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Butterzöpfe im Test: Einige sind kein Genuss
Aus Espresso vom 14.10.2014. Bild: Keystone
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Services Schmecken grosse Zöpfe besser als kleine?

Sonntags geht’s nicht ohne: Der Zopf – auch Züpfe genannt – ist eines der beliebtesten Brote der Schweiz. «Kassensturz/Espresso» hat sich mit diesem Gebäck befasst und klärt sieben Behauptungen rund um das Lieblingsbrot auf dem Sonntagstisch.

1. Grosse Zöpfe schmecken besser als kleine

«Kassensturz» hat bei Werner Hürlimann, Leiter Bäckerei-Ausbildung Richemont, nachgefragt. Er bestätigt diese Aussage: «Zopf mit einem gewissen Volumen gibt mehr Aroma her. Ein 200-Gramm-Zopf ist sicherlich gut, doch ein grosser Zopf hat mehr Aroma und bleibt auch länger frisch.»

2. Zopf, der in der Filiale gebacken wird, schmeckt besser

Der Butterzopf-Test

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«Kassensturz» wollte wissen, welcher Grossverteiler den besten Zopf bäckt. Hier gehts zu den Ergebnissen.

Werner Hürlimann sagt dazu: «Das spielt keine grosse Rolle, denn das Wichtigste – die Krume – wird während des Hauptteils des Backens gebildet.» Und da die Zöpfe so oder so am selben Tag im Laden landen, sollte er auch am zweiten oder dritten Tag noch gut schmecken. Fest steht: Wird der Zopf direkt in der Filiale fertig gebacken, komme mit dem Duft natürlich ein angenehmeres Einkaufserlebnis dazu.

3. Zopf sollte man am besten in Frischhaltefolie einpacken

Das stimmt nicht, denn die Folie weicht die Krume auf. Werner Hürlimann rät: «Den Zopf einfach mit der Schnittfläche nach unten auf ein Tuch stellen und fertig.»

4. Der Zopf ist ein typisches Schweizer Brot

Falsch. Auch in vielen europäischen Ländern ist der Zopf stark verbreitet.

5. Das Zopfbrot hat seinen Namen vom Haarzopf

Das scheint so zu sein. Warum man den Zopf aber Zopf nennt, das ist nicht bekannt. Es wird vermutet, dass der Begriff verwandt sein könnte mit dem Verb «zupfen». Wenn man einem geübten Bäcker beim Zöpflen zusieht, dann macht das durchaus Sinn.

6. Der Zopf war früher ein Totenopfer

Da scheiden sich die Geister. Eine Theorie besagt, dass in Urzeiten die Frau ihrem Ehegatten bei seinem Tod ins Grab folgen musste. Später soll dann dieser brutale Brauch abgeschafft worden sein. Anstelle eines Menschenopfers trat das Haaropfer. Die Ehefrau musste ihre Zöpfe abschneiden und ins Grab des Gatten legen. Auch dieser Kult sei dann aber abgelöst worden, indem später statt Haarzöpfe Nachgebilde aus Brot beigelegt wurden.

Eine andere Theorie ist weniger dramatisch: Sie besagt ganz einfach, dass der Zopf vor über 500 Jahren von kreativen Bäckern erfunden wurde und nichts mit einem Symbolgebilde für ein Haaropfer zu tun hat.

7. Der Zopf ist ein Sonntagsbrot

Das mag heute stimmen. Im Mittelalter jedoch war Weissmehlgebäck purer Luxus, und so durfte man es nur an Feiertagen herstellen. Gemäss Brotforscher Max Währen wurde es vom Thomastag (21. Dezember) bis zum Dreikönigstag gegessen. Ausserdem sei die Züpfe auch als Liebeszeichen und als gültiges Eheversprechen verwendet worden. So schrieb ein Bursche im 15. Jahrhundert: «Ich schick üch ein fläschlin mit Baumöl und ein wenig griener bonen und zwölff wecken und einen zopf.» Erst später wurde der Verzehr des Zopfbrotes aufs Wochenende ausgedehnt.

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