Sie werden einen Kassensturz-Beitrag finden aus dem Jahr 2001. Eine halbe Ewigkeit her. Titel: Abgaswartung ade!
Im Text zu diesem Beitrag werden Sie den Satz finden: «Die Abgaswartung in der heutigen Form wird damit überflüssig.» Damals waren Autos mit On-Board-Diagnosesystem (OBD) noch ganz neu. Seit dem 1. Januar des Jahres 2001 mussten alle neu zugelassenen Benzinautos über ein OBD verfügen, über einen eingebauten Computer, der permanent alle Teile, die für die Abgase verantwortlich sind, überwacht. Tritt eine Fehlfunktion auf, blinkt im Armaturenbrett eine Warnleuchte. Mit anderen Worten: Bei diesen modernen Gefährten – und seither werden nur noch solche Benziner verkauft – braucht es keine Abgaskontrolle mehr.
Wir haben es deutsch und deutlich gesagt. Vor 10 Jahren! Und heute? Alle diese modernen Autos müssen immer noch wie jede uralte Dreckschleuder alle zwei Jahre zur Abgaskontrolle. Und ihre Besitzer dafür bezahlen. Obwohl der Boardcomputer das Abgassystem jedesmal überprüft, wenn der Autofahrer den Zündschlüssel dreht. Das sieht heute auch die Eidgenössische Finanzkontrolle so. Ihre gross angelegte Untersuchung zeigt, dass die On Board Diagnose praktisch zu 100% zuverlässig arbeitet.
Mit andern Worten: Es gibt nichts zu kontrollieren, doch die Garagisten kontrollieren es. Und sie wollen es auch weiterhin tun, auch wenn mittlerweile sämtliche involvierten Stellen und Ämter für eine Lockerung des Prüfintervalls plädieren. Warum die Garagisten als einzige beim Zweijahresrhythmus bleiben wollen, hat wohl auch der unaufmerksamste «Kassensturz»-Zuschauer mitbekommen: Weil es ums Geschäft geht. Pro Jahr 22 Millionen weniger einnehmen ist kein Klacks.
Als Konsument sehe ich es so: Die Garagisten hatten zehn Jahre lang einen ungerechtfertigten Zusatzverdienst in Millionenhöhe. Auf Kosten ihrer Kunden.
Zehn Jahre. Ich finde, das war eine lange Übergangsfrist.