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Südfrüchte-Transport Mangos: Grosse Unterschiede bei der Ökobilanz

Wer darauf achtet, wie die Früchte zu uns kommen, kann mit gutem Gewissen zubeissen.

Die Mango boomt: Rund dreimal so viele Mangos verzehren Schweizer wie noch vor zehn Jahren. Viele tun das vielleicht mit einem schlechten Gewissen. Denn die Früchte sind weit gereist und daher nicht sehr umweltfreundlich. Doch es gibt durchaus Mangos, bei denen man mit gutem Gewissen zubeissen kann. Das zeigt eine Recherche von «Kassensturz».

Säulendiagramm Umweltbelastung von Mangos und Erdbeeren.
Legende: Vier Früchte im Vergleich: Die Flugmangos belasten die Umwelt weitaus am meisten. SRF

Zehn Mal höhere Umweltbelastung beim Flugtransport

Entscheidend ist dabei, mit welchem Transportmittel die Früchte zu uns gelangen. Umweltingenieur und Ökobilanz-Spezialist Niels Jungbluth hat für «Kassensturz/Espresso» ausgerechnet, wie viele Umweltschäden ein Produkt verursacht, bis es bei uns ist. Das Ergebnis: Eine Mango, die per Flugzeug zu uns gelangt, belastet die Umwelt zehn Mal so stark wie eine, die mit dem Schiff bei uns landet.

Korrektur:

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Die im «Espresso» berechnete Ökobilanz mussten wir leicht berichtigen. Der Unterschied zwischen Flugmango und Schiffsmango im berechneten Beispiel mit Brasilien ist noch grösser: Um den Faktor 10 statt wie zunächst berichtet Faktor 7.

Seine Erklärung: «Das liegt daran, dass die Flugzeuge viel Energie verbrauchen pro zurückgelegtem Kilometer und transportiertem Kilogramm. Neben dem Energieverbrauch werden auch Treibhausgase und andere Schadstoffe frei, auch bei der Herstellung des Kerosins.» Das führe zu der extrem hohen Belastung im Vergleich zu einheimischen Produkten oder Produkten, die mit dem Schiff transportiert wurden.

Was denken Sie: Wie viel verdient ein Mangobauer?

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Ivorer beim Mango pflücken.
Legende: ABE

Was bekommt ein Mangobauer an der Elfenbeinküste für eine Frucht, die bei uns im Laden knappt 2 Franken kostet?

Antwort: Im Schnitt 15 bis 18 Rappen pro Stück.

Flugzeugtransport in den meisten Fällen deklariert

Konsumentinnen und Konsumenten, die beim Mango-Kauf auf die Umwelt achten möchten, können das meist ohne Probleme tun. Eine Umfrage bei den grösseren Detailhändlern zeigt, dass viele Geschäfte keine Flug-Mangos im Angebot haben. Es sind dies Aldi, Lidl, Spar, Denner und Volg.

Kassensturz-Test

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Tropenfrucht Mango: Die Ergebnisse des neuen Pestizid-Tests .

Manor, Coop und Migros bieten zwar Flug-Mangos an, sagen jedoch, sie deklarierten diese immer. Warum überhaupt umweltschädliche Flugmangos? Es sei ein Kundenbedürfnis, solche Premiumprodukte im Sortiment zu haben, sagen dazu die Detailhändler. Flugmangos reifen länger am Baum und seien deshalb geschmackvoller.

Coop und Migros schreiben, sie seien sich der Problematik bewusst und würden CO2-Emissionen, die durch das Fliegen entstehen, wieder kompensieren. Migros betont, man mache dies in der eigenen Wetschöpfungskette. Coop man arbeite bei der Kompensation mit dem WWF zusammen. Man arbeite daran, alle Mangos mit dem Schiff zu beschaffen.

Informationen zur Berechnungsgrundlage

Die unrühmliche Ausnahme ist Globus. Obwohl 90 Prozent der Mangos im Globus eingeflogen sind, sind die Flugmangos nicht deklariert. Globus verteidigt sich, eine solche Deklaration sei nicht Pflicht. Und weiter: «Es ist nicht so, dass für die Früchte und das Gemüse extra geflogen wird. Die Artikel gehen mit den Passagierflügen mit und werden im unteren Teil der Flugmaschine mitgeflogen», so Globus.

Einheimische Erdbeeren sind nicht besser

Übrigens haben die Berechnungen des Ökobilanz-Experten eine weitere Überraschung ans Tageslicht gebracht: Wer denkt, der Umwelt zuliebe lässt man die Mango besser links liegen und greift zu einheimischen Erdbeeren, der liegt falsch. Niels Jungbluth hat nämlich berechnet, dass die Ökobilanzen von Schiff-Mangos und saisonalen Freilanderdbeeren vergleichbar abschneiden: «Sowohl die Mangos, die mit dem Schiff transportiert werden, als auch Freilanderdbeeren kann man beide mit gutem Gewissen essen. Aus Umweltsicht würde ich keinem der beiden den Vorzug geben.» Gründe dafür sind der sehr effiziente Schiffstransport und der eher umweltbelastende Anbau in der Schweiz.

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