Wichtigstes Fazit: Auch ein sehr guter Entkalker muss nicht teuer sein. «Kassensturz» hat zusammen mit der Konsumentenzeitschrift «Saldo» zehn der meistverkauften Haushaltsentkalker im SGS Institut Fresenius im deutschen Wiesbaden testen lassen. Der Entkalker Emma’s Best von Aldi erreichte im Test ebenso die Bestnote sechs wie der Express-Schnell-Entkalker Durgol, kostet aber mit 1.65 Franken pro verdünnten Liter nicht mal halb so viel.
Am schlechtesten abgeschnitten im Test, aber immer noch genügend mit Gesamtnote vier, sind der Plus-Oeco-Power von Migros und der Propre-Suisse-Schnellentkalker von Landi. Ihr Kalklösevermögen war in der zehnminütigen Einwirkungszeit fast halb so gross wie dasjenige der Testsieger, die über 5000 Milligramm Kalk zu lösen vermochten.
Testleiterin und Laborleiterin Reinigungsmittel des SGS-Instituts Zena Malocho: «Wenn ich einen stark verkalkten Wasserkocher habe, braucht es zwei bis drei Durchgänge oder eine längere Einwirkungszeit, um das gleiche Ergebnis zu erzielen.» Migros weist darauf hin, dass ihr Entkalker Plus-Oeco-Power vielleicht etwas langsamer sei als synthetische Entkalker, dafür sei er aber sehr gut biologisch abbaubar.
Praktische Tipps
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So wird der Entkalker wieder entfernt:
Die Entkalker-Produkte sind gut wasserlöslich. Die Säuren selbst sind keine starken «Gifte». Es genügt, die behandelten Materialien mehrfach gut mit Wasser zu spülen und so Rückstände durch Verdünnen auszuwaschen. Falls Spurenrückstände verbleiben würden, würden sich diese durch ihren sauren Geschmack bemerkbar machen. In starker Restverdünnung ist von den Entkalker-Produkten keine primäre Gesundheitsgefährdung zu erwarten. Ausspülen wie beim Abwasch genügt. Bei Durchlaufgeräten sind zwei Durchspülgänge sinnvoll, um allfällige Rückstände zuverlässig auszuwaschen.
Achtung bei empfindlichen Materialien:
Säureempfindliche Materialien sind vor allem Marmor, aber auch Emaille. Aufpassen muss man zudem bei Zementfugen und billigen Verchromungen sowie Natursteinen. Es empfiehlt sich, den Entkalker an einer versteckten Stelle auszuprobieren. Wichtig ist auch, auf die korrekte Verdünnung und die Gebrauchsanweisung zu achten. Je konzentrierter, desto schädlicher kann Säure sein.
Härtegrad im Wasser kennen:
Wer im Haushalt sehr hartes Wasser verwendet, hat schneller Verkalkungen. Die lokale Wasserhärte erfährt man beim lokalen Wasserversorger. Mit Seewasser versorgte Gemeinden haben eher weiches Wasser. Ansonsten hängt der französische Härtegrad vom Gestein ab. Winterthur hat zum Beispiel sehr hartes Wasser.
Biologische Säuren langsamer
Die zehn Haushalts-Entkalker im Test bestehen vor allem aus Säuren, Wasser und meist geheimen Zusatzstoffen. Letztere sollen vor Korrosion schützen. Vor allem die biologischen Entkalker enthalten natürliche Säuren wie Zitronen- oder Milchsäure. Synthetische Säuren wie Amidosulfonsäure – auch Sulfaminsäure genannt – sind in den getesteten Entkalkern auch häufig vertreten: Sie lösen den Kalk in der Regel schneller auf, müssen aber unbedingt über die Kläranlage entsorgt werden.
Testresultate im Überblick
Konzentrierte Entkalker schaden
Konzentrierte Säuren sind nicht nur für Haut und Augen gefährlich, auch vielen Materialien droht eine Schädigung. Aufgefallen im Test: Auch mit unverdünnter Säure wurden die Silikonteststreifen nicht beschädigt. Trotzdem ist es wichtig, den Entkalker vor der Anwendung nach Herstellerangaben immer korrekt zu verdünnen.
So wurde getestet
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Wichtigstes Kriterium im Test:
Wie schnell lösen die Produkte den Kalk auf? Zuerst verdünnte das Laborteam die Entkalker gemäss Herstellerangaben korrekt mit Wasser und legte dann eine Marmorplatte in den verdünnten Entkalker. Nach zehn Minuten wurde die Marmorplatte entfernt, gereinigt und gewogen. Die Differenz zum Anfangsgewicht zeigte, wie viel Kalk das Produkt auflösen konnte.
Die Materialverträglichkeit:
Das Laborteam tauchte Silikon- und Chromstahlplatten in die verdünnten Entkalker-Proben. Mit Silikon in Kontakt kommen Entkalker vor allem in Durchlaufgeräten wie Kaffeemaschinen. Auf Zement, das vor allem für Badfugen verwendet wird, wurden die verdünnten Entkalker getropft. Nach einer Stunde Einwirken reinigte das Laborteam die Materialien und überprüfte sie auf Schäden. Im zweiten Durchgang wurden die Teststreifen nach 24 Stunden Kontaktzeit untersucht.
Nur das Silikon blieb im Test von allen Entkalkern unbehelligt.
Wegen des Materialverträglichkeitstests wurden im Test zwei Produkte schlechter benotet: Beim Oecoplan-Durgo-Ecotive von Coop war der Zement nach einer Stunde in Kontakt mit dem verdünnten Entkalker sichtbar rau und nicht mehr abwaschbar.
Beim Chromstahl hat der verdünnte Entkalker Flup Qualité & Prix von Coop versagt. Testleiterin Zena Malocho dazu: «Man sieht nach 24 Stunden Kontaktzeit deutliche Materialveränderungen auf der Oberfläche.» Coop schreibt «Kassensturz»: «Auf dem Produkt sind Anwendungshinweise für die verschiedenen Oberflächen aufgeführt, damit diese intakt bleiben.» Chromstahl solle man deshalb mit einem in unverdünnten Flup-Entkalker getauchten Schwamm reinigen und dann nachspülen.
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