Eine ganze Bibliothek mit in die Ferien nehmen, im grellen Sonnenlicht und in der Nacht entspannt lesen, ohne störende Beleuchtung – die Vorteile von E-Readern sind für viele Lesebegeisterte eindeutig. Dazu gehören auch zahlreiche 12- bis 19-Jährige, wie die Medienerhebung «James» der ZHAW belegt.
«Kassensturz» und «Saldo» liessen acht der meistverkauften E-Reader der Grösse 6 bis 7 Zoll für 99 bis 190 Franken testen. Das Labor Müller-BBM in München hat sie auf Bildqualität, Handhabung und den Zugang zu Büchern getestet.
Testtabelle zum Downloaden
Testsieger Tolino Vision 6 deutlicher Testsieger
Tolino Vision 6 ist mit Note 5.2 klarer Testsieger. Er ist ausgeglichen bei der Bildqualität, er hebt sich mit einfachem Download ab und gehört auch bei der Handhabung zu den besten. Er hat generell keine Schwachpunkte, allerdings ist er mit 190 Franken der teuerste E-Reader im Test, zusammen mit Kobo Libra 2.
Ebenfalls «gut»: Kindle Paperwhite und Kobo Libra 2
Ebenfalls «gut» sind Kindle Paperwhite (2021) und Kobo Libra 2. Sie bekommen aber schlechtere Noten beim Zugang zu Büchern als Vision 6. Kindle hat die schwächste Bildqualität der drei «Guten», insbesondere beim Lesen in Dunkelheit, er punktete dafür bei der Handhabung. Die Bildqualität gehört zu den Stärken von Kobo, er hält hingegen bei der Handhabung nicht mit den anderen beiden «Guten» mit.
Den fünf weiteren Modellen gaben die Tester die Gesamtnote «genügend».
Testleiter Michael Kogel
Lesen im Dunkeln eine Herausforderung
Der Test macht überhaupt Schwachstellen der Bildqualität sichtbar. Bei drei E-Readern lässt das Lesen mit wenig Umgebungslicht zu wünschen übrig. Pocketbook Touch HD 3 und Kindle 2022 zeigen im Test einen schwachen Schriftkontrast, bei Tolino Page 2 bemängelt die Jury Buchstaben mit Pixel-Treppenstufen. Beides führt bei diesem Kriterium zu ungenügenden Noten.
Zugang zu Büchern unterschiedlich
E-Books lassen sich von verschiedenen Quellen auf den E-Reader laden. Über vorinstallierte Shops geht das in der Regel einfach. Mehr Geduld braucht es, mit dem Webbrowser des Geräts bei verschiedenen E-Book-Anbietern einzukaufen. Ausser mit den Geräten von Kindle, die nur den Kauf von Büchern via Amazon zulassen, ist dies mit allen E-Readern im Test möglich.
Die Hardware ist aber deutlich langsamer als jene von Smartphones oder Tablets. Da Pocketbook Touch HD3 und Onyx Boox Leaf 2 über keinen vorinstallierten Shop verfügen, schneiden sie beim Kriterium «Zugang zu Büchern» schlechter als die übrigen ab.
In der Handhabung fällt Onyx Boox Leaf 2 durch
In der Handhabung beim Lesen unterscheiden sich die acht getesteten E-Reader deutlich: Fünf schneiden hier mit «gut» ab (jeweils beide von Tolino und Kindle sowie Kobo Libra 2). Eine ungenügende Bewertung erzielt «Onyx Boox Leaf 2». Die Hauptkritik: Das Menü ist unübersichtlich, für Laien eine Herausforderung.