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Für einen coolen Sound Wlan-Lautsprecher im Test: Der Ton macht die Musik

«Kassensturz» prüft zehn vielverkaufte Wlan-Lautsprecher. Die grössten Unterschiede zeigen sich bei der Klangqualität.

Die gute alte Stereo-Anlage wird in immer mehr Haushalten von Funk-Lautsprechern abgelöst.  Der grösste Schweizer Elektronik-Händler verkaufte letztes Jahr fünf Mal mehr Wlan- oder Bluetooth-Lautsprecher als klassische Stereoanlangen.

Testtabelle

 «Kassensturz» und «K-Tipp» liessen zehn vielverkaufte Wlan-Lautsprecher auf Klangqualität, Handhabung und Verarbeitungsqualität testen. Wie der Name schon sagt, erhalten die Lautsprecher das Tonsignal über ein Wlan-Netzwerk. Acht der zehn getesteten Boxen kann man zusätzlich über Bluetooth bedienen.

zehn Wlan-Lautsprecher
Legende: Die zehn Testkandidaten SRF

Prozessoren helfen beim Klang nach

Sie bewegen sich im Preisrahmen von rund 100 bis 300 Franken. Generell überraschen die Lautsprecher beim ersten Hören mit einem für ihre Grösse eindrücklichen Klang. Das liegt einerseits an ausgeklügelten Bauweisen. Andererseits helfen die Hersteller noch anders nach, sagt Testleiter Jon Honeyball: «In diesen Geräten steckt viel Prozessor-Leistung drin, um sie besser und lauter klingen zu lassen. Und manchmal sind die Firmen ein bisschen zu enthusiastisch, was dies angeht.»

Bildergalerie

 P ure Discover fällt beim Klang durch

Zum Beispiel beim Modell Pure Discover für 99 Franken. Bei der Klangqualität fiel es im Prüflabor bei der fünfköpfigen Test-Jury mit Note 3,6 durch. Testleiter Jon Honeyball: «Der Pure liefert einen dumpfen, komprimierten Klang. Da wird stark mit Prozessoren nachgeholfen. Und das beeinträchtigt die Klangqualität sowohl bei Musik als auch Sprache.» Dafür hat der Pure eine gute Handhabung.

Pure schreibt zum Resultat, man könne das Ergebnis nicht nachvollziehen. Der Lautsprecher habe in anderen Tests gut abgeschnitten.

Wlan vs. Bluetooth

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Wlan hat zu Hause grosse Vorteile, erklärt Christian Wenger, Chefredaktor beim Audio-Fachmagazin Avguide.ch: «Wlan bietet überall dort, wo ein Wlan-Netzwerk vorhanden ist, immer eine optimale Verbindung zum Lautsprecher. Bluetooth hingegen ist eine direkte Funkverbindung vom Handy zum Lautsprecher. «Sie reicht vielleicht 10 Meter weit. Durch Wände und Decken wird es schnell schwierig.»

Ausserdem bietet Wlan eine grössere Daten-Bandbreite als Bluetooth. Das spielt vor allem bei hochwertigen Lautsprechern eine Rolle. Dafür lässt sich Bluetooth überall anwenden, unabhängig von einem Netzwerk.

Testsieger Sonos One Gen 2

Ein einziger Lautsprecher erhält Note 4,8 und damit Gesamtwertung «Gut»: Sonos One Gen 2, gekauft für 229 Franken. «Er hatte einen guten Klang im Raum, eine gute Energie und Lebendigkeit. Der Gesang war klar. Und der Sound klang nicht zu bearbeitet», so Laborleiter Jon Honeyball. Die übrigen Lautsprecher bewegen sich beim Klang mit Noten zwischen 4,0 bis 4,6.

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Das Labor bewertete auch die Benutzerfreundlichkeit der Lautsprecher und der Apps, mit denen man sie steuert. Hier fiel nur das Modell Denon Home 150 mit einer ungenügenden Note auf, weil das Einrichten sehr umständlich ist. Alle anderen überzeugen mit einer angenehmen Bedienerfreundlichkeit.

Die richtige Platzierung der Boxen macht den Unterschied

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Der beste Lautsprecher nützt wenig, wenn man ihn zu Hause schlecht platziert. Besser nicht direkt in eine Ecke stellen, weil das den Bass unschön verstärkt, sagt Lautsprecher-Fachmann Christian Wenger: «Und auf keinen Fall auf den Boden, denn der Boden ist eine riesige Resonanzfläche Da klingt alles dumpf und seltsam.»

Lieber erhöht auf einem Tisch oder Sideboard aufstellen. Und man sollte ihn so platzieren, dass man ihn beim Hören auch sieht.

Stereo- und Multiroom-Erweiterungen

Ein Unterschied zur klassischen Stereo-Anlage: Die Wlan-Boxen spielen immer Mono. Bei den meisten Herstellern lässt sich der Stereo-Sound mit einer zweiten Box nachrüsten und die Stereo-Kanäle auf die beiden Boxen aufteilen.

So wurde getestet

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Die Lautsprecher wurden im spezialisierten Labor Woodleyside (UK) geprüft. Eine Jury aus fünf ausgebildeten Testhörerinnen und Testhörern hat die Klangqualität anhand verschiedener Musik-Stile, aber auch Sprache bewertet. Die Klangqualität wurde am stärksten gewichtet.

Das Labor prüfte auch die Bedienerfreundlichkeit der Apps, mit denen man die Boxen steuert, sowie die Möglichkeiten, die Lautsprecher mit Tasten am Gerät selber zu bedienen.

In die Bewertung floss ausserdem auch eine Prüfung und Bewertung der Verarbeitungsqualität der Lautsprecher mit ein.

 Und mit einem oder mehreren Lautsprechern lässt sich mit der sogenannten Multiroom-Funktion das ganze Haus beschallen. Also entweder synchron denselben Song in verschiedenen Räumen vom Büro im Dach bis zum Kellerraum spielen. Oder aber verschiedene Quellen in verschiedenen Räumen: Musik im Wohnzimmer, Nachrichten in der Küche und ein Podcast im Büro – sofern man so viel Platz hat in seinem Heim.

Espresso, 30.11.21, 08:13 Uhr / Kassensturz, 30.11.21, 21:05 Uhr

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