort 25 CHF/Std... ) Siehe z.B. https://pflegevermittlungschweiz.ch/ https://solicare.ch/ Wie sehr hat das schon eingeschlagen und was wird da zukünftig noch erwartet?

Verena Nold: Guten Tag: Die häusliche Pflege durch Angehörige hat schon 100 Mio. Franken zusätzliche Kosten verursacht. Es gibt schon 30 neue Anbieter, die sich auf die Angehörigenpflege spezialisiert haben. Angehörigenpflege ist sehr wichtig und sinnvoll, störend daran ist aber, dass diese Spitexorganisationen 57 Franken pro Stunde in Rechnung stellen können, den pflegenden Angehörigen aber viel weniger bezahlen. Deshalb müssten die Tarife für pflegende Angehörige gesenkt werden, damit nicht hohe Gewinnmargen aus der Grundversicherung mitfinanziert werden müssen.

Guten Morgen, Fragen zur ZUSATZVERSICHERUNG (ZV). (Info, ich bin bei Sympany versichert, ein Wechsel kommt aufgrund meines Alters nicht in Frage) : – Kann die Krankenkasse die Leistungen der abgeschlossenen ZV ändern? Wenn ja, bestimmte Leistungen, oder auch alle (Spitalzusatz?) ? -Wenn ja, besteht eine Frist bis zur Gültigkeit der Änderung? -Muss die KK die Änderung der Leistungen der Versicherten mitteilen? Ich wünsche, dass mein Name bei einer mündlichen Beantwortung im Radio nicht erwähnt wird. Danke für die Beantwortung der Frage. Diese kann gerne auch schriftlich erfolgen.

Felix Schneuwly: Wenn die Vertragsbedinungen ändern, gilt stets eine einmonatige Kündigungsfrist ab Erhalt der Information. Es kann auch sein, dass der Krankenversicherer bei Vertragsänderungen ein anderes Produkt vorschlägt.

Guten Tag. Kann man bei der Zusatzversicherung auch nur Teile kündigen? Ich habe eine Versicherung (VVG) mit der ich zufrieden bin, aber dort ist noch ein Bereich versichert den ich nicht brauche. Habe ich die Möglichkeit nur diesen einen Bereich zu künden?

Felix Schneuwly: Sie dürfen einzelne Zusatzversicherungsprodukte, die in der Police eigenständig aufgeführt sind, kündigen. Sie können aber nicht ein einzelnes Element aus einem Produkt kündigen. Wenn Sie zum Beispiel ein Produkt mit alternativen Heilmethoden haben, können Sie nicht einzelne Methoden streichen.

Wird ein Wohnsitz/Kantonswechsel gleich behandelt wie ein Kassenwechsel, auch wenn man bei der selben KK bleiben möchte? Was muss man da beachten?

Sarah Lengyel: Beim Wechsel Ihres Wohnsitzes wird die Höhe der Prämie von der Versicherung an den neuen Wohnort angepasst, sobald Sie sich dort angemeldet haben. Es kann sein, dass Ihre Prämie dadurch steigt/sinkt. Allenfalls können Sie auch überprüfen, ob es finanziell Sinn macht, die Krankenkasse auf Ende Jahr zu wechseln. Je nach Zeitpunkt des Umzuges macht es Sinn, die Höhe der Prämien im beiden Kantonen aufs ganze Jahr bezogen zu vergleichen.

Sehr geehrte Damen und Herren Muss jede Krankenkasse aus der Grundversicherung Cannabisöl und Cannaplant übernehmen? Oder kann dies jede Krankenkasse mit deren Vertrauensarzt überprüfen lassen und ablehen? Dann sind die Leistungen der Grundversicherungen nicht bei allen Krankenkassen gleich. Besten Dank für Ihre Antwort.

Felix Schneuwly: Seit dem 1. August 2022 können Ärztinnen und Ärzte Cannabisarzneimittel in eigener Verantwortung mittels Betäubungsmittelrezept verschreiben. Bundesrat und Parlament haben das Betäubungsmittelgesetz (BetmG) entsprechend angepasst. Cannabis für medizinische Zwecke ist nun dem Bewilligungs- und Kontrollsystem von Swissmedic unterstellt. Für die Vergütung durch die Grundversicherung gelten die gleichen Regeln wie für andere Medikamente. Wo es einen Ermessensspielraum gibt, muss man mit unterschiedlichen Entscheiden rechnen. Das ist auch bei Cannabis so.

Welche konkrete Massnahmen werden unternommen um einsparungen innerhalb der Krankenkassem oder dem Gesundheitssystems zu machen bevor diese an die Versicherten weitergegeben werden?

Verena Nold: Guten Tag: Die Krankenkassen unternehmen bereits viel, damit die Kosten gedämpft werden können. So kontrollieren sie die einzelnen Arzt- und Spitalrechnungen und fordern unrechtmässig in Rechnung gestellte Beträge zurück. Sie digitalisieren und automatisieren die internen Prozesse, damit die Verwaltungskosten gesenkt werden können (heute machen die Verwaltungskosten 5 % der Gesamtkosten aus). Es muss aber noch mehr getan werden, denn die Prämien steigen, weil die Kosten für medizinische Behandlungen jedes Jahr steigen. Einfluss auf diesen wichtigen Kostenblock haben der Bundesrat, das Parlament und die Kantone. Das Bundesamt für Gesundheit müsste zum Beispiel die Preise aller Medikamente auf das ausländische Niveau senken, es müsste auch die Preise für Laboranalysen, die in der Schweiz zum Teil 3 x so hoch wie im Ausland sind, senken. Dadurch könnten mehrere Millionen Franken eingespart werden. Die Kantone müssten zudem die Anzahl Spitäler besser planen, denn heute hat die Schweiz fast 300 Spitäler, was im Vergleich mit dem Ausland sehr viel ist. Die Verteilung der Ärzte in der Schweiz müsste ebenfalls verbessert werden, denn es gibt Regionen wo es eher zu viele und Regionen wo es eher zu wenig Ärzte gibt. Die Kompetenz dazu liegt bei den Kantonen.

Guten Tag wir haben 39 private, profitorientierte Krankenkassen, die alle so ziemlich die gleichen Produkte anbieten und zu einem Grossteil einen jeweils eigenen Apparat samt Management und Marketing unterhalten. Ein Grossteil der Bevölkerung kann sich die obligatorischen Prämien nicht einmal leisten und ist auf Prämienverbilligungen angewiesen, sprich staatliche Subventionen für private Unternehmen. Könnte man die Bevölkerung nicht nur um Kosten, sondern auch um viel Zeit ersparen mit einer staatlichen Krankenkasse, wie es etwa schon bei der Suva funktioniert? Müssen wir uns nicht endlich eingestehen, dass der Markt hier total versagt hat und wir neue Lösungen benötigen?

Pascal Perren: Guten Tag. Vielen Dank für Ihre Frage. Vorab muss präzisiert werden, dass die Krankenkassen (im Bereich der obligatorischen Krankenpflegeversicherung) nicht profitorientiert sind. Sie dürfen Prämiengelder nur für Zwecke der sozialen Krankenversicherung einsetzen und dürfen somit insbesondere keine Gewinne (z.B. Dividenden) ausschütten. Eine Vielzahl von Krankenversicherern fördert die Innovation für neue (kostensparende) Produkte und die Möglichkeit der versicherten Personen, das für sie passende Versicherungsmodell auszuwählen. Dies bei durchschnittlichen Verwaltungskosten von ca. 5%. Ob eine staatliche Krankenkasse vorteilhafter wäre, ist schlussendlich von der Politik zu entscheiden. In den letzten Jahren wurden die Vorschläge in diese Richtung entweder vom Parlament oder vom Volk abgelehnt.

Ich bin 60 und habe die höchste Franchise von 2500 CHF. Ich habe keine chronischen Krankheiten und nehme nur Hormonersatztherapie. Die letzten 2-3 Jahre habe ich den Franchisenbetrag erreicht, einmal leicht überschritten. Wie errechne ich, ob es Sinn machen würde, die Franchise auf 1500 oder 300 CHF zu senken? Wann macht das Sinn?

Felix Schneuwly: Wenden Sie folgende Faustregel an: Wenn Sie mehr als 2000 Franken für versicherte medizinische Leistungen ausgeben, lohnt sich die Mindestfranchise, bei weniger als 2000 Franken die Höchstfranchise. Die Franchisen dazwischen lohnen sich nicht, weil der Prämienrabatt im Verhältnis zum zusätzlichen Risiko zu gering ist.

Guten Tag, Warum ist die Prämie fürs 2025 in der Grundversicherung auf der Homepage einer Krankenkasse um über Fr. 20.- höher (Prämienrechner), hingegen beim Prämienrechner des Bundes um diesen Betrag tiefer? Wohverstanden, bei genau gleichen Angaben zu Unfallversicherung, Franchise und Hausarztmodell. Und warum gibt der Prämienrechner des Konsumentenschutzes um Fr. 5.- tiefere Prämien an, als der des Bundes? Ebenfalls bei den genau gleichen Eingaben. Ich wechsle die Krankenkasse fast jedes Jahr, weil ich auf eine möglichst tiefe Prämie angewiesen bin, aber solche unterschiedlichen Angaben habe ich noch nie erlebt. Was soll ich tun und ist das rechtens?

Felix Schneuwly: Da es verschiedene Rückvergütungen gibt (diese sehen Sie auch auf Ihrer Police), kann es sein, dass ein Prämienrechner diese schon berücksichtigt und ein anderer nicht. Ist die Differenz nicht mit den Rückvergütungen erklärbar, handelt es sich um einen Fehler.

MeinPartner wohnt seit 14 Jahren in Spanien. Ich bezahle für ihn seine K'K'pramien. Er will sie NICHT mehr bezahlen. Wie kann ich diese kündigen, denn er wohnt ja in Spanien? Bei läuft dies unter International.... Meine K'K asse ist der Hauptsitz im Kt..Bern. Ich wohne im Kt.AG. Welcher % gilt jetzt Bern oder Aargau?

Felix Schneuwly: Kündigen kann nur die versicherte Person selber, auch wenn eine andere Person die Prämien bezahlt, ausser bei Kindern. Sie können Ihrem Partner als mitteilen, dass er die Prämien selber bezahlen oder kündigen soll, weil sie die Prämien nicht mehr bezahlen.

Einen schönen Tag wünsche ich. Sind die Grundleistungen in jeder Krankenkasse immer die selben? Gibt es eine Möglichkeit diese direkt und Verbindlich zu vergleichen? Habe vorerkrankungen und habe Angst das ein Wechsel mehr Nachteile durch geringere Grundleistungen mit sich bringt als der Vorteil der geringeren Prämie. Eine Zusatzfrage falls erlaubt. Gibt es irgendeine Möglichkeit Zahnbehandlungen über die Grundversicherung zu verrechnen? Aus Angst das die Kosten zu hoch sind war ich seit Jahren nicht mehr bei der Vorsorge da meines Wissens jegliche Zahnbehandlungen nur mittels einer Zusatzversicherung möglich sind. Vielen Dank im voraus und schöne Grüsse. Danke für diese Möglichkeit.

Pascal Perren: Guten Tag. Vielen Dank für Ihre Frage. Die Leistungen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) sind gesetzlich im Krankenversicherungsgesetz (KVG) und den entsprechenden Verordnungen festgelegt. Sie gelten verbindlich für alle Krankenkassen in gleicher Weise. Zahnärztliche Behandlungen stellen grundsätzlich keine Pflichtleistungen dar in der OKP. Lediglich im Zusammenhang mit schweren nicht vermeidbaren Erkrankungen des Kausystems oder bedingt durch eine schwere Allgemeinerkrankung übernimmt die OKP Zahnarztkosten. Bei Vorsorgeuntersuchungen ist das nicht der Fall. Sie werden deshalb nicht von der OKP übernommen.

Ich bin über ein App-Modell der atupri via medgate-App versichert. Kann ich zu einer anderen KK wechseln, die ebenfalls das medgate-App anbietet und all meine Informationen und Behandlungspläne im App mitnehmen?

Felix Schneuwly: Ja, das können Sie. Oft geben aber die Kassen nicht an, mit welchem Telemedizinanbieter sie bei den jeweiligen Telmedprodukten zusammenarbeiten. Sie müssen also die Kasse fragen, wenn Sie ein passendes Telmedprodukt gefunden haben.

Geschätzte Spezialisten Aus welchem Grund werden die sehr hohen Saläre der Ärzte in Spitäler nicht plafoniert und beim unteren Pflegepersonal, die Saläre sehr kurz gehalten?

Verena Nold: Guten Tag: Die Spitäler sind Unternehmen, die im Markt bestehen müssen. Die Löhne der Ärzte und des Pflegepersonals richten sich nach dem Arbeitsmarkt. Wichtig ist aber, dass die Tarife die richtigen Anreize setzen, damit nicht die einen zu viel und die anderen zu wenig verdienen. Der heutige Arzttarif ermöglicht es nämlich, dass man mehr verdient, wenn man mehr abrechnet. In Zukunft soll das geändert werden, und Pauschaltarife sollen vermehrt zur Anwendung gelangen (d.h. dass pro Patient und Behandlung eine fixe Entschädigung abgerechnet werden darf).

Guten Morgen ich bin 71 Jahre alt und habe meine Franchise vor drei Jahren auf die höchste Stufe gewechselt, weil ich keine grösseren Probleme hatte und sparen wollte. Bin Allgemein mit Alternativ versichert. Meine Frage: Sollte ich die Franchise auf die niedrigste umstellen für nächstes Jahr, weil ich nach etlichen Jahren doch wieder mal einen Kontrolltermin bei der Gynäkologin machen müsste, ich sollte auch eine Augenkontrolle machen und beim Zahnarzt ein Kontroll-Röntgenbild meiner Zähne machen lassen, wenn ich zur DH gehe. Auch ein grosses Blutbild beim Hausarzt wäre wahrscheinlich fällig, weil ich Euthyrox 50 mcg einnehmen muss. Kann ich mit einer Senkung der Franchise Mehrkosten sparen mit oben vorgesehenen Untersuchungen? Ich wäre sehr dankbar für eine Antwort.

Sarah Lengyel: Guten Tag. Wenn die erwarteten Kosten CHF 2'000 übersteigen, macht es Sinn, dass Sie in die tiefste Franchise (CHF 300) wechseln. Falls Sie bei der höchsten Franchise (CHF 2'500) bleiben, müssen Sie sich bewusst sein, dass Sie allenfalls CHF 3'200 bei unerwarteten Gesundheitskosten bezahlen müssen.

Guten Tag, Ich wohne im Kt. Freiburg und gehe in Bern zum Arzt. Ich habe eine Hausarzt Versicherung. Vor ein paar Jahren wollte ich in die HMO Versicherung wechseln aber da hiess es das sei nicht möglich weil ich in einem anderen Kanton zum Arzt gehe. Ist das immer noch so? Besten Dank

Pascal Perren: Guten Tag. Vielen Dank für Ihre Frage. Je nach Versicherungsmodell gelten unterschiedliche Regelungen in Bezug auf die zugelassenen Ärzte. Wenden Sie sich am besten an Ihren Krankenversicherer für die entsprechenden Auskünfte. In der Regel ist es aber mittlerweile so, dass die Kantonsgrenzen diesbezüglich keine Rolle mehr spielen. Manchmal ist es sogar erforderlich, sich in einem anderen Kanton behandeln zu lassen, weil es im eigenen Kanton keine entsprechenden Ärztenetzwerke gibt.

was macht appenzell innerhoden, dass ihre prämien do tief sind?

Verena Nold: Guten Tag: Im Kanton Appenzell gibt es pro Person weniger Ärzte als in anderen Kantonen und der Kanton Appenzell hat kein Spital mehr. Des führt offenbar dazu, dass die Appenzeller weniger zum Arzt und ins Spital gehen und deshalb tiefere Prämien bezahlen.

Guten Tag Frage zur Krankenkasse, Thema im heutigen Expresso: Als Rentnerin (70) mit Wohnsitz in Ungarn und einem AHV Einkommen von rund CHF 20'000 p/a muss ich sparen. Ich bin bei der KPT fürs Ausland versichert. Gibt es für mich mit 70 Jahren überhaupt noch eine andere Möglichkeit einer günstigeren Variante? Meine jetzige Franchise berägt CHF 300.00 mit Chat-Arzt. In Ungarn darf ich laut KPT nur zu einer staatlichen Gesundheitseinrichtung, damit mir die Kosten vergütet werden. Besten Dank für Ihren Ratschlag.

Pascal Perren: Guten Tag. Vielen Dank für Ihre Frage. Es gibt verschiedene Krankenkassen, welche eine Versicherung in Ungarn anbieten. Ein Vergleich und evtl. Wechsel lohnt sich auch in Ihrem Fall.

Werte Fachleute, Frage: weshalb braucht es 2 Verbände der Kranken Kassen? Ist das sinnvoll?

Verena Nold: Guten Tag: Es braucht eigentlich nicht 2 Verbände der Krankenkassen. Deshalb besteht die Absicht, im 2025 nur noch einen Krankenversicherungsverband zu haben und die beiden Krankenversicherungsverband zu fusionieren.

Liebe Experten, was passiert, wenn ich die Krankenkassenprämien einfach nicht mehr bezahle? Kommt die Polizei und verhaftet mich?

Sarah Lengyel: Guten Tag. Es ist so, dass die Krankenkasse bei ausstehenden Prämienrechnungen sogar Massnahmen von Gesetzes wegen ergreifen muss (vgl. Art. 64a KVG). Namentlich erhalten Sie min. eine schriftliche Mahnung, eine Zahlungsaufforderung und werden danach betrieben. Allenfalls haben Sie Anspruch auf Prämienverbilligung: Erkundigen Sie sich hierzu bei der zuständigen Stelle Ihres Wohnkantones.

Krankenkassenprämie ist mit HMO Abschluss günstiger. Muss man jetzt zuerst zu einem HMO Arzt wechseln, wenn man bis jetzt das Hausarztmodell gehabt hat?

Pascal Perren: Guten Tag. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Krankenversicherer (z.B. auf der Homepage), welche Ärzte im HMO-Modell zugelassen sind. Möglicherweise ist Ihr Hausarzt auch im HMO-Modell zugelassen. Ansonsten müssen Sie tatsächlich den Arzt wechseln, um vom HMO-Modellrabatt profitieren zu können.

Warum braucht das Land knapp 50 Krankenekassen, die in der obligatorischen Versicherung den gleichen Leistungskatalog abdecken ?

Verena Nold: Guten Tag: Heute gibt es noch 39 Krankenkassen. Der Vorteil dabei ist, dass es unterschiedliche Versicherungsmodelle gibt und sehr unterschiedliche Prämien je nach Versicherungsmodell und Krankenversicherung. Heute kann jeder und jede frei wählen, welches Modell und welche Krankenversicherung seinen Bedürfnissen am besten entsprechen. Die Grundleistungen sind zwar gleich, der Service, die Prämien und die Versicherungsmodelle sind jedoch unterschiedlich.

Die Leistungen der Grundversicherung sind doch gesetzlich geregelt überall identisch. Ein Bekannter behauptet aber, er möchte seine Grundversicherung nicht wechseln, weil diese «Extraleistungen» hat, welche andere Grundversicherungen nicht hätten. Damit meint er nicht das Abrechnungsmodell, sondern dass tatsächlich mehr versichert, also auch bezahlt wird, als bei anderen Grundversicherungen. Kann so etwas sein?

Verena Nold: Guten Tag: Die Grundleistungen sind in der Grundversicherung gesetzlich geregelt und für alle gleich. Unterschiede gibt es aber beim Service oder bei den alternativen Versicherungsmodellen (zum Beispiel Hausarztmodelle, telemedizinische Versicherungsmodelle).

Ich bin jung und gesund und habe deshalb eine Franchise von CHF 2'500 und das (günstigste) Telmed-Modell. Ich wurde bisher ausnahmslos nach jedem Anruf trotzdem zum Arzt geschickt (auch für kleine Beschwerden), nachdem ich telefonisch bereits mit einer Ärztin gesprochen hatte. Deshalb frage ich mich: wie kann dieses Modell kostensparend sein?

Verena Nold: Guten Tag: Es ist wichtig, dass die Qualität auch bei einem Telmed-Modell sicher gestellt ist. Das Wohl des Patienten muss im Vordergrund stehen. Jedes Versicherungsmodell muss seine Kosten decken, deshalb müssen die Prämien für jedes Versicherungsmodell vom Bundesrat genehmigt werden. Das erfolgt jedes Jahr. Versicherte, die ein Telmed-Modell wählen sind offenbar sehr kostenbewusst.

Espresso, 26.9.24, 8:10 Uhr

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