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Gegen Abfallberge «Lasertattoos» statt Kleber auf Obst und Gemüse

Coop will kompostierbare Aufkleber für Obst und Gemüse, Lidl setzt auf «Tattoos». Es tut sich was, wenn auch langsam.

Bio-Lebensmittel müssen gekennzeichnet werden, damit sie sich von herkömmlich produzierten Lebensmitteln unterscheiden und Missbrauch vermieden werden kann. Das ist Vorschrift. Das führt aber auch dazu, dass fast auf jeder Frucht ein kleiner Sticker klebt. Diese Aufkleber landen nicht selten im Kompost und gelangen so auch nach mehreren Jahren fast unversehrt ins Erdreich.

Coop setzt auf kompostierbare Kleberli

Man sei sich dieser Problematik bewusst, heisst es bei den Grossverteilern auf Anfrage. Coop will deshalb bis Ende Jahr fast nur noch kompostierbare Aufkleber benutzen. Ausnahmen sind Avocados und Kiwis aufgrund der Oberflächenbeschaffenheit. Migros sagt, man arbeite an neuen Lösungen.

Bald gar keine Aufkleber mehr?

So eine neue Lösung könnte das Smart-Branding sein. Mit Lasertechnik werden dabei Logos direkt in die Schale oder die Haut von Früchten oder Gemüse eingebrannt. So könnten Unmengen an Plastik eingespart werden. Als der «Kassensturz» vor zwei Jahren über diese neuen «Tattoos» berichtete, zeigten die Grossverteiler kaum Interesse.

Mittlerweile hat sich das geändert: Lidl setzt bei mehreren Bio-Lebensmitteln schon seit längerem auf das Smart-Branding und ist sehr zufrieden damit. Aldi, Coop und Migros testen die Methode aktuell. Laut Migros sind die ersten Erfahrungen sehr gut.

Branding statt Plastikkleber: Viele Lidl-Früchte sind «tätowiert»

Allerdings: Dem Smart Branding sind auch Grenzen gesetzt. So lassen sich vor allem Früchte und Gemüse mit sehr dünner Schale oder Haut nicht ohne Auswirkungen auf die Haltbarkeit mit einem «Lasertattoo» versehen.

Espresso, 26.08.2020, 8.13 Uhr

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