Vanessa Lehmann bestellt in einem Berner McDonald’s einen «Cappuccino Daim». Weil der Preisunterschied zwischen der 2-dl- und der 3-dl-Portion relativ wenig ausmacht, kauft sie gleich den grossen Becher. Als die junge Bernerin den Kaffee erhält, entfernt sie die den Deckel und kann es kaum fassen: «Das sollen 3 Deziliter sein?!» Der grosse Becher enthält nur wenig Cappuccino. Als Vanessa Lehmann das Personal darauf aufmerksam macht, sagt man ihr: «Doch doch, die Füllmenge ist korrekt.»
Viel zu wenig Kaffee
Mit dieser Rückmeldung gibt sich die Köchin nicht zufrieden. Sie bestellt Tage später nochmals eine grosse und eine kleine Portion, nimmt die Cappuccini nach Hause und misst nach. Der Massbecher bringt es ans Licht: In beiden Bechern stecken rund 1,5 Deziliter Kaffee. Also: Sowohl der 2-dl-Becher wie vor allem auch der 3-dl-Becher enthalten viel zu wenig Kaffee! Das mag ein Extrembeispiel sein. Dass die Füllmenge oft zu klein ist, bestätigen jedoch weitere Bestellungen.
Vanessa Lehmann probiert es aus:
Weitere Stichproben bestätigen die Beobachtung
Vanessa Lehmann und später auch «Kassensturz/Espresso» besuchen weitere Filialen und ordern Kaffee. Die Stichprobe bei mindestens sechs McDonald’s-Filialen in der Deutschschweiz zeigt: Kein einziges Mal entsprach der tatsächliche Inhalt der deklarierten Menge. Dazu schreibt McDonald’s: «Die Rezepturen sowie Mengenangaben pro Produkt sind für alle McDonald’s-Restaurants gleich definiert.» Diesen Vorgaben seien anscheinend nicht richtig umgesetzt worden, schreibt McDonald’s weiter.
Nebst der Füllmenge variiert auch der Preis
Die Stichproben von «Kassensturz/Espresso» zeigen noch was anderes: Je nach Filiale kostet der Cappuccino unterschiedlich viel. In Oftringen und am Flughafen Zürich zum Beispiel 4.50 Franken für 2 Deziliter. Fast 10 Prozent teurer ist der Kaffee an der Autobahn in der Filiale Kölliken. Für den verlangten Preis von 4.90 Franken kriegt man an vielen anderen McDonald’s Standorten eine grosse Portion. Wobei das unter Umständen ja gar keine Rolle spielt, wie die obige Beobachtung zeigt.