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Verpackung der Salatschleuder Moha Turby
Legende: Schweiz steht drauf - darin ist aber keine Schweiz. SRF

Etiketten-Schwindel 2. Platz: Moha-Haushaltsgeräte mit Schweizerkreuz aus China

Die Firma Moha aus Vernier bei Genf verkauft Haushaltsgeräte mit dem Slogan «Moha of Switzerland». Im Logo prangt zudem das Schweizerkreuz. Wer daraus schliesst, dass Moha die Geräte in der Schweiz herstellt, liegt falsch.

Der Vorwurf:

Werner Studer aus Amriswil ärgerte sich beim Einkauf bei Micasa über eine Salatschleuder. Das Gerät mit dem Namen Turby stammt vom Hersteller Moha – genauer: «Moha of Switzerland», so der ganze Markenname wie er auf der Verpackung steht.

Werbewirksam prangt im Firmennamen zudem das Schweizerkreuz. Ein Schweizer Produkt also? Denkste. Erst auf dem Preisschild auf der Unterseite der Packung findet Werner Studer klein gedruckt die wahre Herkunft: China. «Die Verpackung schwindelt ein Schweizer Produkt nur vor», ärgert sich der Kunde.

Stellungnahme von Moha:

Preisetikette mit Hinweis «Made in China»
Legende: Erst auf der Packungsunterseite wird klar, dass das Gerät aus China stammt. SRF

Gemäss Auskunft von Moha-Direktor Michael Ung wurde die Salatschleuder früher in der Schweiz hergestellt. Heute sei dies nicht mehr so. In seiner Stellungnahme nimmt Michael Ung zunächst Bezug auf die gesetzliche Situation, insbesondere die so genannte «Swissness-Vorlage», mit der geregelt werden soll, in welchen Fällen Hersteller mit Schweizer Attributen werben dürfen.

Dazu Michael Ung, Direktor von Moha:

«Wir beobachten das Entstehen der Swissness-Gesetzesvorlage seit Jahren sehr genau. Wenn die zur Zeit noch immer unsichere Rechtslage – die ja Grund für den Gesetzgebar war, aktiv zu werden – geklärt ist, werden wir uns zu 100 Prozent an die dann geltenden Vorschriften halten.

«Kassensturz» sucht

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Alle Kandidaten für den Etikettenschwindel des Jahres finden Sie hier. Wenn auch Sie auf ein täuschendes Produkt gestossen sind, dann melden Sie es mit diesem Formular.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist die neue Rechtslage aber noch nicht geklärt, denn der Gesetzgebungsprozess ist immer noch in Gange. Für uns ist deshalb für die Salatschüssel verwendete Wort «Etikettenschwindel» etwas stark und tendenziös. Wir sind eine seriöse Schweizer Firma, die hier entwickelt und für ihre Entwicklungen in vielen Fällen Patente und Designrechte erwirbt, so auch in diesem Fall für die Salatschüssel.

Das Wort «Etikettenschwindel» ist tendenziös, weil unserer Auffassung nach in guten Treuen darüber «gewerweisst» werden darf, was ein betroffener Konsument unter «Moha of Switzerland» versteht. Versteht er darunter, dass es sich um eine Schweizer Firma mit Sitz hier in der Schweiz handelt? Oder geht er – wie der von Ihnen zitierte Fernsehzuschauer – davon aus, dass damit der Ort gemeint ist, an welchem die Salatschüssel produziert wird? Firmensitz also oder Produktionsstandort? Und übrigens, das scheint uns nicht unwichtig: Es geht um die Bezeichnung «Moha of Switzerland», wir schreiben nirgends «Swiss made» und der Produktionsort steht auf der Verpackung.

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