Ob ich das neue Angebot von Cablecom gesehen hätte, fragt der Kollege. Im Internet sehe ich: Das Abo mit 20'000 Kilobit pro Sekunde gibt's für 50 Franken. 20'000 Kbit/s hab ich auch. Doch Familie Schmezer zahlt dafür 65 Franken. An der Cablecom-Hotline antwortet eine freundliche Person. Ja, das stimme. «Das neue Angebot kostet 50 Franken, und Sie zahlen zurzeit 65. Möchten Sie wechseln?»
Die korrekte Frage müsste lauten: «Wollen Sie weiterhin abgezockt werden?», denke ich und sage: «Selbstverständlich. Doch verraten Sie mir, hätte mich Cablecom von sich aus informiert?» Nein. Das sei nicht vorgesehen. Aber: «Wenn der Kunde sich meldet, können wir schauen.»
Nachdem sie also geschaut hat, sagt sie: «Dann zahlen Sie ab jetzt 57 Franken pro Monat für Internet und TV.» Ich bin angenehm irritiert: Warum zahle ich jetzt noch weniger, als ich selber berechnet habe? «Weil die zweite Dienstleistung, die Sie von uns beziehen, nur die Hälfte kostet.» Das sei seit einem halben Jahr so. Ich habe also seit Oktober 2009 zu viel bezahlt. Meine Freude ist getrübt, umso mehr, als rückwirkend nichts zu machen sei. Sagt die freundliche Person.
Unterschiedliche Preise für die gleiche Dienstleistung – der treue Kunde zahlt mehr, bis er es selber merkt. Wollte Cablecom nicht kundenfreundlicher werden? Eines ist sicher: Von jetzt an rufe ich die Cablecom-Hotline regelmässig an. Ich habe die Nummer unter meinen Favoriten gespeichert.