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«Kassensturz» bat zur Degustation auf die Skipiste nach Grächen im Wallis. In der Stafelbar auf über 2200 Metern Höhe konnten Skifahrerinnen und Snowboarder Raclette-Käse verkosten und bewerten. Im Rennen waren acht Produkte aus dem Detailhandel, die abgepackt und bereits in Scheiben geschnitten waren: Bereit für die Zubereitung im Raclette-Tischgrill.
Insgesamt lagen alle getesteten Raclette-Käse nahe beieinander. Die Durchschnittsnoten reichten von 4,6 bis 4,8. Doch das heisst nicht, dass es keine Unterschiede gab in den Bewertungen.
Das zeigt sich am stärksten am Beispiel von Emmi «Kaltbach», einem Käse mit eher kräftigem Geschmack, der sechs Monate lang reifte. Die Bewertungen reichten von Note 1,5 bis Note 6. Ein Liebhaber-Käse also, der mit Durchschnittsnote 4,7 abschnitt.
Viel weniger umstritten war Migros «Raccard Tradition». Es gab kaum schlechte Bewertungen, aber auch weniger grosse Fans, die Bestnoten vergaben. Das Resultat ist deshalb ebenfalls Note 4,7.
Testsieger besonders bei Frauen beliebt
Gesamtnote 4,7 erhielt auch das «Original Swiss Raclette» von Denner, mit 1.48 Franken pro 100 Gramm deutlich das günstigste im Test. Etwas besser war nur der Testsieger: «Emmi Raclette Classique» mit Gesamtnote 4,8.
Dieser Käse schmeckte immerhin sechzig Prozent der Teilnehmer «gut» oder «sehr gut». Besonders gern mochten ihn die Frauen. Auch erhielt er keine Noten unter einer 3, was bei anderen Käsen vereinzelt vorkam. Mit 2.15 Franken pro 100 Gramm ist das Emmi-Produkt das zweitgünstigste im Test.
Auch von den anderen Raclettes fiel insgesamt keines durch bei den vielen Degustatorinnen und Degustatoren. Die tiefste Durchschnittsnote 4,6 erhielten gleich mehrere Produkte: Migros «Höhlengold», «Raclette Mazot» von Cremo, erhältlich bei Coop und die Coop-Eigenmarke Qualité&Prix.
Auch der einzige Käse aus dem Wallis im Test bekam Note 4,6. Das «Raclette du Valais AOC bio» von Coop Naturaplan besteht aus Rohmilch. Raclette-Esser sollten die Käsescheiben deshalb nicht zu stark erhitzen.
So wurde getestet
Die Firma Sensoplus, die auf Massen-Degustationen spezialisiert ist, sammelte zwei Tage lang die Bewertungen der Teilnehmer. «Wir mussten 240 Leute befragen, um ein repräsentatives Resultat zu erhalten», sagt Testleiter Robert Lobmaier. Die Mitarbeiter servierten jedem Teilnehmer drei Käsesorten in Plastikschälchen. Jeder Käse wurde also von 80 Personen bewertet.
Das «Kassensturz»-Team bereitete jeden Käse frisch zu. Das Raclette wurde pur serviert, das heisst ohne Beilagen. Zum Neutralisieren des Geschmacks erhielten die Tester etwas verdünnten Apfelpunsch und Brot.
Die Teilnehmer mussten nach dem Verkosten den Geschmack bewerten. Dafür gaben sie Schulnoten von 1 bis 6. Für die Rangierung im Test war die Durchschnittsnote massgebend. Reihenfolge und Auswahl der Raclettes änderten bei jedem Teilnehmer.